Aqua Rebell Basic NPK oder Estimative Index?
Der passende Makronährstoffdünger

Mit dem Basic NPK und dem Estimative Index bietet Aqua Rebell zwei verschiedene Makronährstoffdünger an. Beide enthalten Kalium, Phosphat und Stickstoff. Worin liegen die Unterschiede? Welcher Flüssigdünger ist für welches Aquarium besser? Wir klären auf.

Aqua Rebell Basic NPK

Aqua Rebell - Makro Basic - NPK

Dieser flüssige Makronährstoffdünger basiert auf der Idee des PMDD-Systems. Diese Abkürzung steht für das "Poor man's dosing drops" (PMDD)-System, welches ursprünglich von Paul L. Sears und Kevin C. Conlin entwickelt wurde. Dieses Düngesystem basiert auf dem Prinzip der Phosphatlimitierung. Hierbei wird ein Pflanzenaquarium mit genügend Kalium, Stickstoff, aber auch Mikronährstoffen versorgt, Phosphat wird jedoch nur in geringen Mengen zugegeben. Das Nährelement wird dann direkt von den Wasserpflanzen aufgenommen und soll als Messwert kaum in der Wassersäule vorliegen, damit es möglichen Algen nicht zur Verfügung steht. Ziel ist es hierbei, ein möglichst algenfreies Aquarium, aber auch guten und kontrollierten Wasserpflanzenwuchs zu erreichen. Folglich beinhaltet der Basic NPK ausreichend Kalium und Stickstoff, aber nur wenig Phosphat-Anteile. Zusätzlich ist auch ein wenig Magnesium enthalten, um die Makronährstoffe im Bereich der Gesamthärte abzurunden. Mikronährstoffe sind nicht enthalten und können gezielt über einen Eisenvolldünger wie den Aqua Rebell Basic Eisen zugeführt werden. Hierdurch lassen sich Mikro- und Makronährstoffe auftrennen und somit flexibler dosieren. Für einen guten Pflanzenwuchs sollte bestmöglich eine Kohlenstoffversorgung über eine CO2-Anlage vorliegen.

Der Basic NPK führt mit 1 ml auf 50 Liter folgende Werte zu:

  • 0,5 mg/l NO3
  • 0,05 mg/l PO4
  • 0,65 mg/l K
  • 0,05 mg/l Mg

Aqua Rebell Estimative Index

Aqua Rebell - Makro Basic - Estimative Index

Der Flüssigdünger Aqua Rebell Estimative Index führt ebenfalls NPK-Makronährstoffe zu. Er basiert aber auf einem ganz anderem Versorgungsystem, welches ursprünglich von Tom Barr entwickelt wurde. Hierbei steht unlimitierter Pflanzenwuchs im Vordergrund, folglich sollen alle Nähstoffe üppig zur Verfügung stehen. Neben Stickstoff und Kalium ist damit auch Phosphat in höherer Konzentration gemeint. Die Grundidee dahinter ist eine Studie von Bachmann et al., welche belegt, dass kein Zusammenhang zwischen Algenwuchs und einer hohen Phosphatkonzentration besteht. Die Düngung richtet sich dabei an den maximalen Aufnahmeraten von Wasserpflanzen, welche durch Tests ermittelt wurden. Damit sich dennoch Substanzen nicht zu stark anreichern, ist ein wöchentlicher Wasserwechsel von 50 % vorgesehen, um wieder eine Art Reset durchzuführen. Selbstverständlich sollten ebenfalls ausreichend Mikronährstoffe (abgedeckt durch einen Eisenvolldünger) und Kohlenstoff (über eine CO2-Anlage) zur Verfügung stehen. Klassischerweise werden beim Düngesystem des Estimative Index die Mikro- und Makronährstoffe sogar tageweise zeitlich versetzt zugeführt. An einem Tag verabreicht man die doppelte Tagesration an Makronährstoffen und am folgenden Tag die doppelte Tagesration an Mikronährstoffe. Diese abwechselnde Zugabe wird dreimal pro Woche durchgeführt und einen Tag lang mit der Düngung pausiert.

Der Aqua Rebell Estimative Index führt mit 1 ml auf 50 Liter folgende Werte zu:

  • 0,74 mg/l NO3
  • 0,14 mg/l PO4
  • 0,56 mg/l K

Der direkte Vergleich

So unterschiedlich die Düngesysteme sind, so unterschiedlich sind auch die Nährstoffkonzentrationen der beiden Dünger. Der Basic NPK enthält geringe Bestandteile an Magnesium, der Estimative Index nicht. Letzterer führt deutlich mehr Phosphat (nahezu dreifach) und mehr Nitrat (etwa 50%) hinzu. Dafür ist er jedoch nicht so kaliumlastig.

Empfehlungen

Der Aqua Rebell Basic NPK empfiehlt sich als Makronährstoffdünger vor allem für zum Beispiel bepflanzte Gesellschaftsaquarien. Ein recht hoher Fischbesatz erzeugt hier mitunter bereits höhere NO3- und PO4-Konzentrationen in der Wassersäule. Der Basic NPK rundet den Bereich der Makronährstoffe ab und führt dann vor allem das fehlende Kalium hinzu. In normalen Pflanzenaquarien kann er als Basis-Makronährstoffdünger verwendet werden. Neben ausreichend Mikronährstoffen über einen Eisenvolldünger ist dann mitunter noch eine zusätzliche Stickstoffquelle notwendig, wenn der Nitratverbrauch recht hoch ist. Dies ist in üppig bepflanzen Aquarien mit wenig Tierbesatz durchaus öfter mal der Fall. Hierzu empfehlen wir zusätzlich den GH Boost N als reinen Nitratdünger.

Der Estimative Index richtet sich in erster Linie an Hochleistungspflanzenaquarien, in denen ein unlimitierter Wuchs herrschen soll. Hier trifft Starklicht (60 Lumen pro Liter und mehr) auf eine sehr schnell wachsende und äußerst umfangreiche Bepflanzung. Oft sind hier sehr viele Stängelpflanzen und Bodendecker vorhanden, wie etwa in einem Holland-Aquarium oder Brazilian Style-Aquascape. Selbstverständlich sollten auch hier neben CO2 Mikronährstoffe zugeführt werden. Falls der Stickstoff im Estimative Index-Dünger nicht ausreicht, um den Tagesverbrauch zu decken, kann hier ebenfalls mit dem GH Boost N als zusätzliche Nitratquelle unterstützt werden.