Ein Aquarium-Filter beschreibt in seinen Merkmalen mit dem l/h-Wert seinen Durchfluss. Was es damit auf sich hat und wie man die Durchflussrate erhalten oder gar verbessern kann, erklären wir hier.
Durchfluss
Der Durchfluss eines Filters wird in der Regel mit einem Wert von Liter pro Stunde angegeben (l/h = liter per hour). Je nach Hersteller wird dieser Wert auch als Förderleistung, Durchflussrate oder Pumpenleistung aufgeführt. Die Angabe von l/h ist jedoch bei allen Fabrikaten gleich. Der Wert bestimmt, wieviele Liter innerhalb einer Stunde die Pumpe des Filters durch das Filtergehäuse pressen kann. Folglich ergibt sich daraus auch ein Wert für die Strömung im Aquarium. Es ist ein sinnvoller Wert, um verschiedene Filtermodelle miteinander vergleichen zu können. Dies kann bei Überlegungen bei der Neuanschaffung eines Aquarienfilters von großem Nutzen sein. Bezieht man den Durchfluss außerdem noch auf die Leistungsaufnahme des Filters (in Watt), ergibt sich daraus dann die Effizienz. Hierbei kann der Aquarianer also erkennen, wie stromsparend ein Filter für sein Aquarium ist.
![Filter Querschnitt]()
Für den Durchfluss sind gewisse Dinge maßgeblich, wie etwa die Anzahl und Art der Filtermedien. Hier lohnt sich ein Blick ins Kleingedruckte der Bedienungsanleitung, denn bei manchen Herstellers bezieht sich der l/h-Wert auf einen leeren Filter ohne Filtermedien. Andere hingegen beziehen sich mit dem Filterdurchfluss auf den Wert des Filters bei Standardbestückung, das heißt, wenn also die beiliegenden Filtermaterialien verwendet werden. Damit man bestimmte Filter also direkt miteinander vergleichen kann, sollten man herausfinden, wie genau der Hersteller den l/h exakt definiert.
Veränderung der Durchflussrate mit höherer Standzeit
Eine Veränderung der Durchflussrate nimmt der Aquarianer mitunter nicht unmittelbar war. Oft sind merkliche Folgen erst nach längerer Zeit zu erkennen. Dies merkt man zum Beispiel dadurch, dass die Strömung im Aquarium deutlich abnimmt. Besonders empfindlich reagieren zum Beispiel Filterausläufe mit Skimmer darauf. Bei nachlassender Durchflussrate wird der Schwimmer des Oberflächenabzugs nicht mehr gut nach unten gezogen, die Reinigung der Wasseroberfläche bleibt damit aus. Auch eine höhere Lautstärke kann ein Grund dafür sein, dass der Durchfluss gestört ist. Durch etwa Verschmutzung zieht der Filter deutlich mehr Luft ein und diese Lufteinschlüsse erzeugen dann die verstärkten Geräusche. Sowieso ist der Grad der Verschmutzung sehr ausschlaggebend für den Durchfluss, darauf geben wir im nächsten Kapitel ein. Manche Filter besitzen eigene Warnsysteme, die den Durchfluss messen können und auf analoge oder digitale Weise dem Aquarianer dann verständlich machen, dass eine Kontrolle nötig ist.
Verschmutzung
Einen großen Einfluss auf die Arbeit und den Wasserfluss eines Aquarienfilters hat der Verschmutzungsgrad. Denn je mehr Schmutz sich im Inneren eines Filters ansammelt und in den Schläuchen absetzt, desto mehr Widerstand hat das Wasser. Folglich sinkt dadurch auch die Durchflussrate. Es macht daher Sinn, den Filter ab und an zu reinigen, um den Durchfluss und damit die Funktion des Filters aufrecht zu erhalten. Die Filterschläuche (und auch Filterrohre und Lily Pipes) lassen sich mit entsprechenden Schlauchbürsten reinigen. Diese sind in verschiedenen Größen erhältlich und sollten passend zum Schlauchdurchmesser gewählt werden.
![Schlauch reinigen]()
Das Reinigen des Filters hat nicht nur Auswirkungen auf den Durchfluss, sondern auch auf die gesamte Mikrobiologie des Aquariums. Da im Filter viele nützliche Bakterien wohnen, die für den Schadstoffabbau von Belang sind, gilt es beim Reinigen des Filters auf eine gute Balance zu achten. Eine zu häufige oder zu gründliche Reinigung kann nämlich dazu führen, dass zu viele gute Baktieren entfernt werden, was sich negativ auf das Ökosystem auswirken kann. So kann es zu verstärkter Algenbildung kommen oder gar zum Anstieg fischgiftiger Substanzen wie Ammoniak und Nitrit. Man sollte daher das Filtermaterial nicht zu gründlich auswaschen und immer nur einen Teil der Filtermedien reinigen. Dadurch, dass ein bestimmter Anteil unberührt bleibt, werden darin auch die Bakterien in Ruhe gelassen, so dass die Balance bei den Mikroorganismen nicht zu sehr gestört wird.
Andere Filtermedien
Verwendet man andere Filtermaterialien als die Standard-Medien, welche im Lieferumfang des Filter vorhanden waren, ändert dies oft auch den Durchfluss. Ist man etwa ein Verfechter der Geringfilterung, bei der nur wenig Filtermedien verwendet werden, kann dies den Durchfluss merklich erhöhen. Werden hingegen deutlich mehr oder Materialien mit feineren Poren verwendet, wird die Filterung im Sinne der Reinigung zwar verstärkt, der Durchfluss jedoch eher abgeschwächt. Möchte man hier noch zusätzliche Strömung im Aquarium haben, ist der Einsatz einer Strömungspumpe sinnvoll.
Impeller austauschen
Eine Möglichkeit, mit recht wenig Aufwand Einfluss auf die Durchflussrate zu nehmen, ist der Austausch des Impellers. Dies sind die kleinen Flügelräder im Inneren des Filterkopfes, welche für die Wasserbewegung zuständig sind. Der Austausch bezieht sich in erster Linie auf die CristalProfi-Außenfilter von JBL und betrifft vor allem die Modelle e402, e702 und e902. JBL hat hier verschiedene Impeller-Modelle mit verschieden großen Flügeln im Angebot. Diese sind auch farblich voneinander unterscheidbar. Kleinere Flügelräder erzeugen einen geringeren Durchfluss, größere hingegen mehr Strömung. Durch den Austausch des Impellers kann der Aquarianer in diesen Fällen Einfluss auf die Durchflussrate nehmen. Es sei erwähnt, dass dies keine Auswirkungen auf den Stromverbrauch hat.
![JBL Impeller]()