Anubien, Moose, Farne, aber auch Cryptocorynen zählen zu den sogenannten Schattenpflanzen in einem Aquarium. Aber was genau ist damit eigentlich gemeint? Wir erklären es dir in diesem Beitrag.
Als Schattenpflanzen bezeichnet man Aquarienpflanzen, die auch mit einer schwachen Beleuchtung zurecht kommen. Sie werden daher auch als Schwachlichtpflanzen bezeichnet. Oft sind dies sehr genügsame und einfach zu haltende Wasserpflanzen, die auch eher einen langsameren Stoffwechsel haben. Sie benötigen daher nicht so viele Nährstoffe und kommen auch unter widrigen Umständen recht gut mit der Situation klar.
Auf das Licht kommt es an
![Aquarienlampe]()
Der entscheidende Faktor für eine Einordnung in die Kategorie Schattenpflanzen ist, ob die Pflanze auch gut mit einer geringeren Helligkeit auskommt. Dazu sollte man vorab wissen, dass der Lichtbedarf von Wasserpflanzen grundsätzlich in folgende Bereiche aufgeteilt wird:
- niedriger Lichtbedarf: Ca. 0,2 bis 0,3 W/l bei alten Leuchtmittel entspricht ca. 15 bis 20 lm/l bei LEDs.
- mittlerer Lichtbedarf: Ca. 0,5 W/l bei alten Leuchtmittel entspricht ca. 30 lm/l bei LEDs.
- hoher Lichtbedarf: Ca. 1 W/l bei alten Leuchtmittel entspricht ca. 60 lm/l bei LEDs.
Schattenpflanzen beziehungsweise Schwachlichtpflanzen kommen sehr gut mit der Kategorie "niedriger Lichtbedarf" zurecht. Natürlich ist auch eine Haltung unter einer stärkeren Beleuchtung denkbar. Aber teilweise macht es auch durchaus Sinn, Schattenpflanzen auch in dunklere Bereiche zu platzieren. Werden diese nämlich zu hell beleuchtet, können Arten wie etwa Anubien durchaus dazu neigen, zu stark zu veralgen. Von daher eignen sich Schattenpflanzen für die mittlere und untere Wasserzone und vertragen auch gut Schattenbereiche, die etwa durch andere Pflanzen mit großen Blättern oder Hardscapeaufbauten zustande kommen.
Ernährung von Schattenpflanzen
Auch wenn Schattenpflanzen nicht viel Licht benötigen und in der Regel auch sehr genügsam sind, was andere Nährstoffe angeht: Für ein besonders vitalen Eindruck freuen sich auch Schwachlichtpflanzen über eine vollumfängliche Versorgung. Insbesondere das Düngen mit Kohlendioxid kann einen sehr eklatanten Unterschied im Gesundheitszustand der Pflanze ausmachen. Zusätzlich können Schattenpflanzen im geringen Umfang mit Flüssigdüngern ernährt werden. Gerade für stark wurzelzehrende Arten wie Wasserkelche oder Schwertpflanzen bietet sich außerdem eine Versorgung über die Wurzeln an, etwa durch nährstoffreichen Bodengrund oder entsprechende Düngekugeln.
Pflege von Schattenpflanzen

Da Schwachlichtpflanzen in der Regel auch nur langsam wachsen, sind Pflegemaßnahmen nicht so oft notwendig. Schnellwachsende Stängelpflanzen hingegen müssen recht oft (zum Beispiel alle zwei Wochen) getrimmt werden. Diest ist bei Schattenpflanzen aufgrund des langsamen Stoffwechsels nicht so häufig nötig. Dies vereinfacht natürlich die Pflege dieser Pflanzen. Ab und an kann man unansehnliche oder zu groß gewordene Blätter abschneiden, um die Pflanze wieder in Form zu trimmen. Da Schattenpflanzen oft Rhimzompflanzen sind (wie etwa Farne, Echinodorus oder Cryptocorynen), wachsen durchgeschnittene Blätter jedoch nicht weiter, sondern sterben ab. Die Pflanzen treibt dann aus dem Wurzelstock neue Blätter aus. Von daher macht es Sinn, beim Trimmen auch den Blattstiel so weit wie möglich zu kürzen, um keine optischen Beeinträchtigungen zu haben.
