Punktalgen
Grüne, punktförmige Algenbeläge

Um zunächst grundsätzliche Fragen zum Thema Algen im Aquarium zu beantworten, empfehlen wir, diesen Beitrag zu lesen.

Als Punktalgen bezeichnen die Aquarianer meistens grüne, flache Algenbeläge, die sehr fest sitzen. Sie wachsen zu Beginn sehr punktuell und sehen wie kleine runde Flecken aus. Mit der Zeit und unter passenden Bedingungen können sich Punktalgen auch flächig ausbreiten. Sie bevölkern vor allem die Aquarienscheiben, aber auch Technik und Dekorationsgegenstände sowie Blätter von Wasserpflanzen, insbesondere die sehr langlebigen, derben Blätter der Anubias-Arten. Recht häufig sind Punktalgen in stark beleuchteten Aquarien anzutreffen. Wahrscheinlich sind es meistens Arten aus der Grünalgen-Gattung Coleochaete (Schildalgen), die einen scheibenförmigen, vielzelligen Körper entwickeln.

Doch nicht immer kann man klar zwischen Punktalgen und sonstigen, grünen Algenbelägen unterscheiden. Letztere entwickeln sich ebenfalls flächig und sind mehr oder weniger fest haftend. Diese grüne Algenbeläge wachsen anfangs aber nicht so ausgeprägt punktuell. Sicherlich sind in diesen Fällen viele verschiedene Algenarten beteiligt. Manche grünen Beläge lassen sich sogar leicht per Hand abwischen, während Punktalgen immer deutlich schwerer zu entfernen sind. Dazu ist ein Klingenreiniger nötig, mit dem man die Algen vom Glas abschabt.

Punktalgen

Blätter einer Wasserpflanze (Staurogyne repens) mit deutlichem Befall mit Punktalgen.

Häufige Ursachen

Ein Algenaufkommen ist in der Regel durch ein Ungleichgewicht in der Nährstoffversorgung der Aquarienpflanzen begründet. In einem bepflanzten Aquarium ist vor allem eine Versorgung mit ausreichend Kohlenstoff (in Form von CO2) und Makronährstoffen (NPK) sehr wichtig. Zur Veranschaulichung sind auch hier noch einmal die günstigen Bereiche der angesprochenen Nährstoffe aufgelistet:

  • Ein CO2-Gehalt von etwa 20-30 mg/l, messbar durch einen Dauertest samt Testreagenz
  • 10 bis 25 mg/l Nitrat (NO3)
  • 5 bis 10 mg/l Kalium (K)
  • 0,1 bis 1 mg/l Phosphat (PO4)
  • >10 mg/l Magnesium (Mg)

Bei einem verstärkten Auftreten von Punktalgen in einem bepflanzten Aquarium empfehlen wir Dir, Dich etwas näher mit dem Thema der Phosphatdüngung zu beschäftigen. Dazu ist ein passender Wassertest nötig, um den Phosphatgehalt im Aquarienwasser messen zu können. Häufig treten Punktalgen bei einer zu niedrigen oder zu hohen Phosphat-Konzentration auf. Ist der Gehalt an Phosphat zu niedrig (etwa an der unteren Nachweisgrenze), kannst Du diesen gezielt mit einem entsprechenden Dünger anheben.
Ist der Phosphatgehalt jedoch deutlich erhöht (bei etwa 3 mg/l oder darüber), lässt sich dieser durch entsprechend große Wasserwechsel oder durch den kurzzeitigen Einsatz eines phosphatbindenden Filtermediums reduzieren. Wird bereits Phosphat per Dünger zugeführt, solltest Du die Dosis entsprechend verringern. Generell sei nochmal erwähnt, dass regelmäßige Wasserwechsel wichtig sind, damit es nicht zu einer unerwünschten Anreicherung von bestimmten Stoffen kommt. Wir empfehlen daher wöchentliche Wasserwechsel von mindestens 50 % des Aquarieninhaltes.

Nach dem Anpassen des Phosphatgehaltes solltest Du zudem die Punktalgen an den Scheiben entfernen, um den Verlauf einer eventuellen Neubesiedlung beobachten zu können. Im Idealfall ist der erneute Zuwachs der Alge aber gestoppt oder zumindest stark eingeschränkt.

Bekämpfungsmaßnahmen

Der Einsatz einer ausreichenden Anzahl geeigneter Fressfeinde ist ein wichtiger Schritt, um Punktalgen gezielt zu bekämpfen. Besonders effizient haben sich hier Geweihschnecken (Clithon sp.) oder Rennschnecken (Neritina sp.) erwiesen, welche die harten Beläge gründlich abraspeln.

Im Rahmen der wöchentlichen Pflegemaßnahmen kannst Du vor allem die Scheiben des Aquariums mit einem Klingenreiniger leicht von den Belägen befreien.