Essigälchen neben einem frisch geschlüpften Salinenkrebs. Quelle und Copyright des Headerfotos: Andrew Bogott - Eigenes Werk über Wiki Commons, Lizenz: CC BY-SA 4.0, Quellenachweis.
Essigälchen (Turbatrix aceti) gehören zu den Nematoden, also zu den Fadenwürmern. Sie sind weißlich und haben keine Segmente. Das Vorderende ist rund, das Hinterende dagegen läuft spitz aus. Die winzigen Essigälchen werden nur 1-2 mm lang und sind haardünn. Essigälchen sind ein wertvolles Lebendfutter für kleine Jungfische und auch für kleine bis etwa mittelgroße Zierfischarten. Auch Garnelen greifen bei den winzigen Würmchen gerne zu. Essigälchen enthalten einen hohen Anteil von Eiweiß und Fett. Weil sie so gehaltvoll sind, sollte man sie nicht jeden Tag verfüttern.
Man kann in der Fischaufzucht direkt von Artemia-Nauplien (über die ihr in diesem Artikel der Aquasabi Wiki mehr erfahren könnt: "Aquarium Lebendfutter: Artemia Nauplien") als Erstfutter auf Essigälchen ausweiten.
Essigälchen sind gute, aktive Schwimmer und leben teils auf vergärendem Obst, teils auch in wässrigem, häufig sehr saurem Milieu, in zuckerhaltigen oder Alkohol enthaltenden Flüssigkeiten und auch in Essig. Sie ernähren sich räuberisch von den Essigbakterien, die dort in großer Zahl vorkommen.
Essigälchen züchten
Einen Zuchtansatz kann man oft in entsprechend ausgestatteten Onlineshops, auf Messen oder von befreundeten Aquarianern bekommen. Essigälchen werden in Flüssigkeit gezogen: Dazu mischt man Wasser und Apfelessig zu gleichen Teilen und gibt etwas Zucker zu.
![Zuchtansatz]()
Ein Zuchtansatz für Essigälchen. Bildrechte: Ewkaa - Eigenes Werk, Lizenz: CC BY SA 3.0.
Am besten füllt man diese Mixtur in eine kleine, eher hohe Flasche mit engem Hals. In diese Mischung gibt man die Essigälchen. Schnell beginnen sie dort, sich zu vermehren. Wenn die Vermehrungsrate nachlässt, gibt man neuen Zucker zu. Mit etwas Verzögerung - die Essigbakterien müssen sich zunächst vermehren - wird dadurch auch die Vermehrungsgeschwindigkeit der Essigälchen angekurbelt. Von Zeit zu Zeit muss man den Ansatz teilen und neu aufsetzen. Dann wird mit einem frischen 50-50-Gemisch von Apfelessig und Wasser aufgefüllt.
Essigälchen "ernten"
Essigälchen sind etwas schwieriger zu entnehmen, weil man ja schlecht den gesamten Ansatz mit den darin schwimmenden Würmchen durchfiltern kann. Es gibt allerdings einen Trick: Durch den Sauerstoffmangel in der hohen Flasche mit engem Hals wandern die Essigälchen gerne gehäuft in die oberen Flüssigkeitsschichten, wo sie sich sammeln. Zum Verfüttern kann man daher einfach die oberste Flüssigkeitsschicht des Zuchtansatzes mit einer Spritze absaugen und durch einen Kaffeefilter filtern. Wenn man recht unempfindliche Fische hat, ist es sogar denkbar, dass man die Flüssigkeit samt den Älchen direkt ins Aquarium gibt. Bei weniger robusten Aquarienfischen kann der Essig eventuell Probleme verursachen. Hier sollte man die Essigälchen vor dem Verfüttern definitiv über einen Kaffeefilter absieben.