Das Vorwässern von Wurzeln für das Aquarium ist eine bewährte Praxis mit mehreren wichtigen Vorteilen, die sowohl die Wasserqualität als auch das Wohlbefinden der Aquarienbewohner betreffen. Wir zeigen euch, worauf ihr achten müsst.

Warum überhaupt Vorwässern?

Braunfärbung vermeiden

Das Vorwässern dient dem Entfernen von Tanninen (Gerbstoffen). Viele Aquarienwurzeln – zum Beispiel Mopani-, Mangroven- oder Moorkienholz – enthalten natürliche Tannine, die beim Kontakt mit Wasser freigesetzt werden. Diese Stoffe färben das Wasser braun („Teefärbung“). Je kompakter die Holzsorte ist, desto mehr findet dieser Prozess statt. Wenn man von Anfang an klares Wasser im Aquarium haben möchte, ist das Vorwässern daher eine gute Vorbeugung. Die Tannine säuern zudem das Wasser leicht an, was den pH-Wert senken kann. Dieser Effekt kann bei empfindlichen Fischarten positiv wirken, bei anderen jedoch unerwünscht sein. Durch das Vorwässern werden große Mengen dieser Tannine bereits außerhalb des Aquariums entfernt.

Auftrieb verringern

Vorwässern verhindert den Auftrieb. Frische oder getrocknete Wurzeln enthalten oft noch viel eingeschlossene Luft und können im Aquarium auftreiben, wenn sie nicht ausreichend gewässert wurden. Beim Einlassen des Wassers ins Aquarium können dadurch Pflanzen und Dekorationen verschoben oder beschädigt werden. Das Material ist dann nur schwer an Ort und Stelle gehalten werden. Mehrtägiges bis mehrwöchiges Vorwässern hilft dabei, die Holzstruktur mit Wasser zu sättigen und ein Absinken zu ermöglichen. Alternativ sollte man Wurzeln gut im Aquarium befestigen, etwa durch Festkleben oder Arretieren mit Steinen.

Sauberkeit

Hier dient das Vorwässern dem Entfernen von Schmutz und organischen Rückständen. Naturmaterialien können Reste von Erde, Sand, Insekten oder Pilzsporen enthalten. Sie können auch Oberflächenverunreinigungen aufweisen, die die Wasserqualität beeinträchtigen. Durch das Einweichen und regelmäßige Wasserwechsel während des Vorwässerns werden diese Stoffe entfernt.

Minimierung bakterieller Belastung

Ein nicht vorgewässertes Stück Holz kann weiße Beläge (Biofilme) entwickeln. Diese sind meist harmlos, aber optisch störend und können in seltenen Fällen bei empfindlichen Aquarienbewohnern zu Problemen führen. Vorwässern hilft, das Holz zu stabilisieren und das Ausmaß dieser Effekte zu reduzieren.

Wie lange sollte man Wurzeln vorwässern?

Mindestens 1–2 Wochen bei möglichst täglichem Wasserwechsel. Im Prinzip gilt hier die Faustregel: So lange wässern, bis das Wasser nicht mehr stark verfärbt ist und die Wurzel sinkt.