Die 10 häufigsten Ursachen für eingehende Wasserpflanzen
Warum Pflanzen schlecht wachsen

Warum Aquarienpflanzen schlecht wachsen oder gar komplett eingehen, kann verschiedene Gründe haben. Wir haben für dich die 10 wichtigsten Ursachen zusammengefasst.

1. Umstellungsprobleme nach dem Einsetzen

Emerse Pflanzen

Wer kennt das nicht: Die Wasserpflanzen sind frisch gekauft und sehen zunächst gut aus. Man pflanzt diese dann ein und nach ein paar Tagen geht es den Aquarienpflanzen immer schlechter. Einzelne Blätter oder gar ganze Pflanzenteile sterben ab. Die Ursache liegt häufig darin, dass sich die Pflanzen noch umstellen müssen. Denn in den Verkaufsformen Topfware und in-Vitro sind die Pflanzen noch im emersen Zustand, also in ihrer Überwasserform. Für die submerse Form (Unterwasserform) findet eine Umstellung statt, die die Pflanze im Aussehen, vor allem Blattform- und farbe verändert. Es kann dann in der Tat vorkommen, dass emerse Pflanzenteile eingehen oder abgestoßen werden.

Dies ist aber kein großer Grund zur Sorge. In gewissem Maße ist dieser Vorgang vollkommen normal. Solange du vor allem für gute Wuchsbedingungen in Form von ausreichend Nährstoffzufuhr sorgst, können die Wasserpflanzen aus den Wurzelstöcken oder Stängeln gesunde Neutriebe bilden, die an das Leben unter Wasser angepasst sind. Weitere Tipps zu diesem Thema findest du hier.

2. CO2-Mangel

CO2 Diffusor

Gerade in einem gut ausgestattetem Pflanzenaquarium ist ein plötzlicher Mangel an Kohlendioxid eine der häufigsten Ursachen für schlechten Wuchs der Wasserpflanzen, gerne auch in Kombination mit dem Auftreten von Algen. Oft liegt hier ein technisches Problem vor: die Flasche ist leer geworden, der Diffusor verdreckt oder eine der CO2-Komponenten weist einen Defekt auf. Warte und überprüfe deine CO2-Anlage daher regelmäßig, damit diese stets zuverlässig die Pflanzen mit Kohlenstoff versorgen kann. Ein CO2-Dauertest und Blasenzähler helfen dir, die Kohlendioxidzufuhr im Aquarium gut zu überwachen.

3. NO3-Mangel

Stickstoffduenger

Mangelerscheinungen an Wasserpflanzen können durch verschiedene Nährstoffdefizite entstehen. Neben ungenügend CO2 ist jedoch ein Stickstoffmangel in einem Pflanzenaquarium unter den Top 3 der Gründe für schlechtes Pflanzenwachstum. Das trifft insbesondere zu, wenn viele schnell wachsende Pflanzenarten vorhanden sind und gleichzeitig eine intensive Beleuchtung, zusätzliche Kohlenstoffzufuhr sowie Flüssigdüngung eingesetzt werden. Die Pflanzen werden also eigentlich vollumfänglich versorgt und wachsen zunächst sehr gut. Ein Mangel entsteht häufig dann, wenn die Pflanzenmasse und damit der Verbrauch immer mehr zunimmt. Oft tritt dann eine Unterversorgung bei dem Nährstoff auf, der in besonders großen Mengen benötigt wird. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Stickstoff (NO3). Das zeigt sich dann unter anderem in stagnierendem Wuchs, gelben Blättern und auch dem Auftreten von Algen im Aquarium.

Nitrat kann jedoch durch einen passenden Wassertest recht einfach ermittelt und durch reine Stickstoffdünger sehr gezielt in der Düngung angepasst werden.

