10 Anfängerfehler in der Aquaristik
Vermeide diese Fehler

Ein Aquarium ist ein wunderschönes Stück Natur für Zuhause – doch gerade am Anfang passieren vielen Einsteiger*innen typische Fehler. Diese können nicht nur Frust verursachen, sondern auch den Fischen und Pflanzen schaden. Damit dein Start in die Aquaristik gelingt, zeigen wir dir die 10 häufigsten Anfängerfehler und gebe dir Tipps, wie du sie umgehen kannst.

1. Das Aquarium zu schnell besetzen

Kongosalmler

Viele Neulinge setzen die ersten Fische direkt nach dem Einrichten ein. Doch das Aquarium braucht Zeit, um biologisch in Balance zu kommen. Von Belang ist daher, die sogenannte Einfahrphase zu beachten und abzuwarten. Denn ohne eine stabile Bakterienkultur kommt es schnell zu giftigen Nitrit- oder Ammoniak-Peaks. Tipp: Respektiere die Einfahrphase und lasse dein Aquarium mindestens 3–4 Wochen einlaufen und kontrolliere die Wasserwerte bezüglich Ammonium und Nitrit, bevor du Fische einsetzt.

2. Zu viele oder unpassende Fische

Salmler

Ein überbesetztes Becken führt zu Stress, Krankheiten und schlechter Wasserqualität. Tipp: Plane den Fischbestand sorgfältig und informiere dich über die Bedürfnisse der Arten – weniger ist oft mehr. Achte dabei auch auf eine gute Verteilung auf verschiedene Wasserzonen.

Nicht alle Fische vertragen sich. Unterschiedliche Ansprüche an Wasserwerte oder aggressives Verhalten, etwa bei Revierbildung, führen schnell zu Problemen. Tipp: Informiere dich vorher über eine mögliche Vergesellschaftung. Orientiere dich an natürlichen Lebensräumen und strukturiere das Aquarium gut mit Dekoration und Wasserpflanzen, um den Tieren Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.

3. Falsche Standortwahl

Standort

Ein Aquarium am Fenster oder direkt neben der Heizung fördert sehr wahrscheinlich Algenwachstum und Temperatur-Schwankungen. Ständig eng vorbeilaufende Hausbewohner können die Tiere erschrecken und Sprungverhalten auslösen. Dies sorgt für Stress und eventuell für Fische, die aus dem Aquarium springen. Tipp: Stelle dein Aquarium an einen ruhigen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft.

4. Zu viel Futter

Fischfutter

Überfütterung ist ein Klassiker: Futterreste verrotten, Fischexkremente belasten das Wasser, Algen vermehren sich. Tipp: Füttere lieber sparsam – die meisten Fische brauchen nur einmal am Tag Futter, das sie in wenigen Minuten auffressen. Plane außerdem ein bis zwei Fastentage in der Woche ein. Weitere Infos zum Thema Fütterung von Zierfischen findest du hier.

5. Mangelnde Wasserpflege

Wasserpflege

Viele unterschätzen die Wichtigkeit von regelmäßigen Wasserwechseln. Ohne routinierte Pflege sammeln sich Schadstoffe an. Zudem wird das Wasser mehr und mehr belastet und verliert seine Klarheit. Verbrauchte Nährstoffe und Mineralien werden durch fehlende Frischwasserzufuhr nicht nachgeliefert. Tipp: Wechsle wöchentlich 25–50 % des Wassers und sauge dabei Mulm und Futterreste vom Bodengrund ab. Das reduziert die Wasserbelastung und sorgt für klares Wasser.

6. Filterwartung

Filterwartung

Auch der Aquarienfilter sollte entsprechend gepflegt werden. Hier ist eine maßvolle Reinigung wichtig, denn ein verschmutzter Filter verliert seine Leistung – zu gründlich gereinigt, verliert er jedoch wertvolle Bakterien. Tipp: Reinige den Filter nur abschnittsweise (nicht alle Filtermedien auf einmal) und spüle das Filtermaterial immer im Aquariumwasser, nicht unter Leitungswasser. Somit bleibt ein Teil der wichtigen Bakterienkultur erhalten.

7. Zu wenig Wasserpflanzen

Wasserpflanzen

Einige Anfänger setzen kaum oder zu wenig Wasserpflanzen ein. Dadurch fehlen wichtige Nährstoffzehrer, und Algen gewinnen die Oberhand. Tipp: Verwende robuste, schnellwachsende Pflanzen wie Vallisnerien oder Wasserpest für den Start.

Auch eine zu schlichtweg zu geringe Anzahl an Pflanzen kann zu Problemen führen. Als Faustregel sollte man die Grundfläche in einem Aquarium etwa zu 50% mit Wasserpflanzen besetzen.

8. Ungeduld bei Problemen

Algen

Algen, nicht vitale Fische oder trübes Wasser verleiten viele Anfänger zu hektischen Maßnahmen – meist verschlimmert das die Situation. Wichtig ist es hierbei, Ruhe zu bewahren. Tipp: Habe Geduld, beobachte dein Aquarium und löse Probleme Schritt für Schritt, anstatt sofort alles umzustellen. Dies bedeutet vor allem, Maßnahmen nacheinander durchzuführen. Viele Probleme lassen sich recht einfach in den Griff bekommen. Vermeide vor allem den schnellen Griff zu Antialgenmitteln. Diese sollten erst das letzte Mittel zur Wahl darstellen, da diese eventuell auch Tiere, Pflanzen oder die Mirkobiologie im Aquarium benachteiligen können.

9. Fehlende Kontrolle der Wasserwerte

Wassertest

Ohne Tests bleibt die Wasserchemie ein Rätsel – und Probleme fallen oft erst auf, wenn Fische oder Aquarienpflanzen krank werden. Tipp: Investiere in hochwertiges Wassertests auf Tröpchenbasis für Nitrit, Nitrat, pH und GH/KH. So erkennst du frühzeitig Ungleichgewichte. Wenn du dich weiter in die Materie der Pflanzenaquaristik vertiefen möchtest, sind zusätzliche Tests für die Parameter Eisen, Phosphat und ein CO2-Dauertest sehr hilfreich.

10. Fehlende Informationen

Aquarien

Selbst wenn etwas mal nicht rund läuft: bevor man handelt, sollte man die nötigen Informationen einholen. Nutze entsprechende Informationsquellen im Internet wie unsere Aquascaping Wiki oder tausche dich mit anderen Aquarianer*innen aus. Auf diese Weise kann man sich viele gute Tipps holen und dann entsprechend handeln.

Fazit

Aquaristik ist ein faszinierendes Hobby, das Geduld und Beobachtungsgabe belohnt. Die meisten Fehler entstehen aus Ungeduld oder mangelnder Information – wenn du diese 10 Anfängerfallen vermeidest, hast du beste Chancen auf ein gesundes Aquarium und lange Freude an deinem kleinen Ökosystem.