Du bekommst hartnäckige Algen in deinem Aquarium einfach nicht in den Griff? Dich quält eine beharrliche Alge wie die Cladophora sp.? Als letzte Notfallmaßnahme kann der Einsatz eines kupferhaltigen Antialgenpräparates eine Möglichkeit darstellen. Wir zeigen dir, worauf man hierbei achten sollte.
Funktionsweise
Kupferhaltige Antialgenmittel wirken, indem sie das Zellwachstum und den Stoffwechsel von Algen hemmen oder ganz unterbinden. Kupfer ist ein Schwermetall, das in Form von Kupfersalzen – meist Kupfersulfat oder Kupferchelaten – in diesen Mitteln eingesetzt wird. Der Wirkmechanismus entsteht dabei aus Störung der Zellfunktionen. Die Kupferionen (Cu²⁺) greifen in lebenswichtige Prozesse der Algenzellen ein, zum Beispiel in die Photosynthese und den enzymatischen Stoffwechsel. Sie binden an Proteine und Enzyme, was zu einer Denaturierung und letztlich zum Absterben der Alge führt. Zusätzlich verändert Kupfer die Permeabilität (Durchlässigkeit) der Zellmembran. Dies führt zu einem unkontrollierten Austritt lebenswichtiger Ionen und Moleküle. Auch eine Langzeitwirkung kann erreicht werden. Kupfer bleibt im Wasser oft länger aktiv als andere Wirkstoffe, besonders in Form von Chelatverbindungen (z. B. Kupferethanolamin), die das Kupfer stabilisieren. Dadurch wird ein erneuter Algenwuchs auch über Wochen unterdrückt.
![Anitalgenmittel]()
Vor- und Nachteile
Ob man ein kupferhaltiges Produkt einsetzt, sollte man sich gut überlegen. Es bestehen einige Vorteile, gerade in Bezug auf den Besatz können aber auch Nachteile vorhanden sein.
Vorteile:
Antialgenmittel auf Kupferbasis sind sehr effektiv gegen Fadenalgen, Schwebealgen und teilweise auch gegen Cyanobakterien. Je nach Produkt ist auch eine lang anhaltende Wirkung vorhanden. Die Mittel sind gut dosierbar.
Nachteile:
Kupfer kann für Fische, Wirbellose (insbesondere Garnelen, Schnecken) und Wasserpflanzen giftig sein, vor allem bei Überdosierung. Wir empfehlen daher ausdrücklich nicht den Einsatz von Kupfer in einem Aquarium mit Schnecken und Garnelen.
Es besteht ein Zusammenhang zwischen Toxizität und dem pH-Wert im Aquarienwasser. Antialgenmittel wie der Oase Blau- und Grünalgen Entferner sollten nur bei einem pH über 7 verwendet werden. Kupfer kann sich im Bodengrund oder Filtermaterial anreichern und dann mitunter für Probleme sorgen. Der Einsatz ist in Trinkwasserschutzgebieten oder Naturteichen oft verboten oder kritisch zu sehen.
Anwendungshinweise
Genau dosieren! Immer nach Herstellerangaben – ideal mit Wassertest vorab (Cu, Gesamthärte, pH). Nur bei Bedarf einsetzen, nicht prophylaktisch. Nach der Anwendung gegebenfalls Wasserwechsel durchführen oder über Aktivkohle filtern, um überschüssiges Kupfer zu entfernen. Für empfindliche Aquarienbewohner (zum Beispiel Garnelen, Krebse, Schnecken) sind kupferfreie Alternativen vorzuziehen.
Ursachen bekämpfen
![Algen]()
Algen im Aquarium entstehen in der Regel durch zu starkes Licht, vernachlässigte Pflege oder ein Nährstoffungleichgewicht. Von daher solltest du zunächst diese Ursachen beseitigen und Pflegemaßnahmen optimieren. Um die Algen loszuwerden, eignen sich zunächst sanftere Maßnahmen, wie etwa die Dunkelkur, eine Behandlung mit Easy Carbo oder Wasserstoffperoxid. Erst wenn diese Methoden nicht fruchten, kann man den Einsatz von einem kupferhaltigen Antialgenmittel in Betracht ziehen. Als letzte Notfallmaßnahme kann dieses kupferhaltige Produkt helfen, das Algenproblem schnell zu lindern – die Ursachen sollten jedoch ebenfalls behoben werden, um einem erneuten Ausbruch vorzubeugen. Dazu gehören: regelmäßige Wasserwechsel, ausgewogenes Düngen, Reduktion von überschüssigem Futter, sowie eine ausreichende Bepflanzung.
Disclaimer
Bitte vor Gebrauch die Sicherheitshinweise des jeweiligen Produktes beachten. Direkten Kontakt zu Haut, Augen sowie Kleidung vermeiden, ebenso den direkten Kontakt mit Tieren oder Wasserpflanzen. Der Einsatz entsprechender Schutzkleidung (Brille, Handschuhe) wird empfohlen. Anwendung auf eigenes Risiko! Nicht bei Wirbellosenbesatz verwenden! Wir übernehmen keine Haftung für aufkommende Schäden!