Terrascaping - Mach etwas schönes aus deinem Terrarium!

Terrascaping ist das kunstvolle Zusammenspiel aus den Komponenten Flora, Fauna und Dekorationsmaterialien im Terrarium. Hierbei ist es das Ziel, ein einzigartiges Stück Natur in den eignen vier Wänden zu gestalten.
Das Terrarium ist dabei die Leinwand für kreative, von der Natur inspirierte Arrangements aus Gestein und Holz - dem sog. Hardscape, dem Boden und Pflanzen. Das noch recht neue Wort Terrascaping betont speziell den ästhetischen, gestalterischen Aspekt des Terrariums, so wie Aquascaping in der Aquaristik. Dafür steht die Endung –„scaping“, entlehnt von „Landscaping“, der Garten-, Park- und Landschaftsgestaltung.

Die Terraristik orientiert sich an den verschiedenen Lebensraumtypen und Klimazonen der Erde, in erster Linie um den Tieren mit ihren artspezifischen Lebensraum-Ansprüchen gerecht zu werden, aber auch um die Behälter passend und ansprechend zu bepflanzen. Dementsprechend gibt es verschiedene Terrarientypen, und es macht Sinn, sich auch im Terrascaping danach zu richten - von Spezialformen wie dem Freiland-Terrarium oder dem Formicarium (Ameisenterrarium) einmal abgesehen. So können auch die Stile des Terrascapings grob in die Kategorien Aquaterrarium, (Regen-)Waldterrarium und Trockenterrarium eingeteilt werden.

Das Aquaterrarium oder auch Paludarium hat einen Aquarium- und einen Terrarium-Anteil. In Paludarien kann eine Vielzahl verschiedener Biotope nachgebildet werden. Varianten wie das Rivarium oder das Riparium haben den Anspruch, Bachläufe bzw. Uferlandschaften möglichst naturgetreu nachzubilden.
Für die Gestaltung können submerse Wasserpflanzen, Schwimmpflanzen, Sumpfpflanzen und Moose mit Landpflanzen oder auch tropischen Kletterpflanzen und Epiphyten kombiniert werden, etwa Araceen oder Bromeliengewächse wie Tillandsien, Neoregelien und Vrieseas, um nur einige zu nennen. Der gestalterischen Freiheit sind durch die Vielfältigkeit der Natur selbst kaum Grenzen gesetzt.

Einen besonderen Charme übt das Regenwaldterrarium aus, mit einer phänomenalen Fülle an verschiedenen Pflanzenarten und unendlichen Kombinationsmöglichkeiten. Es hat die Erdregionen mit den höchsten Regenmengen und ohne wirklich trockene Jahreszeiten zum Thema.

Tagestemperaturen zwischen etwa 25 - 32 °C sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 70 bis 80 % prägen den Lebensraum des Tiefland-Regenwalds um den Äquator. Tropische Berg-Regenwälder und Nebelwälder haben je nach Höhenlage kühlere Temperaturen und muten oft durch üppigen Moos- und Flechtenbewuchs verwunschen an. Ähnlich wie diese ganzjährig feucht-kühlen montanen Tropenwälder können temperate Regenwälder aussehen. Diese wachsen in einigen sehr humiden Regionen außerhalb der Tropen, mit wärmeren und kälteren Jahreszeiten.
Neben vielfältigen Kletterpflanzen wird der tropische Dschungel besonders durch Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) auf den Ästen und an den Stämmen der Bäume geprägt. Darunter sind unzählige Orchideen und Farne in allen Tropengebieten und speziell in den süd- und mittelamerikanischen Tropen viele Bromeliengewächse. Auf Felsen wachsen Gesteins-Aufsitzer, sogenannte Lithophyten. Sie werden in kälteren Zonen meist durch Moose, Flechten und Algen vertreten; in wärmeren Gefilden kommen viele höhere Pflanzenarten hinzu. Oft sitzen dieselben Arten sowohl auf Gestein als auch als Epiphyten auf Bäumen. Lithophyten-Arten sind besonders häufig im Sprühnebel von Wasserfällen zu finden.
Terrestrische Pflanzenarten in der Krautschicht tropischer und subtropischer Regenwälder begrünen das Unterholz. Oft zeigen solche Schattenpflanzen reizvolle Blattformen, Färbungen und Zeichnungen, etwa silbrige Flecken und Streifen oder bläuliche Irideszenz.