4. Andere Nährstoffmängel

Mangelerscheinung

Neben CO2 und NO3 können natürlich auch andere Nährstoffe für Mängel durch Unterversorgung die Ursache sein. Erfahrungsgemäß treten sie jedoch nicht so häufig auf, wie bei Stickstoff und Kohlenstoff. Deswegen haben wir diese beiden Parameter in der Auflistung gesondert aufgeführt. Weitere wichtige Nährelemente für Wasserpflanzen sind Eisen (Fe), Phosphat (PO4), Kalium (K) und Magnesium (Mg). Darüber hinaus benötigen Pflanzen noch verschiedene Spurenelemente, diese sind in der Regel mit in einem Eisenvolldünger enthalten. Kalium, Magnesium und Phosphat zählen zu den sogenannten Makronährstoffen. Teilweise lassen sich bestimmte Schadbilder oder Wuchsbilder mit Mangelerscheinungen auch bestimmten Nährstoffen zuordnen. Um mehr darüber zu erfahren, empfehlen wir dir unseren Artikel "Mangelerscheinungen an Wasserpflanzen" zu lesen.

5. Algenwuchs

Pelzalgen

Ein weiterer Faktor, der Pflanzen an gesundem Wachstum hindern kann, ist Algenwuchs. Bei starkem Algenbefall der Pflanzenblätter gelangt an diese immer weniger Licht und erschwert so Weise die Photosynthese. Vor allem sich flächig ausbreitende Algenarten wie Cyanobakterien, Pelzalgen (siehe Bild), aber auch Pinselalgen sind hier ein Problem. Der Stoffwechsel der Pflanze ist durch den Algenüberwuchs gestört, so dass sie mit der Zeit immer schwächer wird und abstirbt. Es ist daher wichtig, frühzeitig zu reagieren und die Algen zu beseitigen. Auch die Ursachen für den Algenwuchs sollten abgestellt werden. Meistens liegt hier ein Nährstoffungleichgewicht vor. Hier kannst du für passende Ratschläge in unserem Algenratgeber stöbern.

6. Übersäuerung

Pflanzenmatsch

Absterbende Wasserpflanzen, die matschig zerfallen, sind in der Einfahrphase oft auf frisches Soil zurückzuführen. Dessen starke Kationentauschfähigkeit macht das Wasser sehr weich und sauer, wodurch empfindliche Arten geschwächt werden. Ein ähnlicher Effekt kann auch auftreten, wenn ausschließlich Osmosewasser ohne Aufhärtung verwendet wird oder in den ersten Wochen zu wenige Wasserwechsel stattfinden.

Aquarienpflanzen, aber auch die Aquarienbewohner, benötigen genügend Mineralien, um gesund zu wachsen. Deshalb solltest du eine Gesamthärte von ca. 6 dGH° nicht unterschreiten. Zusätzlich hilft eine zumindest geringfügig vorhande Karbonathärte, den pH-Wert abzupuffern. Dies beugt einem Säuresturz vor. Gerade in der Einfahrphase solltest du daher mit genügend Wasserwechseln und/oder der Verwendung eines Aufhärtesalzes etwas gegenpuffern, um das Risiko von eingehenden Pflanzen durch Übersäuerung zu minimieren.

7. Fraßschäden

Antennenwels

Du findest seltsame Löcher in den Blättern oder ausgefranste Blätter? Dann können es durchaus Fraßschäden durch pflanzenfressende Tiere sein. Hierzu zählen zum Beispiel verschiedene Welse, Garnelen, Krebse, Schnecken, aber auch Rüsselbarben oder Saugbarben. Oft werden die Fraßschäden gar nicht also solche erkannt. Löcher in Blättern werden oft als Mangelerscheinung im Sinne eines Kaliummangels diagnostiziert. Das ist aber nicht immer der Fall.

Abhilfe bei Fraßschäden schafft eine ausreichende Fütterung von pflanzlichem Futter für die Tiere. Laub ist zum Beispiel für Garnelen und Krebse eine ideale Futterzugabe. Auch entsprechend vorbereitetes Gemüse spricht pflanzenfressende Aquarienbewohner gut an. Mehr Infos dazu findest du in diesem Artikel.

