Panzerwelse im Aquarium
Gesellige Bodenbewohner aus Südamerika

Panzerwelse sind in der Aquaristik ein wahrer Klassiker. Nicht nur in Südamerika-Aquarien, sondern auch in einem Gesellschafts-Aquarium sind diese wuseligen und friedlichen Bodenbewohner ein gern gesehener Besatz. Unter der Gattung Corydoras aber auch Aspidoras sind mittlerweile über 150 verschiedene Arten von Panzerwelsen bekannt. Viele dieser Arten stammen aus Südamerika und tauchen dort in Ländern wie Peru, Brasilien oder Venezuela auf. Sie werden, je nach Art, zwischen 2 und 8 cm groß.

Panzerwelse sind recht robust und anpassungsfähig. Dies macht sie zu sehr fähigen Insassen für ein Süßwasser-Aquarium. In der Natur bevölkern sie alle mögliche Arten von Gewässern. Selbst stehende Seen mit wenig Sauerstoffgehalt sind für die Tiere kein großes Problem, denn alle Panzerwelse sind in der Lage, atmosphärische Luft zu atmen. Dazu schwimmen die Zierfische zügig zur Wasseroberfläche, schnappen dort kurz nach Luft und tauchen schnell wieder zum Bodengrund ab. Sie sind hauptsächlich in der Dämmerung aktiv und mögen eher schummrige Lichtverhältnisse.

Haltung von Panzerwelsen im Aquarium

Panzerwelse sind typische Bodenbewohner, die gerne gründeln und über den Bodengrund hinweggleiten. Sie besitzen empfindliche Barteln, mit denen sie sich eventuell an scharfem Material verletzen können. Von daher sollte auf scharfkantigen Bodengrund verzichtet werden, anbieten würde sich eher feiner Sand oder abgerundeter Kies. Einige solitäre Steine oder Wurzelholz runden die Dekoration ab und sorgen für die notwendige Struktur im Aquarium.
Wasserpflanzen können, müssen aber nicht zwingend vorhanden sein. Großblättrige Aquarienpflanzen wie zum Beispiel Echinodorus werden aber durchaus gerne mal als Ruheplatz verwendet. In einer dicht bepflanzter Gestaltung mit einem Teppich aus Bodendeckern ist es sogar ratsam, eine gewisse Grundfläche mit feinem Bodengrund freizuhalten, damit die Tiere darin ungestört gründeln können. Die etwas kleiner werdenden Arten wie Corydoras hastatus oder pygmaeus werden gar nur 2 cm groß und können gar in einem Aquarium ab 60 cm Kantenlänge gehalten werden. Auffällig bei diesen "Zwergpanzerwelsen" ist auch ihr Schwimmverhalten, sie bewegen sich häufiger im Freiwasser und in der mittleren Wasserzone als ihre größere Brüder, die deutlich bodenorientierter sind.

Corydoras hastatus

Corydoras hastatus - Copyright by Chris Lukhaup.

Panzerwelse sind sehr gesellige und soziale Aquarienbewohner, die sich auch äußerst friedvoll verhalten. Sie sollten bevorzugt einer Gruppe von etwa 10 Exemplaren gehalten werden, da es sich durchaus um Schwarmtiere handelt, die in losen Verbänden zusammen über den Bodengrund gleiten. Je nach Art und Größe der Tiere sollte das Aquarium gerne entsprechend Volumen aufweisen und über eine ausreichend üppige Grundfläche für diese bodenorientierten Welse besitzen.

In der Regel sind südamerikanische Panzerwelse je nach Habitat weiche und leicht saure Wasserwerte gewöhnt. Dazu gehört eine eher niedrige Gesamthärte und ein pH im leicht sauren bis neutralen Bereich. Panzerwelse sind jedoch hier sehr robust und anpassungsfähig. Als durchschnittliche Wassertemperatur kann man einen Bereich von ca. 22 bis 27 °C angeben. Hierbei kommt es dann sehr auf die jeweilige Art und das genaue Ursprungsgebiet an. Es gibt durchaus einige Panzerwels-Arten, die aus höheren Lagen stammen und daher eher kühlere Temperaturen gewohnt sind.

Um den pH-Wert zu senken, kann sich der Aquarianer vielerlei Hilfsmittel bedienen. Erlenzapfen, aber auch Blätter können dabei helfen, den pH leicht zu senken. Zusätzlich geben Sie Huminstoffe ab und schaffen eine naturnahe Umgebung und Nahrungsgrundlage für Kleinstlebewesen, welche die Panzerwelse fressen. Solche Naturmaterialien sind daher in einem Panzerwels-Aquarium sehr gerne gesehen. Vor allem Material, welches ein wenig antibakteriell und fungizid wirkt, hilft dabei, die Wasserqualität zu verbessern. Denn sauberes und möglichst keimfreies Wasser ist wichtig für die Haltung von Corydoras und Co. Eine gute Pflege, sprich regelmäßige Wasserwechsel, sowie ein Filter mit einer ausreichend starken biologischen Filterung, stellen hierbei wichtige Eckpunkte in der Haltung dar.

