Ein Wasserwechsel gehört in der Regel zu den regelmäßigen Pflegemaßnahmen eines Aquariums. Hierbei wird ein Teil des Wasser entnommen und durch Frischwasser ersetzt. Dies ist eine sehr sinnvolle Maßnahme, aber was macht man mit dem sogenannten Altwasser? Wir haben dazu ein paar Vorschläge.
Das sogenannte Altwasser (weil gegenteilig zum Frischwasser) ist die Flüssigkeit, die man einem Aquarium beim Wasserwechsel entnimmt. Anstatt sie direkt wegzukippen, kann der Aquarianer es sich überlegen, das Wasser für andere Zwecke weiterzuverwenden. Dies hat gewisse Spareffekte auf den Wasserverbrauch.
Zierpflanzen gießen
Das Altwasser aus dem Aquarium ist oft mit Makronährstoffen wie Phosphat und Nitrat angereichert. Stammt es aus einem Pflanzenaquarium, können auch weitere Nährstoffe wie Kalium und Spurenelemente wie Eisen darin enthalten sein. Es ist somit deutlich reichhaltiger, als Leitungswasser und kann ein gut vorgedüngtes Wasser darstellen, mit dem man in der Wohnung seine Zierpflanzen gießen kann. Etwas Vorsicht ist jedoch geboten, wenn der Nitratgehalt extrem hoch ist oder das Wasser eine hohe Härte aufweist. Manche Zimmerpflanzen können auf den hohen Stickstoff-Anteil oder die vielen Mineralien bedingt durch die Wasserhärte negativ reagieren. In der Regel freuen sich die meisten Zierpflanzen jedoch über das nährstoffreiche Wasser und wachsen dadurch deutlich besser.
Garten bewässern
Ebenso wie seine Zimmerpflanzen kann man auch die Zierpflanzen im Garten mit dem Aquarien-Altwasser versorgen. Ebenso wie bei den Indoor-Pflanzen sollte man in punkto Wasserhärte und Nitratgehalt ein wenig Rücksicht nehmen, ob dies die Pflanzen im Garten auch gut vertragen. Vor allem im Sommer ist bei entsprechenden Temperaturen ein höherer Gießbedarf bei den Pflanzen im Garten vorhanden. Hier lässt sich dann gut das Altwasser aus dem Aquarium verwenden. Vorzugsweise gießt man die Blumen damit nicht unter direkter Hitze zur Mittagszeit, weil die Verdunstungseffekte dann zu stark sind. Hier wären etwas schattigere Zeiten wie morgens oder abends besser.
Für eine Verwendung im Gartenteich ist solches Wasser mitunter zu nährstoffreich und eignet sich daher besser für normale Gartenpflanzen.
Das Altwasser-Aquarium
Eine andere Möglichkeit wäre es, so gut es geht auf Frischwasser zu verzichten, um hier Einsparmaßnahmen und auch eine Reduzierung der Arbeit zu erreichen. Damit käme dann der Begriff des Altwasser-Aquariums ins Spiel. Hierbei wird kaum bis gar kein Wasser gewechselt. Um den Reinigungseffekt und die Vorteile eines Frischwasseraustausches auszugleichen, sollte man einige Schritte unternehmen. So verdunstet eine gewisse Menge an Wasser von Zeit zu Zeit. Diese sollte man nachfüllen, vorzugsweise mit demineralisiertem Wasser, damit im Aquarium der Gehalt an Mineralien nicht weiter ansteigt. Eine entsprechend gut verstärkte Filterung vor allem mit biologischen Filtermedien ist sinnvoll, um den Schadstoffabbau in punkto Stickstoffkreislauf zu optimieren. Auch Filtermaterialien wie etwa Purigen oder spezielle Wasseraufbereiter, die man von Zeit zu Zeit verabreichen kann, helfen dabei, die Wasserqualität zu verbessern. Überschüssige Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat, welches als Endprodukte bestimmter Stoffwechselprozesse im Aquarium entstehen, können durch geschickt eingebrachte Aquarienpflanzen verbraucht werden. Diese produzieren zudem Sauerstoff durch ihre Photosynthese und tragen viel zum biologischen Gleichgewicht eins jeden Aquariums bei.
Um den Keimdruck im Altwasser-Aquarium zu senken, empfehlen sich entsprechende Sterilisatoren wie etwa die Produkte von Twinstar, einen Oxydator oder einen UV-C Klärer. Teilweise erhöhen sie auch das Redoxpotential durch die Einbringung von Sauerstoff und erhöhen damit den Effekt der Selbstreinigung im Aquarium.