Deine CO2-Anlage läuft nicht richtig? Wir zeigen dir die 10 wichtigsten Ursachen zur Fehlerbehebung. Dazu gehören technische Defekte, aber auch typische Bedienfehler oder mangelnde Pflege.
1. CO2-Flasche ist leer

Dieser Umstand wird häufig übersehen. Üblicherweise macht sich eine fast leere Flasche dadurch bemerkbar, dass der Arbeitsdruck ansteigt. Wenn der Verdacht besteht, dass kein Gas mehr vorhanden ist, überprüfe, ob die Flasche tatsächlich keinen Druck mehr hat (Manometer zeigt „0“ an). Dann ist es Zeit, die Flasche neu befüllen zu lassen.
2. Arbeitsdruck oder Blasenzahl falsch eingestellt

Damit eine CO2-Anlage korrekt arbeiten kann, ist eine gewisser Arbeitsdruck notwendig. Selbst spezielle Komponenten wie einige Blasenzähler oder Diffusoren benötigen einen Mindestdruck, um überhaupt richtig funktionieren zu können. Lies daher unbedingt die Anleitung des jeweiligen Produktes genau durch. So brauchen zum Beispiel viele Edelstahldiffusoren einen Mindestwert von 1,8 bar. Außerdem gilt: je größer ein Aquarium ist, desto höher sollte die Blasenzahl sein. Orientieren kann man sich für Pflanzenaquarium an dem Richtwert 10 Blasen pro Minute je 10 Liter Aquarienwasser. Wie man die Blasenzahl für ein Pflanzenaquarium richtig einstellt, haben wir in diesem Artikel genauer beschrieben.
3. CO2-Diffusor ist verdreckt

Ein veralgter oder mit Biofilm belegter Diffusor lässt kein CO2 durch oder löst es nicht effizient im Wasser. Eine Verunreinigung kann man deutlich an einer Verfärbung erkennen, oft ist die Blasenanzahl der austretenden Gasbläschen sehr reduziert oder es entstehen nur große Blasen. Von daher ist es wichtig, das Zugabegerät regelmäßig zu reinigen. Wir zeigen dir hier, wie man dabei am besten vorgeht.
4. Undichtigkeiten im System

Jede undichte Stelle (zum Beispiel an Schlauchverbindungen, Adapter, Dichtungen) lässt CO2 entweichen, bevor es das Aquarium erreicht. Daher lohnt es sich, alle Verbindungen nach Lecks abzusuchen. Dazu kann Leckagespray verwendet werden. Vor allem bei älteren Verbindungen, bei denen Schlauch auf ein Stück Glas, Metall oder Plastik geschoben ist, können mit der Zeit Undichtigkeiten entstehen, da der Schlauch an diesen Stellen gedehnt wird. Wird dann noch zusätzlich das Material müde, etwa durch verlorene Geschmeidigkeit (Schlauch wird hart), kann auf diese Weise durchaus ein Leck entstehen. Wie du Undichtigkeiten überprüfen kannst, haben wir in diesem speziellen Ratgeber zusammengefasst.
5. Oberflächenströmung

Verwendest du einen Skimmer? Ein Oberflächenabsauger entfernt zuverlässig die Kahmhaut im Aquarium. Er sorgt jedoch auch für eine starke Bewegung der Wasseroberfläche, genau wie auch ein nach oben ausgerichteter Filterauslauf dies verursacht. Durch die stärkere Wasserbewegung wird deutlich mehr CO2 ausgetrieben. Das macht sich in der Farbe des Dauertests bemerkbar und man muss entsprechend mehr Blasen einleiten, um wieder einen grünen Farbton zu erreichen. Aber Achtung: ein verstopfter oder verdreckter Skimmer oder Filter reduziert dann die Oberlächenbewegung wieder. Die Folge kann dann ein stark erhöhter CO2-Gehalt sein (gelber Dauertest). Deshalb ist es von Belang, Skimmer und Filter regelmäßig zu reinigen, damit der Durchfluss und die Strömungsgeschwindigkeit konstant bleiben.
6. Dauertest / Testreagenz

