Urlaub und Aquarium
Was tun bei längerer Abwesenheit?

Jeder kennt sicherlich das Problem: Der wohlverdiente Urlaub steht an, und in Gedanken liegt man schon entspannt am Südsee-Strand. Was passiert aber nun mit dem Aquarium in dieser Zeit?

Die sicherlich beste Möglichkeit ist die, jemanden zu finden, der sich während der Urlaubszeit um das Aquarium kümmert. Oft werden Nachbarn, Freunde oder Verwandte ohnehin damit beauftragt, in der Wohnung oder dem Haus mal ab und zu nach dem Rechten zu sehen und die Blumen zu gießen. Mit etwas Einarbeitung können diese Personen dann sicherlich auch die Pflege des Aquariums übernehmen.

Vorbereitung

Es kann nicht schaden, vor der Abreise noch einmal einen großzügigen Wasserwechsel durchzuführen, wenn während des Urlaubes kein Austausch mit Frischwasser stattfinden kann. Zudem sollte jegliche Technik überprüft werden. Eine Reinigung des Filters sollte nicht komplett durchgeführt werden. Gerne kann man allerdings feine Filtermaterialien wie Vlies oder Watte austauschen oder unter fließendem Wasser auswringen. Damit soll vor allem bewirkt werden, dass sich der Filterdurchfluss im späteren Verlauf nicht zu sehr durch verstopftes Filtermaterial reduziert. Aus demselben Grund sollte der Ansaugkorb gereinigt werden.
Offene Aquarien neigen vor allem im Sommer zu starker Verdunstung. Ein stark sinkender Wasserstand sollte vermieden werden, unter anderem damit alle technischen Geräten einwandfrei arbeiten können. Die "Urlaubsvertretung" könnte damit beauftragt werden, verdunstetes Wasser nachzufüllen, oder man überlässt dies einer Nachfüllautomatik. Um die Verdunstung zu verringern, kann man das Aquarium für diesen Zeitraum auch mit einer Abdeckscheibe ausstatten, welche Kondenswasser zurückhält.

Große Änderungen am System oder der Technik des Aquariums (zum Beispiel Beleuchtungswechsel, Anschaffung neuer Technik, Neukauf von Tieren oder Pflanzen, etc.) sollten niemals kurz vor der Abreise durchgeführt werden. Hier sollte man einen Beobachtungszeitraum von mindestens einer bis zwei Wochen vor der Abwesenheit einräumen oder die Änderungen auf die Zeit nach der Rückkehr vertagen.

Fütterung

Solange das Aquarium kein Aufzucht-Becken ist, in dem vor allem Jungtiere herangezogen werden, sondern nur ein normal besetztes Aquarium mit einigen Fischen, Garnelen und Schnecken, besteht kein besonderer Grund zur Sorge. Die meisten Tiere sind von Natur aus auch Perioden gewohnt, in denen sie nicht jeden Tag in großen Mengen Nahrung finden. Einen überschaubaren Zeitraum von einigen Tagen überstehen die meisten Tiere gut ohne eine zusätzliche Fütterung. Gerade ein Aquarium mit bereits längerer Standzeit, welches über genügend Pflanzen und Dekoration verfügt, ist in der Regel reich an verschiedenen Kleinstlebewesen und Biofilmen, von denen sich die Bewohner ernähren können.

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Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann natürlich einen Futterautomaten für die Zeit benutzen oder die pflegende Person beauftragen, die Tiere während der Abwesenheit zu füttern. Hier ist auf eine gute Einweisung und sparsame Fütterung zu achten, gerade wenn in diesem Zeitraum keine Wasserwechsel stattfinden können. Die organische Belastung sollte in dieser Zeit möglichst gering gehalten werden. Wir empfehlen, das Fischfutter schon fertig zu portionieren, damit keine Missverständnisse bezüglich der Futterportionen entstehen können. Auch die Häufigkeit der Fütterung sollte man mit der Urlaubsvertretung absprechen. Dies ist besonders wichtig, wenn diese Person keine Erfahrungen mit Aquarien hat. Nicht-Aquarianer überschätzen oft den Futterbedarf der "bettelnden" Tiere.

CO2

Bei dem Betrieb mit einer Druckgasanlage solltest Du unbedingt vor dem Urlaubsantritt den Flaschendruck kontrollieren. Neigt sich dieser dem Ende zu (nahe der 50 bar-Grenze oder schon darunter), sollte die Flasche vor dem Urlaub besser gegen ein voll befülltes Exemplar ausgetauscht werden. Grund ist folgender: Bei sinkendem Flaschendruck erhöht ein normaler Druckminderer den Arbeitsdruck, was in einer höheren Blasenzahl und CO2-Einspeisung resultiert. Dies kann eine zu hohe CO2-Konzentration im Aquarienwasser nach sich ziehen und eventuell den Tierbesatz gefährden. Normalerweise würde man bei Anwesenheit den Arbeitsdruck in regelmäßigen, kurzen Abständen manuell etwas herunterregeln. Unterbleibt dies aber aufgrund längerer Abwesenheit wie etwa im Urlaub, kann der zu hohe CO2-Gehalt im Wasser die Gesundheit der Tiere gefährden. Eine gute Möglichkeit, dies zu umgehen, ist übrigens die Verwendung eines Doppelkammer-Druckminderers, welcher den Arbeitsdruck auch bei sinkendem Flaschendruck stets konstant hält.

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Außerdem ist eine während der Urlaubszeit leer werdende CO2-Flasche auch nicht gut für die Nährstoffversorgung der Wasserpflanzen. Fehlt die Kohlenstoffdüngung für längere Zeit, wird der Wuchs der Pflanzen eingeschränkt, und es können sich Algen ausbreiten.

Düngung

Hier kommt es darauf an, in welchen Intervallen Du Dein Aquarium normalerweise düngst. Bei einer wöchentlichen Düngung solltest Du diese in einer angepassten Menge kurz vor der Abreise durchführen. Bei einer Tagesdüngung empfiehlt sich dringend der Einsatz einer Dünge-Automatik mittels Dosierpumpen.

Dosierpumpe

Bei Pflanzen-Aquarien mit längerer Standzeit, welche außerdem mit speziellen, nährstoffreichen Böden wie etwa ADA Aqua Soil Amazonia ausgestattet sind, kann man auch riskieren, sein Aquascape in der Zeit nicht zu düngen. Dies ist erfahrenen Aquarianern vorbehalten, die ihre Systeme gut kennen und abschätzen können, ob die Ökosysteme ihrer Aquarien stabil genug sind, um solch eine Zeit ohne Düngung durchzustehen. Die Wasserpflanzen werden in der Zeit mit sinkendem Nährstoffpegel im Wasser mehr auf eine Versorgung über die Wurzeln ausweichen. Es empfiehlt sich gerade für Starklicht-Aquarien, für den Zeitraum die Beleuchtung etwas zu reduzieren, um den Stoffwechsel und den damit einhergehenden Nährstoffverbrauch der Pflanzen herunterzufahren.