Das smarte Aquarium
Ein Aquarium intelligent steuern

Smarte Haushaltsgegenstände sind in vielen Bereichen schon etabliert. Dabei sind Kühlschränke, Steckdosen, Lichtschalter und viele andere Geräte miteinander vernetzt und lassen sich mit einer entsprechenden Software auc aus der Ferne gut steuern und automatisieren. Macht so etwas auch für ein Aquarium Sinn? Wir sind der Frage nachgegangen?

Definition von Smarte Home

Unter einem Smart Home versteht man, wie eingangs schon etwas beschrieben, verschiedene smarte Haushaltsgeräte, die miteinander vernetzt sind. Über eine Management-Software können die Geräte miteinander kommunizieren, lassen sich zentral steuern (zum Beispiel über eine App) und automatisieren. So lassen sich vor allem sehr regelmäßge Aufgaben mit festen Zeitplänen programmieren, so dass die smarten Geräte dies selbstständig erledigen können. Oft wird das Smart Home auch mit einer Sprachsteuerung verknüpft, so dass sich spontane Befehle einfach mündlich ausführen lassen, ohne ein Endgerät hervorholen zu müssen. Anwendungsbeispiele sind etwa Lichtsteuerung, smarte Sicherheitsysteme, das Bedienen der Heizung oder von elektrischen Rollladen, bis hin zu smarten Gartengeräten wie Rasenmäherrobotern und automatischen Bewässerungssystemen.

Smarte Steckdosen

Im Prinzip hat fast jeder Aquarianer schon so etwas wie den Ansatz einer smarten Steuerung an seinem Aquarium, nämlich durch eine Zeitschaltuhr. Diese steuert automatisch das Starten und Beenden der Beleuchtung. Altbewährte Zeitschaltuhren laufen noch analog, es gibt aber auch schon digitale Varianten. Etwas weiter ausdehnen kann man die Steuerung, wenn man eine smarte Steckdose oder gar Steckdosenleiste verwendet. Mit dieser lassen sich Verbraucher per Zeitplan oder Fernsteuerung gezielt an- und ausschalten. Somit könnte man zum Beispiel Strömungspumpen dazuschalten, den Heizstab nachts ausschalten, um etwa eine Nachtabsenkung herzustellen oder einfach sämtliche Geräte bequem per App auschalten (sofern die Steckdose dieses anbietet), ohne den Unterschrank öffen zu müssen. Neben gewissen Effekten, die die Bedienung eines Aquariums einfacher und bequemer machen, kann solche eine Steuerung durchaus auch naturnahe Effekte haben. Eine Absenkung von Temperatur und pH-Wert über die Nacht kann durchaus einem mehr natürlicherem Verlauf entsprechen, wenn man entsprechende Zeitpläne hinterlegt hat.

Smarter Aussenfilter

Die Firma Eheim bietet bereits ein smartes System, mit dem sich wichtige Aquarienkomponenten über WiFi per App steuern lassen. Dazu zählt etwa der thermocontrol+ e Heizstab, welcher digital ist und bequem per Handy, Computer oder Tablet gesteuert werden kann. Zusätzlich lassen sich auch Filterkomponenten (Eheim Filter professionel 5e) und Beleuchtung (LEDcontrol+) über die Software verknüpfen, aber auch UVC-Klärer, Klimageräte oder Auto Feeder. Alle smarten Geräte sind bei Eheim in der Eheim Digital-Familie zusammengefasst.

Auch Oase bietet mit dem Aquarium Controller ein smartes Energie-System an. Dies ist ein Steuermodul, welches bis zu fünf smarte Verbraucher bequem über eine App steuern kann. Die Geräte müssen dafür zwingend OASE Control-fähig sein. Darunter fällt zum Beispiel die HighLine Premium LED.

PV-Überschuss nutzen

PV Anlage

Besitzer einer Photovoltaik-Anlage, die über eine Energiemanagement-System verfügen, können in der Regel auch smarte Verbraucher darüber steuern. Notfalls geht dies über smarte W-Lan-Steckdosen, an denen zum Beispiel Verbraucher wie Heizstäbe oder Strömungspumpen angeschlossen sind. Dies hängt jedoch stark vom Einzelfall und der verwendeten Software ab. Neben festen Zeitplänen kann man die verknüpften Geräte auch mit PV-Überschuss ansteuern, was besonders stromsparend ist. Dies bedeutet, dass diese Verbraucher erst anspringen, wenn Strom im Überschuss vom Dach kommt. Dies ist ungenutzer Strom, der nun umsonst vorhanden ist. Anstatt dann in in die Einspeisung zu gehen, wird der Strom dann für diese Geräte benutzt. Ist dann ungenügend Überschuss vorhanden, schalten die Verbraucher wieder ab. Natürlich muss solch eine Steuerung für ein Aquarium auch Sinn ergeben. Ein ständiges Ein- und Ausschalten der Filterung wäre ja mitunter kontraproduktiv. Aber es lassen sich damit durchaus naturnahe Szenarien erschaffen, etwa, wenn die Beleuchtung übers Jahr gesehen immer dem Stand der Sonne folgt. Die Aquarienlampe geht also immer erst dann an, wenn im Laufe des Vormittages genügend Sonne vorhanden ist. Dies ist im Winter dann später der Fall, als etwa im Sommer. Über Schaltverzögerungen in der Software lässt sich dann mitunter eine gewisse Mindestlaufzeit hinterlegen, so dass ein Verbraucher auf jeden Fall eine bestimmte Zeit läuft, ganz unabhängig davon, ob nun weiterer PV-Überschuss im Laufe des Tages vorhanden ist. Der erstmalige Überschuss am Morgen dient dann lediglich als Einschaltimpuls. Auf diese Weise lässt sich über das Jahr betrachtet ein Beleuchtung fürs Aquarium erzeugen, die stetig dem Stand der Sonne folgt.