Grindal-Würmer einfach züchten
Grindal sind ein effektiv zu züchtendes Lebendfutter

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Grindal-Würmer gehören eigentlich zu den Enchyträen, zeigen aber ein paar abweichende Verhaltensweisen und bleiben auch deutlich kleiner. Die hellen Grindalwürmer sind recht fettreich und sollten daher nicht jeden Tag an die Fische im Aquarium verfüttert werden. Grindal sind sehr einfach zu züchten, die Ansätze sind - richtig gemacht - nicht sonderlich geruchsintensiv.

Die weißen, nur bis ca. 1 cm lang werdenden dünnen Grindal-Würmer heißen nach ihrer Entdeckerin Morton M. Grindal benannt, der die ersten beiden Exemplare auffielen und die sie weiter züchtete. Später wurden Grindal als Enchytraeus buchholzi bestimmt, jedoch beließ man es bei ihrem Trivialnamen, auch zu Ehren ihrer Entdeckerin. Als Art der Gattung Enchytraeus gehören die segmentierten Würmer zu den Wenigborstern oder Oligochaeten. Anders als die anderen in der Aquaristik gängigen Enchyträen ballen sie sich im Wasser nicht zusammen, sondern streben auseinander.

Die zwittrigen Grindal legen nach der Paarung Eikokons ab, aus denen die jungen Würmer schlüpfen. bei guten Bedingungen vermehren sie sich sehr schnell und sind dadurch eine sehr ergiebige Lebendfutterquelle für deine Aquarienfische oder Wirbellosen.

Grindal als Lebendfutter für Fische und Wirbellose

Grindalwürmer können nicht schwimmen, sie krabbeln am Bodengrund. Die Würmer können unter Wasser noch einige Tage überleben und eignen sich daher sehr gut als Lebendfutter, das das Wasser nicht direkt belastet, wenn nicht sofort alles gefressen wird.

Die Würmer sinken sofort ab und bleiben dann am Boden liegen. Achtung, in grobem Substrat können sie nach unten "verschwinden". Hier sollten dann unbedingt im Boden lebende Resteverwerter wie Turmdeckelschnecken im Aquarium vorhanden sein, die sich um abgestorbene Würmer im Boden kümmern können.

Die weichen Grindal sind ein gutes Lebendfutter für Jungfische und ausgewachsene kleine bis mittelgroße Aquarienfische. Auch für Garnelen, Schnecken und Krebse sind sie bestens geeignet und werden gerne angenommen. Vor allem eher proteinhungrige Garnelen wie Amanogarnelen oder juvenile Flusskrebse oder Zwergflusskrebse mögen die fetthaltigen, eiweißreichen Würmer sehr gerne. Auch Aquarienschnecken greifen bei Grindalwürmern gerne zu, weil sie Eiweiß für den Aufbau ihres Gehäuses brauchen.

Grindal sollten jedoch keinesfalls täglich gefüttert werden, weil sie sehr fettreich sind. Ein bis drei Mal pro Woche sind ausreichend, am besten im Wechsel mit anderem Lebendfutter wie Wasserflöhen, das weniger gehaltvoll ist.

Wo findet man Grindalwürmer?

Die sehr einfach zu züchtenden Grindal findet man als Ansätze bei Hobbybörsen, Messen, in diversen Onlineshops, man kann sie von befreundeten Aquarianern erhalten ... Grindal sind nicht schwer zu bekommen, weil sie recht einfach zu züchten und zu halten sind.

Grindal einfach züchten

Grindal sind - wie die anderen in der Aquaristik gängigen Enchyträen - keine Wassertiere und werden daher auf feuchtem Substrat gezüchtet. Dazu eignet sich beispielsweise Seramis, das sehr gut sauberzuhalten ist. Auch feuchte Blumenerde (ungedüngt) oder Torf eignet sich als Boden für die Grindal-Würmer. Als Zuchtbehälter eignet sich vieles: eine Frischhaltebox oder ein anderer Behälter mit Deckel, der lose aufgelegt und/oder mit kleinen Luftlöchern versehen wird. Die Belüftung beugt Schimmelbildung und Faulstellen vor, der Deckel schützt die Kultur vor dem Austrocknen.

Grindal mögen es gerne feucht und warm, ab 22 °C bis 28 °C geht ihre Wohlfühltemperatur. Licht brauchen sie keines, die Kultur kann also auch problemlos dunkel stehen.

Von Zeit zu Zeit wird der Ansatz geteilt. Wählt man Seramis als Substrat, kann es von Zeit zu Zeit durchgespült werden. Die ausgewaschenen Würmer fängt man in einem Sieb auf und kann sie dann verfüttern. Es empfiehlt sich, eine zweite Kultur in Reserve vorzuhalten, falls die Population in der ersten Box zusammenbricht, was von Zeit zu Zeit vorkommen kann.

Grindal füttern

Grindal sind einfach zu füttern. Sie fressen gerne feine Haferflocken, Trockenhefe, Getreidebrei für Kleinkinder, etwas angefeuchtetes Toastbrot, Fisch-Flockenfutter und vieles mehr.

Um zu vermeiden, dass sich Milben im Grindal-Ansatz breitmachen, sollte nur so viel gefüttert werden, wie die Würmer bis zur nächsten Fütterung bewältigen können. So vermeidet man auch, dass der Ansatz beginnt zu schimmeln.

Grindal-Würmer "ernten" und verfüttern

Legt man eine kleine Scheibe aus Glas oder Kunststoff auf die Kultur, sammeln sich die Grindal-Würmer an ihrer Unterseite. Sie können so ganz einfach und sauber entnommen und im Aquarium an die Fische, Krebse oder Garnelen verfüttert werden.