Kleine Terrarienpflanzen
Passende Pflanzen für Kleinterrarien

In letzter Zeit freuten sich Kleinterrarien immer größerer Beliebtheit. Diese Glasgefäße, welche größentechnisch eher im Nano- bis Pico-Bereich zuzuordnen sind, bilden eine stilvolle Heimstätte für Terrarienpflanzen und emerse Wasserpflanzen (Stichwort: Wabi-Kusa). Besonders beliebt sind die stilvollen Glasgefäße von Bioloark oder der DOOA Glass Pot SHIZUKU. Um überhaupt passende Pflanzen für Terrarien dieser Größe zu finden, haben wir diesen Ratgeber erstellt.

Macodes

Macodes

Macodes-Pflanzen sind auch als Juwelorchideen bekannt. Es sind beeindruckende Terrarienpflanzen, die vor allem durch ihre glänzenden, dekorativen Blätter auffallen. Es gibt sie in diversen Farbvarianten, wie etwa "Goldnetz", "Silbernetz""Silbernetz" oder "Firebird". Diese kleinen, bodenbewohnenden Orchideen sind in den feuchten, schattigen Regenwäldern Südostasiens beheimatet. Sie erreichen eine geringe Größe von nur rund 15 cm und sind daher als solitärer Blickfang für Kleinterrarien gut geeignet.

Eine Macodes benötigt für ihre Kultivierung ein lockeres Substrat, das idealerweise aus einer Mischung von Orchideenrinde und Sphagnum-Moos besteht. Alternativ wächst sie auch in anderen luftdurchlässigen Substraten oder direkt in Bollenmoos. Diese Pflanze gedeiht besonders gut bei konstant hoher Luftfeuchtigkeit und eignet sich daher hervorragend für Terrarien oder ähnliche Pflanzgefäße. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass die Gefäße abgedeckt sind. Die Juwelorchideee bevorzugt dauerhaft warme Temperaturen und sollte nicht Temperaturen unter 15 °C ausgesetzt werden.

Bollenmoos

Bollenmoos

Auch in einem kleinen Terrarium darf natürlich Moos nicht fehlen. Es bildet eine ideale Grundlage für die Gestaltung und dient als Feuchtigkeitsspeicher. Zudem schafft es einen sehr naturnahen Eindruck. Bestimmte Pflanzen können sogar in Bollenmoos als Substratersatz gesteckt werden. Das Bollenmoos bezeichnet die Polster des Echten Weißmooses oder Ordenskissenmooses (Leucobryum glaucum). Dieses Laubmoos wächst natürlicherweise auf sauren Waldböden. Seine dichten, gewölbten Polster erscheinen im feuchten Zustand glänzend hellgrün und trocknen zu einer weißlichen Färbung.

Ophiopogon japonicus 'Kyoto Dwarf'

Ophiopogon japonicus 'Kyoto Dwarf'

Diese kleine grasähnliche Terrarienpflanze ist robust, widerstandsfähig und schattenverträglich, wodurch sie sich für verschiedene Terrarientypen eignet. Der Zwerg-Schlangenbart kann vielseitig eingesetzt werden, unter anderem als rasenartiger Bodendecker. Obwohl er ursprünglich aus subtropischen bis warm-gemäßigten Regionen mit kühlen Wintern stammt, gedeiht er auch in tropischen Regenwaldterrarien. Diese Pflanze erreicht eine Höhe von etwa 10 cm. Ophiopogon japonicus bildet dichte Horste oder teppichartige Bestände aus schmalen, 2–4 mm breiten, überhängenden Blättern. Sie entwickelt unterirdische Wurzelstöcke und Ausläufer. An kurzen Blütenständen erscheinen zierliche, nickende, hell-lila Blüten, die später schwarzblaue, kugelförmige Früchte tragen.

