Im Bereich des Terrascapings sind Layouts mit fleischfressenden Pflanzen eine äußerst interessante Gestaltungsmöglichkeit. Wir zeigen euch hier ein kleines Beispiel im DOOA Neo Glass Air.
Was sind carnivore Pflanzen?
Karnivore Pflanzen sind Pflanzen, die sich zusätzlich zu Licht, Wasser und Nährstoffen aus dem Boden auch von kleinen Tieren – meist Insekten – ernähren. Sie haben spezielle Fangmechanismen entwickelt, um Beute anzulocken, zu fangen und zu verdauen. Karnivore Pflanzen findet man weltweit, vor allem in feuchten, nährstoffarmen Regionen. Berühmte Standorte sind etwa die Moorgebiete Nordamerikas oder die Regenwälder Südostasiens. Einige Arten, wie die Venusfliegenfalle oder bestimmte Sonnentau-Arten, sind beliebte Zimmerpflanzen. Sie benötigen jedoch spezielle Bedingungen wie nährstoffarmen Boden (z. B. Torf-Sand-Gemisch), helle, aber nicht zu heiße Standorte und mineralienarmes Wasser. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann je nach Art zusätzlich erforderlich sein.
Die Einrichtung im Neo Glass AIR step by step
Geplant ist ein Wasserteil und ein dauerfeuchter Landteil. Als Abgrenzung werden hier Lavasteine platziert, die zusätzlichen Moosen ebenfalls guten Halt bieten. Dafür sorgt die poröse Struktur des Hardscapes. Zudem ist das Gestein wasserneutral und härtet nicht auf.

Im Vordergrund wird weißer Sand verwendet. Im Hintergrund kommt für die carnivoren Pflanzen ein spezielles Substrat zum Einsatz. Der hohe Anteil an Torf sorgt für ein saures und nährstoffarmes Bodenmilieu, genau wie es fleischfressende Pflanzen lieben.

Verschiedene Waldmoose werden eingesetzt, um Lücken zu füllen. Dies verhindert das Vermischen der Bodengründe und schafft einen sehr natürlichen Eindruck. Die Moose dienen zusätzlich als Feuchtigkeitsspeicher.

Die carnivoren Pflanzen werden in den Hintergrund gesetzt (hier: Drosera spatulata und Drosera capensis 'Rot'. In der in-Vitro-Form sind die Pflanzen noch recht klein, werden aber noch deutlich höher wachsen und hinter dem Hardscape hervorragen.

Ein paar Kiesel und Bruchsteine lockern den Vordergrund auf und erhöhen die Detailvielfalt.

So sieht die Gestaltung dann fertig und mit Wasser befüllt aus.

Pflege eines Carnivoren-Scapes
Dieses kleine Nano-Scape mit fleischfressenden Plfanzen kann techniklos betrieben werden. Erforderlich ist jedoch genügend Licht, entweder durch eine starke Beleuchtung oder durch einen sonnenreichen Standort (wie etwa Fensterbank Südseite). Bei genügend Licht entwickelt der Löffelblättrige Sonnentau zudem sehr hübsche Blütenstände.

Neben Standort, Licht und geeingetes Substrat ist es lediglich wichtig, das Substrat stetig feucht zu halten. Zum Befeuchten sollte idealerweise demineralisiertes Wasser verwendet werden. Orientieren kann man sich hierbei sehr gut am erkennbaren Wasserstand der Wasserzone.
In der Anfangszeit lohnt es sich außerdem, die in-Vitro-Pflanzen in der Umstellung etwas zu unterstützen. Hierzu kann man die Pflanzen mehrmals täglich besprühen, damit diese nicht zu sehr austrocknen. Sind die fleischfressenden Pflanzen erst einmal angewurzelt, wird man durch recht schnelles Wachstum und auch entsprechende Farbentwicklung belohnt.
