In der Pflanzenaquaristik ist Stickstoff (meist in Form von NO₃) einer der wichtigsten Nährstoffe, um gesunden Pflanzenwuchs zu erhalten. Dabei ist die Bestimmung mittels eines Wassertests mitunter gar nicht so einfach. Wir geben dazu eine Hilfestellung.

Verschiedene Wassertests

In der Aquaristik gibt es verschiedene Arten von Wassertests. Wie bei jedem Produkt gibt es auch hier unterschiedliche Qualitäten. Zunächst einmal gibt es die sogenannten Streifentests. Diese sind oft verschiedene Wasserparameter vereint auf einem Teststreifen, darunter dann auch Nitrat. Kombiniert werden können diese Streifentests, oft auch Schnelltests genannt, teilweise mit einer App, die die Werte ausliest. Dies ist zum Beispiel für JBL ProScan möglich. Der Vorteil in diesen Tests liegt in ihrer enormen Bandbreite an Parametern und der Schnelligkeit. Man gekommt recht flott einen kompletten Überblick über alle relevanten Wasserwerte für ein Aquarium. Bezogen auf Nitrat ist die Einteilung der Skala (oft: 0 - 10 - 25 - 50) mitunter etwas grob und lässt daher wenig Spielraum für eine genauere Analyse im wichtigen Spektrum von 5 bis 30 mg/l NO₃ eines Pflanzenaquariums.

Etwas umständlicher in der Handhabung, aber dafür mit einer höheren Genauigkeit ausgestattet sind sogenannte Tröpfchentests. Hierbei werden oft bestimmte Reagenzien in eine geringe Menge Messwasser getröpfelt (daher die Namensgebung). Nach einer bestimmten Reaktionszeit ist der Test dann per Farbumschlag ablesbar. Zu Hilfe nimmt man sich dann eine Farbtafel. Ein bestimmter Farbton ist dann einem bestimmten Gehalt an Nitrat zugeordnet. Die Skala ist hierbei deutlich feiner eingeteilt, als im Vergleich mit einem Stäbchentest. Besonders gut ablesbar ist zum Beispiel der Nitrattest von Macherey & Nagel, dafür ist das Produkt aber auch etwas hochpreisiger.

Photometertests sind oft Tröpfchentests, die dann aber Photometrisch abgelesen werden. Ein Photometer ermittelt mit Licht und elektromagnetischer Strahlung dann einen genauen Messwert in zum Beispiel Millivolt. Dieser Wert wird dann übersetzt in mg/l eines bestimmten Nährstoffes wie etwa Nitrat. Photometertests sind daher sehr genau und lassen eine Wertermittlung in kleiner Skalierung zu. Solche Tests finden im Hobbybereich der Aquaristik jedoch kaum Anwendung aufgrund der hohen Anschaffungskosten.

Ablesbarkeit

Ein wichtigtes Kriterium einem Wassertest ist seine Ablesbarkeit. Die meisten gängigen Tests arbeiten hierbei kolorimetrisch. Das bedeutet, dass Messergebnis wird zunächst durch einen bestimmten Farbton der Messreagenz bestimmt. Je nach Farbton oder -intensität ist die Konzentration des Stoffes dann mehr oder halt weniger stark vorhanden. Entscheidend hierbei ist, wie gut man die Farben ablesen kann. Auch die Einteilung der Skala spielt hierbei eine Rolle. Sind hierbei nur wenige Größen hinterlegt (zum Beispiel 5-25-50) ist eine feinere Bestimmung eines Messwertes nicht gut möglich. Eine feinere Skala mit geringeren Abständen ist hierbei hilfreicher, um etwa den Nitratwert in dem relevanten Bereich zwischen 10 und 25 mg/l NO3 genauer ermitteln zu können. Besonders präzise sind hierbei photometrische Tests, die jedoch auch recht kostenintensiv sind.

Messfehler vermeiden

Sehr von Belang für ein genaues Testergebnis ist der richtige Umgang des Testverfahrens, welcher streng nach Anleitung ausgelegt werden sollte. Dies gilt insbesondere beim Nitrattest für vorgebene Zeitfenster (Zum Beispiel: "Exakt 1 Minute schütteln"). Auch die zu verwendende Wassermenge des Testwassers (zum Beispiel: 10 ml oder 5 ml) gilt es streng zu beachten, ebenso wie der Umstand, welches Löffelende (groß oder klein) man für die Reagenzien benutzen sollten. All dies sind oft tpyische Fehlerquellen für ein verfälschtes Messergebnis.

Auch auf eine gewisse Sauberkeit im Umgang mit den Testkomponenten ist zu achten, damit fremde Substanzen nicht zu falschen Ergebnissen führen können. Dazu gehört vor allem, dass das Besteck (Löffel, Spritzen) stets sauber ist und die Reagenzgläser regelmäßig mit destilliertem Wasser ausgespült werden.

Messzeitpunkt berücksichtigen

Der Wassertest darf nicht abgelaufen oder zu alt sein. Zu alte Reagenzien führen ansonsten gerne zu seltsamen Ausfärbungen, etwa bei einem Tröpfchentest. Noch wichtiger ist jedoch das richtige Timing und die Einhaltung von Zeitfenster für zum Beispiel Anrühren/Schütteln/Schwenken des Tests, genau so wie bestimmte Wartezeiten, bis man ablesen darf. Hierzu sollte man sich mit einer Stoppuhr helfen. Ist die Wartezeit vorüber, sollte masn denn Test dann auch zügig ablesen. Eine längere Wartezeit führt in der Regel dazu, dass der Farbton immer dunkler wird und man daher ein zu hohes Testergebnis angezeigt bekommt.

Einen wichtigen Hinweis gilt es bei der Anwendung des JBL ProAquaTest-Nitrat zu beachten. Anders als in der Anleitung beschrieben, sollte man hierbei eine exakte Schüttelzeit von 1 Minute einhalten. Dies ist auch mittlerweile in den FAQ auf der Produktseite des Herstellers so beschrieben:

Hält man sich nicht an Länge von einer Minute, zeigt der Tröpfchentest ansonsten häufig ein zu niedriges Ergebnis an.

Fazit

Um einen wichtigen Nährstoff wie NO₃ für sein Pflanzenaquarium exakt zu bestimmten, lohnt sich die Investition in einen gut ablesbaren Tröpfchentest. Hält man sich genau an die Anweisungen und Zeitfenster, kommt zu sehr exakten Ergebnissen. Anderenfalls sind jedoch verfälschte Messergebnisse aufgrund von Fehlern in der Durchführung des Tests möglich. Von daher sollte der Aquarianer die Bedienungsanleitung sehr genau lesen.