Fittonia albivenis "Pink"

Fittonia albivenis

Die Mosaikpflanze ist ein schönes Beispiel für die außergewöhnlich vielfältige Familie der Akanthusgewächse, die zahlreiche dekorative Tropenwaldpflanzen umfasst. Sie eignet sich ideal als Bodendecker für Regenwaldterrarien sowie geschlossene Gefäße wie Flaschengärten oder biOrb. Mit ihren ausgebreiteten Sprossen bildet sie im Laufe der Zeit einen dichten Pflanzenteppich. Besonders farbenfrohe Arrangements lassen sich mit den pinken Varianten kombinieren, zusammen mit anderen Fittonia albivenis-Sorten wie "White" und "Red". Diese Pflanze wird rund 6 bis 10 cm groß.

Bolbitis heteroclita "difformis"

Bolbitis heteroclita

Dieser Zwergfarn ist eher aus dem Aquaristikbereich bekannt und wächst unter Wasser nur langsam und verankert sich mit seinen Wurzeln am Hardscape. Die Unterwasserblätter sind deutlich kleiner und weniger filigran gefiedert als die emersen Blätter. An älteren emersen Blättern entstehen häufig mehrere Jungpflanzen. Bolbitis heteroclita "difformis" eignet sich besonders für Terrarien und Paludarien, wo er mit der Zeit einen dichten Teppich bildet. Er stellt keine besonderen Anforderungen an das Substrat, das stets feucht, aber nicht zu nass gehalten werden sollte.

Drosera spatulata

Drosera spatulata

Der Löffelblättrige Sonnentau stammt aus Asien und bildet bis zu 5 cm breite Rosetten aus spatelförmigen Blättern, die dicht mit klebrigen Fangtentakeln besetzt sind. Bei intensiver Beleuchtung nimmt die Pflanze auffällige hellrote Farbtöne an. An einem bis zu 25 cm hohen Blütenstängel entwickeln sich mehrere rosafarbene Blüten. Drosera spatulata gilt als besonders pflegeleicht und kann sich in Karnivoren-Kulturen sogar stark vermehren. Sie gedeiht am besten in einem feuchten, nährstoffarmen und sauren Substrat, etwa einem Torf-Sand-Gemisch. Eine Luftfeuchtigkeit von 50–75 % sowie viel Licht sind ideal. Mit ihren kompakten, oft rötlich gefärbten Blattrosetten ist der Löffelblättrige Sonnentau eine attraktive, insektenfangende Pflanze für subtropische bis tropische Terrarien, Paludarien oder ähnliche Behältnisse. Sie kann sogar an vertikalen, feuchten Flächen wachsen.

Tillandsien

Regenwald-Tillandsie

Grundsätzlich eignen sich Tillandsien aufgrund ihrer Einfachheit und des langsamen Wuchses auch gut für ein Kleinterrarium. Klein bleibende Sorten wie Tillandsia velutinaTillandsia ionantha 'Fuego' oder Tillandsia ionantha 'Rosea' sind hierbei sehr zu empfehlen. Vor allem für ein Terrarium mit höherer Luftfeuchtigkeit eignen sich die grünen Regenwald-Tillandsien, die ein feuchteres Klima bevorzugen als die grauen Tillandsien. Sie werden idealerweise auf einer festen Unterlage wie Holz oder Stein befestigt. Ein heller Standort ist optimal, jedoch sollte direkte Mittagssonne bei künstlicher Beleuchtung vermieden werden. Die Pflanzen sollten regelmäßig mit weichem Wasser versorgt werden, entweder durch Tauchen oder Einnebeln, damit sie über ihre Saugschuppen Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann. Dabei ist darauf zu achten, dass sich keine dauerhafte Nässe zwischen den Blattbasen bildet, da dies nicht vertragen wird. Zwischen den Wassergaben sollte die Pflanzen abtrocknen können. Während der Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer empfiehlt es sich, jeder zweiten Bewässerung einen speziellen Orchideen- und Tillandsiendünger beizufügen.