”Wald-Terrarium“ kann für alles stehen, was zwischen Regenwald- und Trockenterrarium vermittelt. Dabei können viele verschiedene halbfeuchte bis halbtrockene Waldtypen nachgebildet werden, etwa laubabwerfende Tropenwälder mit Regen- und Trockenzeiten, semi-humide tropische Bergwälder, subtropische Feuchtwälder mit feuchten Sommern und kühlen, trockenen Wintern oder immergrüne Hartlaubwälder mit Sommerdürre und feucht-kühler Winterzeit. Auch die Waldlandschaften der gemäßigten, winterkalten Zone können ein Thema sein, doch in beheizten Innenräumen lassen sich tropische und subtropische Terrascapes natürlich leichter verwirklichen.
Typischerweise liegen die Temperaturen in Waldterrarien zwischen etwa 20 und 25 °C, die Luftfeuchtigkeit sollte etwa zwischen 50 - 70 % betragen. Vielen Orchideen, Tillandsien und epiphytischen Kakteen kommt besonders eine trockenere, kühlere Winterphase zugute und steigert ihre Blühwilligkeit, stammen sie doch oft aus Hochländern am Rand der Tropen oder aus den Subtropen. Auch in den Baumkronen tropischer Regenwälder herrscht trotz großer Regenmengen zeitweise trocken-sonniges Mikroklima, viele Epiphyten sind daher ausgesprochen trockenangepasst.

Ist ein Terrarium mit tropischen oder subtropischen Pflanzen geplant, sollten die Klimafaktoren wie Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Ventilation ungefähr den Gegebenheiten in ihren Heimatgebieten ähneln. Sind aber auch Terrarientiere eingeplant, sollten diese Parameter in erster Linie vom Tierbesatz abhängig gemacht und entsprechend überwacht werden.
Bei der Bepflanzung von tropischen und subtropischen Waldterrarien ist Kreativität gefragt. Empfehlenswert sind robuste, klein bleibende und möglichst dekorative Pflanzen. Orchideen wirken besonders imposant in Kombination mit kleinen Farnen, Ficus, Begonia oder einigen Philodendron-Arten. Wurzelkletterer wie Ficus pumila umranken Baumstämme und wachsen an diesen empor. Moose ergänzen das Terrarium mit Ihren abwechslungsreichen Erscheinungsformen und einem besonders positiven Einfluss auf das Mikroklima.

Das Trockenterrarium hat aride und semi-aride Regionen zum Thema und kann als Lebensraumtyp Wüste, Halbwüste, Steppe oder Savanne eingerichtet werden. Wüstenterrarien sind eher spärlich bepflanzt. Hölzer und Steine bilden einen zentralen Punkt dieser Stilart. Robuste und gegenüber Trockenheit unempfindliche Pflanzen sind hier die erste Wahl, wie die große Vielfalt der Kakteen und anderen Sukkulenten, aber auch verschiedene Bromeliengewächse. Von diesen sind besonders die grauen Tillandsien-Arten empfehlenswert. Durch ihre dichten angeordneten, größeren Trichome sind sie trockenheitstoleranter als grüne Tillandsien. In unserer Kategorie Terrascaping kommen kreative Köpfe voll auf ihre Kosten. Hier kann man nicht nur ein Terrarium kaufen, das Zusammenspiel aus vielfältigen und farbenfrohen Terrarienpflanzen in Kombination mit kunstvoll arrangiertem Hardscape ermöglicht völlig neue Dimensionen der Gestaltung.