8. Zu viel Pflanzenkleber

Pflanzenkleber auftragen

Pflanzen können auch Schaden nehmen, wenn zu viel Pflanzenkleber verwendet wird. Dies ist eine Ursache, die natürlich hauptsächlich Pflanzen betrifft, die man per Kleber auf Hardscape befestigt. Dazu gehören vor allem Moose aber auch Aufsitzerpflanze wie Farne, Anubien oder Bucephalandra. Als geeigneter Kleber sollte ein gelförmiger Pflanzenkleber auf Cyanacrylatbasis verwendet werden. Sehr entscheidend ist jedoch die zu verwendende Menge. Hierbei solltest du wirklich nur tröpfchenweise arbeiten, insbesondere bei Moosen. Es reicht dann, den Kleber punktuell anzubringen und nicht vollflächig. Zu viel Kleber lässt mit ihm in Kontakt getretene Pflanzenteile absterben und hinterlässt außerdem recht auffällig weiße Flecken auf dem Hardscape.

9. Transportschaden

Pflanzentransport

Vor allem wenn du Wasserpflanzen im Internet bestellt hast, kann unter bestimmten Umständen beim Transport etwas schiefgehen. Wir bei Aquasabi versenden vorsorglich nur gesund aussehende Aquarienpflanzen, die auch vor dem Versenden noch einmal überprüft werden. Dem Wetter und zur restlichen Bestellung passend werden die Pflanzen dementsprechend gut verpackt und gepolstert. Zur Not verschicken wir Pflanzen und restliches Zubehör auch in unterschiedlichen Paketen, z.B. wenn die Gefahr besteht, dass schwere Gegenstände wie Steine oder Bodengrund die Pflanzen zu sehr schädigen können. Wir tun alles dafür, damit deine Wasserpflanzen heil bei dir zu Hause ankommen.

Leider kann aber auch auf dem Transportweg einmal etwas schiefgehen und die Pflanzen dadurch Schaden nehmen. Dazu gehören zum Beispiel physikalische Schäden wie abgeknickte oder zerquetschte Stängel und Blätter, etwa durch grobe Handhabung  während des Transports.  Austrocknungsschäden in Form von vertrockneten oder welken Blättern können vorkommen, wenn die Zustellung zu lange dauert und die Pflanzen längere Zeit nicht genügend Feuchtigkeit bekommen.

Wir legen als Erste-Hilfe-Maßnahme einen Pflanzenflyer in unsere Pakete. Halte dich im Ernstfall an die dort beschriebenen Maßnahmen und kontrolliere die Pflanzen sofort nach Erhalt. Solltest du von uns geschädigte Pflanzen erhalten, fertige bitte Fotos an und nimm zu uns Kontakt per Email auf. Wir finden dann sicherlich eine gute Lösung für dein Problem.

10. Frostschaden

Frostschaden

Ein sogenannter Frostschaden zählt zu den Transportschäden. Wir haben ihn jedoch gesondert aufgeführt, da es ein besonderes Thema ist. Ein Frostschaden kann zeitlich bedingt nur im Winter auftreten und wird während des Transports durch zu kalte Temperaturen hervorgerufen. In der Praxis tritt dieses Phänomen jedoch deutlich seltener auf, als häufig vermutet wird. Wir bei Aquasabi achten beim Winterversand auf eine dem Wetter entsprechende Verpackung, notfalls auch mit Heatpack. Zudem vertragen die meisten Wasserpflanzen eine kühle Temperatur etwas über dem Gefrierpunkt recht gut.

Sollte doch ein Frostschaden auftreten, zeigt sich dies ,stark allgemein betrachtet, durch verwelkt wirkende Blätter und deutlich reduzierte Vitalität. Ihre gesunde Färbung geht häufig flächendeckend verloren – das einst kräftige Grün verblasst und weicht gräulichen, bräunlichen oder dunkelgrünen Tönen. Bei teilweisen Frostschäden treten die Verfärbungen oftmals nur an bestimmten Bereichen der Blattfläche auf. Ein Frostschaden kann sich jedoch artenabhängig im Einzefall auch anders entfalten.

Du möchtest mehr zum Thema Frostschaden erfahren? Hier haben wir dazu einen eigenen Artikel.