Ein Dauertest wird mit einer speziellen Testflüssigkeit befüllt, die per Farbumschlag die CO2-Konzentration im Wasser anzeigt. Da vor allem die Ablesbarkeit mit der Zeit nachlässt, ist es wichtig, die Testreagenz alle 3 bis 4 Wochen zu erneuern, damit der Test stets verlässlich anzeigt. Bei der Handhabe mit einem Dauertest und der Testflüssigkeit gibt es jedoch ein paar Fehlerquellen, die ansonsten für ein verfälschtes Testergebnis sorgen können. So darf sich die Testreagenz nicht mit Aquarienwasser vermischen. Zwischen Wasser und Testflüssigkeit sollte im Dauertest immer eine Luftschicht zur Trennung vorhanden sein. Diese kann zum Beispiel verlustig gehen, wenn der Dauertest von der Scheibe zu Boden sinkt, etwa weil der Saugnapf nicht mehr hält.
Wichtig ist es auch, gut zwischen den verschiedenen Grüntönen zu unterscheiden. Ein türkiser Farbton, auch ein dunkles Grün ist nicht die Zielfärbung, sondern eher ein helles Grün. Weitere Tipps zum Umgang mit einem Dauertest erfährst du hier.
7. An Zeitversatz denken

Beachten muss bei einer CO2-Anlage, dass sämtliche Änderungen an den Einstellungen einen gewissen Zeitversatz haben, bis sie wirken. Das sind insbesondere Regelungen am Arbeitsdruck, am Feinnadelventil, welches die Blasenzahl beeinflusst. Auch die Testreagenz des Dauertests braucht durchaus einige Stunden, bis die korrekte Reaktion angezeigt wird. Es sollte daher genügend Geduld aufgebracht und diesen Zeitraum abwartet werden, bevor die nächste Änderung an den Parametern geschieht.
8. Technisch defekte Bauteile

In seltenen Fällen können natürlich auch technische Komponenten einer CO2-Anlage defekt sein. Ein defekter oder schlecht eingestellter Druckminderer lässt kein CO2 durch oder gibt zu viel/zu wenig ab. Besonders bei zeitgesteuerten Anlagen kann ein defektes oder nicht mit Strom versorgtes Magnetventil den CO2-Fluss stoppen. Defekte Nachtabschaltungen machen sich häufig durch Störgeräusche bemerkbar, etwa ein starkes Brummen. Blasenzähler oder Rücklaufsicherungen können mit der Zeit verstopfen; hierfür sorgen Kalk, Algen oder Luftblasen. Sollte eine CO2-Anlage nicht richtig arbeiten, lohnt sich eine technische Überprüfung dieser Komponenten.
9. Schäden durch Wasser

Auch ein Wasserstau kann den Durchfluss unterbrechen. Oft liegt das an einem fehlenden oder falsch eingebauten Rückschlagventil. Ohne Rücklaufschutz kann Wasser zurück in das System laufen und es blockieren oder beschädigen.
10. Errechneter CO2-Gehalt

Oft werden für die Feststellung der Kohlendioxidkonzentration sogenannte "KH-pH-CO2-Tabellen" verwendet. Es ist richtig, dass aufgrund des Kalk-Kohlensäuregleichwichts ein Zusammenhang zwischen CO2-Gehalt, pH-Werten und Karbonathärte besteht. Jedoch ist dieses Modell nur theoretisch und deshlab nur bedingt auf Aquarienwasser anzuwenden. Im Aquarium können noch andere Faktoren wie Phosphate und Huminstoffe den pH-Wert abpuffern und diese Tabelle daher verfälschen. Es empfiehlt sich insofern dringend der Einsatz eines CO2-Dauertests, weil dieser unabhängig vom Aquarienwasser arbeitet.
Tipps zur Vorbeugung
Um sicherzustellen, dass die CO2-Anlage einwandfrei funktioniert, können einige zusätzliche Maßnahmen zur Kontrolle und Wartung hilfreich sein. Ein erster wichtiger Hinweisgeber ist der Blasenzähler: Wenn keine Blasen sichtbar sind, strömt auch kein CO2 – dies deutet auf eine Störung im System hin.
Ein weiterer hilfreicher Indikator ist die Messung des pH-Werts. Ein Vergleich des pH-Werts zu Beginn und zum Ende des Tages kann Hinweise darauf geben, ob und wie viel CO2 im Wasser gelöst ist. Bleibt der pH-Wert über den Tag hinweg unverändert, könnte die CO2-Versorgung unzureichend sein. Ebenso essenziell ist die regelmäßige Wartung der Anlage. Alle Komponenten – insbesondere Dichtungen, Schläuche und Ventile – sollten in regelmäßigen Abständen auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft, bei Bedarf gereinigt und bei Verschleiß ersetzt werden.
Schließlich empfiehlt sich der Einsatz eines CO2-Dauertests, um die CO2-Konzentration im Aquariumwasser kontinuierlich zu überwachen. Die Farbskala dieses Tests zeigt zuverlässig an, ob sich genügend CO2 im Wasser befindet – ein grüner Indikator steht dabei für einen optimalen Wert.