Aquarium: Dünge-Konzept mit Aufhärtesalz
Mit dem Fokus auf dem Kaliumgehalt

Viele Aquarianer bereiten ihr Wasser vor, weil etwa das Leitungswasser ungeeignet ist. Hier wird per Umkehrosmose oder Ionentauscher zunächst demineralisiertes Wasser erzeugt, welches anschließend mit einem Aufhärtesalz auf die gewünschten Parameter von Karbonat- und Gesamthärte eingestellt wird. Wir gehen in diesem Beitrag nun darauf ein, wie man die Flüssigdüngung darauf aufbaut.

Nährstoffe im Aufhärtesalz

Naehrstoffe im Aufhaertesalz

Aufhärtesalze dienen in erster Linie dazu, um die Karbonathärte (KH) und/oder Gesamthärte (GH) im Wasser anzuheben. Oft kommen hierdurch aber auch Nährstoffe hinzu, die für den Wuchs von Wasserpflanzen wichtig sind. So sind Calcium und Magnesium Bestandteile der Gesamthärte, aber auch gleichzeitig wichtige Nährelemente. Viele Salze enthalten auch Kalium, welches ebenfalls ein wichtiger Makronährstoff für Aquarienpflanzen darstellt.

Was die Elemente Calcium und Magnesium angeht, kommt es hierbei sehr auf das Verhältnis untereinander an. Ideal für Pflanzenaquarien wird eine Calcium:Magnesium-Ratio von 3:1 oder 4:1 propagiert. Vor allem unser Leitungswasser bietet jedoch kaum genügend Magnesium an, so dass der ambitionierte Pflanzenaquarianer oft mit Bittersalz etwas nachhilft.
Viele Aufhärtesalze hingegen besitzen schon ein gutes Calcium:Magnesium-Verhältnis, so dass oft hier kein weiterer Handlungsbedarf besteht. Das Gute daran ist außerdem, das Verhältnis bleibt stets so erhalten, ganz egal, wie wenig oder viel man nun seine Gesamthärte mit dem Salz aufhärtet.
Anders sieht es jedoch mit dem Gehalt an Kalium aus. Je nach Hersteller kann ein Aufhärtesalz mehr oder weniger Kalium enthalten. Hier gilt jedoch die Regel: Je mehr man aufhärtet, desto höher ist auch der Kalium-Anteil. Hier sollte man ein wenig aufpassen, um bei einer etwas höheren Aufhärtung in punkto Kalium nicht über Ziel hinaus zu schießen. Als grober Richtwert sei im Aquarienwasser ein Kaliumgehalt von 5 bis 10 mg/l K erwähnt, welcher oft vollkommen ausreicht. Wird dieser Wert durch entsprechende Aufhärtung mittels Salz stark überschritten und kommt dann über Flüssigdünger außerdem ein erhöhter Kaliumeintrag ins Wasser, kann sich dieser Stoff mitunter zu stark ansammeln und ein Nährstoffungleichgewicht erzeugen.

