Reaktionen von Wasserpflanzen
Verhalten nach Dünge-Optimierung

Zeigen sich an Aquarienpflanzen Mangelerscheinungen, hilft oft eine Optimierung der Nährstoffzufuhr. Aber wie und vor allem wann, reagieren die Pflanzen darauf? Dies erklären wir in diesem Beitrag.

Grundsätzlich lassen sich Mangelerscheinungen nicht wirklich "wegdüngen". Einmal geschädigte Blätter, insbesondere ältere Exemplare, werden durch eine verbesserte Ernährung nicht wieder "repariert". Dies gilt insbesondere für Nekrosen oder andere Löcher in den Blättern. Teilweise werden solche Schäden dann zusätzlich durch sich pflanzlich ernährende Aquarienbewohner wie Garnelen oder Saugwelse verstärkt, wenn diese an die geschwächten Blätter gehen.

Ein Eisenmangel oder ähnliche Schadbilder in Form von fehlendem Chlorophyll (blasse Triebspitzen), lässt sich hingegen recht gut beheben. Behebt man einen Eisenmangel kann sich eine Verbesserung des Gesundheitszustandes einer Wasserpflanze durchaus schnell verbessern. Abhängig vom Stoffwechsel und Art der jeweiligen Aquarienpflanze kann dies durchaus in Stunden oder wenigen Tagen passieren. Besonders hilfreich ist hierbei ein reiner Eisendünger mit einer schnellen Nährstoffverfügbarkeit, wie etwa der Aqua Rebell Mikro Spezial Eisen.
 

Mobile und immobile Nährstoffe

Um besser zu verstehen, wie sich eine Pflanze erholen kann, wo genau Mangelerscheinungen auftreten können und welche Nährstoffe dahinter stecken, lohnt sich ein Blick auf die Transportfähigkeit von Nährelementen innerhalb einer Pflanze. Hier unterscheidet man grundsätzlich zwischen mobilen und immobilen Nährstoffen. Zwar bezieht sich dies in erster Linie auf Landpflanzen, lässt sich aber dennoch in gewissem Umfang auf Unterwasserpflanzen übertragen. Somit lässt sich in etwa einteilen, welche Nährelemente für bestimmte Mangelerscheinungen verantwortlich sind. Zu den mobilen zählen Stickstoff (N) in Form von Nitrat, Phosphor (P) als Phosphat, Kalium (K), Magnesium (Mg), ferner auch Chlor (Cl), Zink (Zn) und auch Molybdän (Mo). Immobile Nährstoffe sind das wichtige Eisen (Fe), aber auch Calcium (Ca), Schwefel (S) und weitere Spurenelemente wie Bor (B) und Kupfer (Cu).

Tritt nun ein Defizit an mobilen Nährelementen auf, so zeigt sich eine entsprechende Mangelerscheinung in erster Linie an älteren Blättern. Denn die fehlenden Nährstoffe werden aus diesen Bereichen in den Neuzuwachs transportiert. Dies bedeutet, dass ein Mangel wichtiger Makronährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor sich eher an älteren Blättern zeigt.

Bei immobilen Nährstoffen sind die Wuchsprobleme dagegen am Neuzuwachs, den Triebspitzen, zu erkennen. Typisch hierfür wäre ein Eisenmangel, der sich in Form von hellen Triebspitzen äußert. Die Pflanze ist nicht in der Lage, genug von diesen Nährelementen aufzunehmen und in die (neuen) Blätter zu transportieren. Auch kleiner werdende oder krüppelige Triebspitzen sind typische Mangelerscheinungen für immobile Nährstoffe.

Mangelerscheinung

Wartezeit

Grundsätzlich sollte man bei Reaktionen von Wasserpflanzen auf die jeweiligen Pflanzenarten Rücksicht nehmen. Schnellwüchsige Aquarienpflanzen haben einen schnellen Stoffwechsel und können mitunter recht schnell eine Reaktion zeigen. Schattenpflanzen, die nur einen langsamen Stoffwechsel besitzen, brauchen für ein sichtbares Ergebnis oft deutlich länger. Schnellwüchsige Pflanzen zeigen auch schneller einen Nährstoffmangel an. Hier lassen sich bestimmte Arten als Zeigerpflanzen definieren.

In der Regel lässt sich nach einem Mangel und einer Nährstoffoptimierung der Zeitraum von etwa 3 Wochen festsetzen, bis dann der überwiegende Teil der Pflanzen im Aquarium dann eine sichtbare Reaktion zeigen. Dies ist jedoch abhängig davon, wie schwerwiegen die Schäden sind und ob die Pflanzen über längere Zeit in dieser Mangelsituation gelebt haben.

Fazit

Der Aquarianer sollte für sich festhalten, dass man nach einer Dünge-Optimierung jedoch nicht erwarten kann, dass sich Pflanzen in ihrer Gesamtheit erholen können. Viel wichtiger und sinnvoller ist es, den Neuaustrieb, die Ausfärbung und das Wuchstempo zu beurteilen. Sollte sich dieses deutlich bessern, ist man auf dem richtigen Wege. Nach einiger Zeit mit verbesserter Düngung ist dann auch wieder so viele neue und gesunde Pflanzenmasse dazugekommen, dass man alte und geschädigte Blätter entfernen kann. Gerade bei Stängelpflanzen lohnt sich ein Durchtrennen der Stängel. Die neuen gesunden Kopfstecklinge kann man neu einsetzen und die geschädigten unteren Pflanzenteile mitunter entfernen.