Beispiele für Schattenpflanzen
Javafarn
![Javafarn 'Trident']()
Javafarne (Microsorum pteropus) sind recht genügsame und attraktive Aufsitzerpflanzen, die auch durchaus groß und üppig werden können. Von daher eignen sie sich gut für größere Aquarien. Sie benötigen nicht viel Licht, profitieren aber dennoch sehr von einer CO2-Zugabe, sowie einer ausreichenden Flüssigdüngung mit Mikro- und Makronährstoffen. Mittlerweile sind in der Aquaristik auch viele verschiedene Formen des Javafarns erhältlich, die in Größe, Färbung und Blattform abweichen und somit hübsche Alternativen bieten. Microsorum pteropus ist eine ideale Wasserpflanze für den Mittelgrund.
Wasserkelche
![Cryptocoryne wendtii 'Kompakt']()
Die meisten Arten von Cryptocorynen haben nur einen geringen Lichtbedarf. Hierbei sind mittlerweile viele verschiedene Sorten erhältlich, etwa für den Hinter-, Mittel- und Vordergrund im Aquarium. Neben unterschiedlichen Blattformen und Größen ist auch eine tolle Farbauswahl vorhanden. Wasserkelche zählen zu den Rosettenpflanzen und vermehren sich daher nicht so stark durch Ausläufer. Cryptocorynen sind somit sehr pflegeleicht und lassen sich gut als sogenannte Solitärpflanzen verwenden.
Kongofarn
![Kongofarn]()
Der dunkelgrüne Kongofarn (Bolbitis heudelotii) ist ein robuster und leicht im Aquarium zu haltender Farn, den man als Aufsitzerpflanzen verwenden kann. Dabei ist dieser afrikanische Farn sehr einfach zu halten und die harten Blätter auch durchaus als barschfest einzustufen. Der Kongofarn kommt gut mit einer nur geringen Beleuchtung zurecht und ist ansonsten eher anspruchslos. Dennoch dürfen gerne Flüssigdünger und Kohlenstoff hinzugegeben werden, um für eine entsprechende Vitalität der Pflanze zu sorgen.
Anubien
![Anubias]()
Die Gattung Anubias ist in der Aquaristik mittlerweile sehr artenreich vertreten. Speerblätter zeichnen sich durch ihre Robustheit, Genügsamkeit und ihre harten und stabilen Blätter aus. Dies macht diese Aufsitzerpflanzen zu beliebten barschfesten Wasserpflanzen. Das Spektrum an verschiedenen Anubien ist mittlerweile sehr groß, angefangen vor den winzigen Anubias barteri var. nana 'Pangolino' bis hin zu einer stattlichen werdenden Anubias gracilis. Somit sind Speerblätter in kleinen Nano Cubes bis hin zu großen Buntbarsch-Aquarien sehr stark verbreitet und beliebt.
Moose
![Moose]()
Moose zählen auch sicherlich zu den Schattenpflanzen, da sie sehr gut mit wenig Licht und einem knappen Nährstoffangebot klar kommen. Viele Moos-Arten haften sich mit ihren Rhizoiden an Oberflächen fest. Es schafft einen sehr natürlichen Eindruck, wenn Moose Dekorationsgegenstände wie Wurzelholz und Steine im Aquarium überwuchern. Von daher werden Moose sehr gerne im Aquascaping, aber auch in Garnelenaquarien eingesetzt, denn Zwerggarnelen nutzen diese filigranen Pflanzen als Versteckmöglichkeiten und Weideplatz. Generell sind die meisten Aquarien-Moose recht anspruchlos und bestechen durch einen knackigen dunkelgrünen Farbton.