Panzerwelse können oft sehr gut mit Salmlern und Buntbarschen zusammen im Aquarium gehalten werden. Hierzu eignen sich besonders andere Arten aus Südamerika, die dann ähnliche Wasserwerte bevorzugen. Während sich die Welse eher am Boden aufhalten, bevölkern Salmler und Zwergbuntbarsche dann eher die obere und mittlere Wasserregion im Aquarium. Somit kommen sich die Zierfische nicht zu sehr in die Quere und der eingeschränkte Platz eines Aquariums ist dann geschickt für alle Tiere aufgeteilt.

Panzerwelse richtig füttern

Dieser Zierfisch ernährt sich gerne von überwiegend fleischlicher (carnivorer) Kost. In der Natur fressen die Tiere kleine Krebstiere, Würmer, sowie Ein- und Mehrzeller, die sich am Boden aufhalten. Es sind definitiv keine Algenfresser und sollten daher nicht für diesen Zweck im Aquarium gehalten werden. An sich sind Panzerwelse unkompliziert in der Ernährung. Neben Lebend- und Frostfutter wird auch Trockenfutter wie Granulat, Tabletten oder Sticks sehr gerne angenommen. Die Nahrung sollte vorzugsweise zu Boden sinken, da die Welse ein unterständiges Maul besitzen.
Sehr reichhaltige Futtersorten wie Enchyträen und Tubifex sollten jedoch nur selten verfüttert, werden, damit die Tiere nicht verfetten.

Zucht & Vermehrung

Panzerwels

Wie für viele Zierfisch-Arten gilt auch bei Panzerwelsen: für einen Zuchterfolg ist doch deutlich erfolgsversprechender, in Bezug auf die Wasserwerte wie Härte und pH-Wert möglichst nah an die Parameter des Ursprungshabitats heranzukommen. Hierzu kann es notwendig sein, dass das Wasser wesentlich weicher und saurer sein muss, als bei der normalen Haltung der Panzerwelse. Die Tiere sind sogenannte Substratlaicher, der Zuchterfolg hängt unter anderem stark von der jeweiligen Cordydoras-Art ab, als auch von der Jahreszeit und dem Alter der Tiere. Etliche Panzerwelse benötigen zum Ablaichen eine gewisse Stimulation, die oft durch geringfügig kühlere Temperaturen mittels Teilwasserwechsel ausgelöst werden kann. Ebenso wichtig ist ausreichend und abwechslungsreiches Futter. Hierzu kann verstärkt Lebend- und Frostfutter verabreicht werden.
Für die Zucht kann es je nach Art mitunter erfolgsversprechender sein, etwas mehr Männchen zu den Weibchen zu setzen, damit diese genügend "getrieben" werden.

Balzverhalten von Panzerwelsen macht sich durch eine entsprechende Gruppendynamik bemerkbar, die Tiere schwimmen dann in Aufregung durch das Aquarium. In der sogenannten T-Stellung kommt es dann zu Paarung und anschließend zur Eiablage. Die klebrigen Eier werden dann oft an Aquarienscheiben oder Wasserpflanzen geklebt. Pro Laichvorgang können hierbei bis zu 25 Eier produziert werden, welche rund und oft cremefarbig sind. Panzerwelse sind jedoch leider Laichräuber und fressen ihre eigenen Gelege. Auch andere Aquarientiere können mitunter an die Panzerwels-Eier gehen. Es lohnt sich daher, Alttiere von den Eiern zu trennen oder die Gelege aus dem Aquarium in ein extra Aufzuchtbecken zu geben. Die Eier kann man gut mit der Hand abrollen oder mit einem Schaber ganz vorsichtig vom ursprünglichen Substrat trennen.

Abhängig von der Wassertemperatur und Panzerwels-Art dauert es bis zum der Schlupf der Larven oft zwei bis sieben Tage. In den ersten 1 bis drei Tagen ernähren sich die Jungen vom Dottersack. Danach können die Jungtiere mit Infusorien, Staubfutter oder anderem maulgerechten Futtersorten ernährt werden. Mitunter bietet ein Aquarium mit bereits längerer Standzeit und Mulmaufkommen genügend Kleinstlebewesen für die erste Zeit.