Ideale Wasserwerte für ein Pflanzenaquarium

Wassertests

Viele tierische Bewohner und Wasserpflanzen in der Aquaristik bevorzugen sogenannte Weichwasserwerte. Damit ist eine eher geringe Wasserhärte gemeint, mit der ein saurer bis leicht saurer pH-Wert einhergeht. Mittels Aufhärtesalz lassen sich diese Parameter ganz gezielt erreichen. Um dennoch genügend Stabilität und Pufferkapazität anbieten zu können, kann hier eine Karbonathärte von etwa 2 bis 4 gewählt werden. Die Gesamthärte sollte vorzugsweise nicht unter 6 °dGH liegen, da ansonsten Mangelerscheinungen bei zum Beispiel wirbellosen Tieren wie etwa Schnecken und Garnelen entstehen können. Verwendet man Aufhärtesalze, die sowohl KH als auch GH erhöhen, ist hier seitens des Herstellers oft ein festes Verhältnis zueinander vorgegeben. Beispielhaft erwähnt sei das Shrimp Mineral GH/KH+ von Salty Shrimp, welches ein Verhältnis von 1:0,5 zwischen GH und KH aufweist. Mit den meisten Salzen ist daher eine Karbonathärte von 2 bis 4 und eine gleichzeitige GH von ungefähr 4 bis 8 erreichbar. Als grobe Richtwerte haben sich diese Werte in der aquaristischen Praxis als sehr brauchbar erwiesen. Nimmt man nun typische pH-KH-CO2-Tabellen zur Hand, kommen dabei mit einer Standard-CO2-Versorgung mit 20 bis 30 mg/l pH-Werte von etwa 6,4 bis 6,8 heraus. Dies ist leicht unter 7 und somit im leicht sauren Bereich. Dieser pH-Bereich ist ideal für die Nährstoffverfügbarkeit verschiedenster Nährelemente (siehe auch "Flüssigdünger und Wasserhärte" ).

Der Kaliumwert beim Aufhärtesalz

Kalium Test

Aufbauend auf diesen Richtwerten sollte der Aquarianer den Kaliumanteil für seine gewünschten Zielparameter ermitteln. Hierbei kann der Flowgrow-Nährstoffrechner behilflich sein. Je nach Hersteller und Menge des Aufhärtesalzes kann hierbei der Kaliumwert bereits im gewünschten Zielbereich von 5 bis 10 mg/l K liegen. Ist dies der Fall, ist ein weiteres Aufdüngen von Kalium mittels Flüssigdünger oft nicht mehr nötig bis sogar kontraproduktiv.

Ob der Kaliumgehalt, welcher nun durch das Aufhärtesalz bereits vorhanden ist, in dieser Menge für das Aquarium ausreicht, sollte im Einzelfall überprüft werden. Kalium wird generell recht wenig verbraucht, mit einem geeigneten Kalium-Wassertest kann man in regelmäßigen Abständen messen, ob noch genügend Nährstoff vorhanden ist. Zusätzlich gilt es die Pflanzen zu beobachten, hier sind Nekrosen in löchriger Form oft ein Anzeichen für einen Mangel an Kalium.

Flüssigdüngung aufbauend auf einem Aufhärtesalz mit genügend Kalium

Vorausgesetzt der Kalium-Anteil im Aufhärtesalz ist ausreichend, sollte man für die Flüssigdüngung auf eher kaliumarme bis kaliumfreie Dünger setzen. Somit wird vermieden, dass sich dieser Stoff unnötig akkumulieren kann. Für die Versorgung mit Mikronährstoffen wie Eisen und anderen Spurenelementen eignet sich zum Beispiel der Aqua Rebell Mikro Basic Eisen. Nach einer Überarbeitung der Rezeptur vor einigen Jahren ist dieses Dünger sehr arm an Kalium.
Zur Stickstoffversorgung bietet sich der GH Boost N an, ein absolut kaliumfreier Nitratdünger, der besonders reichhaltig an Stickstoff ist. Zudem bietet er des weiteren eine dezente Versorgung mit Calcium und Magnesium an.
Für das Düngen mit Phosphat eignet sich der Aqua Rebell Makro Basic Phosphat. Zwar enthält dieser auch Kalium-Anteile, diese sind jedoch verschwindend gering und fallen bei einer üblichen Dosierung und Handhabe nicht ins Gewicht.

Aqua Rebell - Mikro Basic - Eisen

Aqua Rebell - Advanced - GH Boost N

Aqua Rebell - Makro Basic - Phosphat

Mit diesen drei Flüssigdüngern ist dann in Kombination mit einem kaliumhaltigen Aufhärtesalz eine ideale Versorgung der Wasserpflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen möglich. Durch die Handhabe mit den Einzelkomponenten bietet sich außerdem der Vorteil von maximaler Flexibilität, so dass man jederzeit und gezielt bestimmte Nährstoffparameter ändern kann, um auf Schwankungen im Nährstoffhaushalt reagieren zu können.