Wasserzonen im Aquarium
Über die verschiedenen Bereiche eines Aquariums

Jedes Gewässer lässt sich im Prinzip in verschiedene Zonen einteilen, die sich je nach Abstand zur Wasseroberfläche unterschiedlich darstellen. So auch in einem Aquarium. Wir stellen die verschiedenen Wasserzonen einmal genauer vor.

Einteilung in Wasserzonen

Im Gegensatz zu den Gestaltungsebenen im Aquascaping, welche sich durch Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund ausdrücken und somit eine Einteilung der Tiefe des Aquariums definieren, sind die Wasserzonen aufbauend auf der Höhe. Folglich ergibt sich eine untere Wasserzone in der Nähe des Bodengrundes und gegenteilig eine ober Wasserzone knapp an der Wasseroberfläche. Dazwischen befindet sich dann die mittlere Wasserzone. Vor allem für die Auswahl des Tierbesatzes im Aquarium ist die Rücksichtnahme auf die Wasserzonen ein wichtiger Aspekt, denn die verschiedenen Fisch-Arten teilen sich über die Wasserzonen auf.

Die obere Wasserzone

Obere Wasserzone

Der obere Bereich eines Aquariums befindet sich direkt unter der Wasseroberfläche. Fische mit oberständigem Maul wie etwa die beliebten Guppies, aber auch Halbschnäbler und Hechtlinge halten sich überwiegend in diesem Bereich auf. Das liegt daran, dass ihre Ernährungsweise hauptsächlich über die Wasseroberfläche erfolgt, etwa durch das Jagen und Aufnehmen von Anfluginsekten oder Blütenstaub.
Als Wasserpflanzen für diesen Bereich eignen sich in erster Linie Schwimmpflanzen, aber auch Hintergrundpflanzen, welche dann bis zur Wasseroberfläche (oder gar darüber hinaus) wachsen. In der Regel ist die obere Wasserzone recht frei von Dekorationsmaterialien, aber es können durchaus Wurzel- und Steinaufbauten geben, die in diese Wasserregion ragen und mitunter die Wasseroberfläche durchbrechen. In dem Falle kann das Hardscape dann gut mit Moosen und Aufsitzern begrünt werden.
Je nach Fischbesatz ist die Strömung in diesem Bereich von Belang und kann entweder besonders stark sein (für strömungsliebende Tiere) oder eher abgeschwächt (zum Beispiel für Schaumnest bauende Labyrinthfische).

Die mittlere Wasserzone

Mittlere Wasserzone

Die mittlere Wasserzone ist der Bereich zwischen der oberen und unteren Wasserzone und daher nicht fest begrenzt durch eine harte Grenze wie Wasseroberfläche oder Bodengrund. Viele Fisch-Arten wie die meisten Salmler, Barben und Bärblinge halten sich in diesem Bereich auf. Er wird gerne als freie Schwimmfläche genutzt, aber auch als Rückzugsort und Versteck. Diese kann durch entsprechende Strukturierung des Aquariums durch etwa eine dichte Randbepflanzung, sowie vom Boden aufstrebende Wurzeln und Steine erreicht werden.
Als Wasserpflanzen für diesen Bereich können viele Arten und Sorten verwendet werden. Das liegt in der Natur der Sache begründet: Da fast alle Wasserpflanzen, welche sich mit dem Wurzelwerk im Boden festhalten, nach oben wachsen, erreichen diese abhängig von der Wuchshöhe irgendwann auch die mittlere Wasserzone. Teilweise wachsen sie sogar darüber hinaus (vor allem die sogenannten Hintergrundpflanzen) und erobern dann die obere Wasserzone. Recht passend zur mittleren Wasserzone kann man jedoch Mittelgrund-Wasserpflanzen verwenden, welche eine moderate Wuchshöhe haben und für die Gestaltungsebene des Mittelgrundes vorgesehen sind.
Auch Steine, Wurzeln und andere Einrichtungsgegenstände werden in der Regel auf dem Boden platziert und erreichen dann je nach Höhe auch Bereiche der mittleren Wasserzone. Betrachtet man das gesamte Areal, so zeichnet sich dieser durch strukturierte Zonen mit Aquarienpflanzen und Dekoration aus, aber auch durch freien Schwimmraum.

Die untere Wasserzone

Bodengrund

Die untere Wasserzone spielt sich am Bodengrund des Aquariums ab. Hier befindet sich in der Regel ein passendes Bodensubstrat wie Sand, Kies oder Soil. Boden-orientierte Tier-Arten wie Welse, Grundeln, Schmerlen, Schnecken und Garnelen halten sich hauptsächlich in diesem Bereich auf. Oft wird der Bodengrund durchgründelt und nach Nahrung abgesucht. Für solche Tiere, die oft ein unterständiges Maul besitzen, eignet sich vor allem Futter, welches schnell zu Boden sinkt.
Typische Wasserpflanzen für diese Zone sind vor allem niedrig wachsende Arten, die unter "Bodendecker" zusammengefasst werden. Oft vermehren sich diese Pflanzen durch seitliche Ausläufer und bilden dann einen dichten Teppich. In der unteren Wasserzonen werden zudem Dekorationsgegenstände wie Steine, Wurzeln, aber auch Höhlen oder Röhren platziert. Somit finden die Tiere auch in diesem Bereich passende Versteck- oder Laich-Möglichkeiten.