Jeder ambitionierte Wasserpflanzen-Aquarianer benutzt wohl verschiedene Flüssigdünger für seine Pflanzen, seien es Eisenvolldünger, NPK-Makronährstoff-Dünger oder gar Einzelkomponenten. Einige der Substanzen stehen in Verruf, beim zeitgleichen Düngen miteinander zu reagieren und zu Feststoff auszufallen. Wir zeigen euch auf, worauf man hier achten sollte.
Wann Aquarienpflanzen düngen?
Für Wasserpflanzen in einem Aquarium ist konstante Nährstoffzufuhr von Bedeutung. Eine regelmäßige Zugabe von Flüssigdüngern, gerne in kurzen Intervallen wie etwa im täglichen Rhythmus, hat sich hierbei als sehr erfolgsversprechend herausgestellt. Damit ist gewährleistet, dass alle wichtigen Nährstoffe nahezu permanent zur Verfügung stehen, vor allem aber die, welche in großen Mengen verbraucht werden.
Zwar können Pflanzen nachts mitunter einige bestimmte Nährstoffe aufnehmen, wenn der Stoffwechsel der Pflanzen auch Hochtouren läuft, sprich tagsüber bei vollem Licht, ist der Bedarf an Nährstoffen allerdings deutlich höher. Denn dann findet unter Einfluss des Lichtes die Photosynthese statt. Insofern spricht vieles dafür, seine Flüssigdünger tagsüber zuzuführen. Oft werden die Dünger daher bei einem Pflanzen-Aquarium mit dem Einschalten der Beleuchtung zugeführt. Zur selben Zeit beginnt in der Regel auch die CO2-Einspeisung. Somit stehen den Wasserpflanzen mit beginnender Photosynthese alle notwendigen Nährstoffe zur Verfügung. In einem etwas ambitionierterem Dünger-System werden dabei mehrere Flüssigdünger verwendet. Es wird also mit mehreren Flaschen hantiert. Aus diesem Grund, wäre nichts einfacher und bequemer, als sämtliche Dünger zum gleichen Zeitpunkt zuzuführen. Dies kann aber mitunter allerdings zu Schwierigkeiten führen.
Das Ausfällen von Eisenphosphat
Eine der großen Sorgen bei der Zugabe von verschiedenen Nährstoffen ist, dass diese miteinander reagieren können und dann als Feststoff ausfallen. Dies kann bei der Kombination von einem eisenhaltigen Dünger (zum Beispiel ein Eisenvolldünger oder ein reiner Eisendünger) mit einem phosphathaltigen Dünger geschehen. Zu letzterem zählen natürlich reine Phosphat-Dünger, aber auch einige Makronährstoffmischungen, deren Bestandteile NPK enthalten.
Eisen und Phosphat können miteinander reagieren und dann zu Eisenphosphat ausfallen. Dies kann dann mitunter zu Trübungen führen. Diese Feststoffe sind dann im Wasser nahezu nicht mehr löslich und stehen den Wasserpflanzen in der Wassersäule dann nicht mehr als Nährstoff zur Verfügung.
Auf die Chelatierung kommt es an
Ob und wie stark die Gefahr einer Ausfällung von Eisenphosphat besteht, hängt aber in erster Linie von den chemischen Schutzhüllen ab, die das Eisen in einem Flüssigdünger ummanteln. Diese Hüllen nennt man Chelate. Eine starke Chelatierung mit zum Beispiel Komplexbildnern wie EDTA, DTPA und HEEDTA kann eine unerwünschte Reaktion zu Feststoffen oft im großen Umfang verhindern. Diese Chelate haben noch weitere Vorteile, denn durch ihren Schutz stehen die Nährelemente den Pflanzen über einen längeren Zeitpunkt zur Verfügung. Dies erhöht die Langzeitwirksamkeit von Düngern und macht eine Handhabung als Wochendünger überhaupt erst möglich. Zusätzlich schützen die Chelate davor, dass die darin enthaltenen Metalle wie etwa Kupfer sich schädlich gegenüber empfindlichen Tieren wie etwa Schnecken und Garnelen verhalten können. Durch die Chelate und die sehr geringen Konzentrationen solcher Spurenelemente werden Dünger wie zum Beispiel der Aqua Rebell Mikro Basic Eisen dann sicher und wirbellosenverträglich.
Gängige Praxis
In der Pflanzen-Aquaristik hat sich daher eine Methode sehr durchgesetzt, welche die Aufteilung von Mikro- und Makronährstoffen über den Tag vorsieht. Hierzu werden eisenhaltige Dünger morgens zugeführt, oft gerne zum Startpunkt der Beleuchtung. Abends werden dann Makronährstoffe gedüngt. Durch den starken Zeitversatz umgeht man das Problem etwaiger Nährstoffausfällungen. Zusätzlich wird gewährleistet, dass Nährelemente in geringen Mengen (Spurenelemente) dann ausreichend zu Beginn der Photosynthese-Tätigkeit vorhanden sind.
Wann sollte man Aqua Rebell Dünger zuführen?
Im Prinzip lassen sich viele Aqua Rebell Dünger auch nahezu zeitgleich zugeben. Eine Gefahr von etwaigen Ausfällungen entsteht grundsätzlich nicht. Oft reicht schon der minimal Zeitversatz einiger Sekunden aus, der sowieso gebraucht wird, um zur nächsten Düngerflasche zu greifen. Die Strömung im Aquarium verdünnt und verteilt die Nährstoffe außerdem auf sehr schnell und zuverlässig.
Im Bezug auf die Gefahr einer Eisenphosphatausfällung kann man bei der Anwendung des Aqua Rebell Mikro Basic Eisen in Kombination mit einem phosphathaltigen Dünger durchaus Entwarnung geben. Zwar ist eine Ausfällung theoretisch möglich, die vielfachen Chelatoren im Basic Eisen schützen die Nährstoffe jedoch ausreichend vor Ausfällung, so dass in der aquaristischen Praxis keine Nachteile zu erwarten sind. Ein klein wenig sieht das mitunter bei schwächer chelatierten Eisenvolldüngern oder Eisendüngern aus. Hierzu zählen der Mikro Spezial Eisen (Fe) und der Mikro Spezial Flowgrow. Hier sorgt die sanfte Chelatierung für eine schnelle Nährstoffverfügbarkeit, die Komplexbildner können aber mitunter weniger gut vor einer Ausfällung schützen. Insofern bietet es sich bei diesen beiden Düngern an, einen deutlichen Versatz in der zeitlichen Zugabe in Kombination mit einem phosphathaltigen Dünger einzukalkulieren.