Hygrophila
Alles über Wasserfreunde

Die "Wasserfreunde", Pflanzen aus der Gattung Hygrophila, gehören seit langem zum Aquarienpflanzen-„Grundstock“. Einige der anspruchslosesten und geläufigsten tropischen Wasserpflanzen überhaupt zählen dazu, ebenso wie Arten und Formen, die seit neuerem im Hobby bekannt geworden sind. Neben unverwechselbaren Pflanzengestalten wie dem Fiederspaltigen Wasserfreund und dem Indischen Wasserwedel gibt es eine Reihe von Hygrophilas, die einander ähneln, aber zu unterschiedlichen und zudem formenreichen Arten zählen. Leider geht es mit deren Bezeichnungen im Handel teilweise sehr durcheinander, was die Unterscheidung zusätzlich erschwert. Wir geben mit diesem Beitrag einen Überblick über die Wasserfreund-Arten und -Formenkreise im Aquarienhobby.

Allgemeines

Hygrophila-Arten kommen fast in allen tropischen und subtropischen Regionen der Erde vor. Überwiegend besiedeln sie nasse Standorte, Überschwemmungsgebiete und Gewässer, daher der von Robert Brown 1810 aufgestellte Gattungsname – von altgriechisch hygro-, "feucht, nass" und phila, "liebend". Davon ist die deutsche Bezeichnung „Wasserfreund“ abgeleitet. Einige Arten wie Hygrophila auriculata sind in ihrer Heimat Arzneipflanzen, und z.B. die Blätter von Hygrophila ringens werden in Asien als Wildgemüse genutzt. Über 100 Artnamen sind im Laufe der Zeit veröffentlicht worden. Allerdings bedarf die Gattung dringend einer Revision, einer kritischen Bearbeitung auf weltweiter Basis. Dabei könnte sich herausstellen, dass weitaus weniger als hundert Arten unterschieden werden können. Dennoch machen die Aquarien-Wasserfreunde sicherlich nur einen kleinen Teil aller Hygrophila-Arten aus, die meisten Arten sind als Aquarienpflanzen also noch unbekannt. Einige früher unterschiedene Gattungen wie Cardanthera, Nomaphila und Synnema gelten heute als Synonyme von Hygrophila. Die Gattung gehört zu den Akanthusgewächsen (Acanthaceae), einer äußerst artenreichen, überwiegend tropischen Pflanzenfamilie. Unter ihren rund 250 Gattungen sind zum Beispiel auch Acanthus, Aphelandra, Fittonia, Thunbergia und Staurogyne. Von letzterer Gattung gibt es zwar ebenfalls einige Aquarienpflanzen, aber sie ist innerhalb der Familie weit von Hygrophila entfernt. Staurogyne gehört zur Tribus Nelsonieae, Hygrophila zur Tribus Ruellieae.
Hygrophila-Arten sind allgemein Stängelpflanzen mit gegenständig angeordneten Blättern. Zumindest die in Aquarien gepflegten Arten können sowohl über als auch unter Wasser wachsen, doch nur in der Überwasserform (emersen Form) kommen sie zum Blühen. Die Blüten sind spiegelsymmetrisch, ihre Kronblätter sind in Ober- und Unterlippe geteilt und an der Basis zu einer Röhre verwachsen. Sie können blaue, lila, rosa oder weiße Töne haben, und oft hat die Unterlippe eine blauviolette Netzzeichnung. Die Früchte sind längliche Kapseln und streuen bei Reife die diskusförmigen Samenkörner aus, indem sie in zwei Klappen aufspringen. Hygrophila-Arten vermehren sich auch ungeschlechtlich durch niederliegende oder im Wasser flutende Triebe, die Wurzeln bilden. Als Aquarienpflanzen lassen sie sich wie andere Stängelpflanzen leicht durch Stecklinge vermehren, und oft entwickeln sich auch Jungpflanzen (Adventivpflanzen) an den Bruchstellen von abgetrennten, im Wasser treibenden Blättern.

Hygróphila-Arten und -Formen als Aquarienpflanzen

Hygróphila polyspérma, Vielsamiger oder Indischer Wasserfreund

Hygrophila polysperma

Diese Art stammt aus dem tropischen Asien – von Indien bis China und Malaysia – und bildet lange, verzweigte Sprosse, die im Wasser fluten oder in der Landform auf dem Boden kriechen. Sie unterscheidet sich von anderen Hygrophila-Arten im Wesentlichen dadurch, dass ihre Blüten nur zwei und nicht vier Staubblätter haben. Die sehr kleinen, unauffälligen, weißen oder blass-blauvioletten Blüten erscheinen an den Triebspitzen, in ährenartigen Blütenständen. Vom Vielsamigen Wasserfreund gibt es unterschiedliche Formen. Besonders die "normale" Form zählt zu den bekanntesten und häufigsten Aquarienpflanzen. Sie hat bis etwa 7 cm lange, sehr schmal elliptische, ganzrandige Blätter ohne oder mit kurzem Stiel, unter Wasser in hell- oder gelbgrünen bis rotbräunlichen Tönen.

Hygrophila polysperma

Diese Pflanze ist auch besonders anspruchslos und schnellwüchsig, sie eignet sich gut für Becken mit härterem Wasser, mäßiger Beleuchtung und ohne Kohlendioxid-Zugabe. Dort ist ihr Wachstum nicht ganz so rasant ist wie in solchen mit CO2-Düngung. Die Sorte 'Rosanervig' oder 'Sunset' hat weiße bis rosa Blattnerven. Einige Formen wie Hygrophila polysperma "Tiger", "Bold" und "Ceylon" haben sehr schmale, mehr oder weniger braun marmorierte Blätter mit schwach gekerbtem Rand. Oft wachsen die Triebe teilweise horizontal und können mit ihren vielen Seitentrieben einen großen, wirren Bestand bilden. Sehr wahrscheinlich zählt auch Hygrophila sp. "Brown" mit auffälliger Blattmarmorierung zu H. polysperma, ebenso eine kriechend und bodendeckend wachsende Pflanze, die im Handel als "Staurogyne sp. 'Brown'" auftauchte und von Aquasabi Hygrophila sp. "Creeping" gelabelt wird.

Hygróphila corymbósa-Gruppe: Großes Kirschblatt, Thailändischer Wasserfreund und andere

Hygrophila corymbosa

Diese Pflanzen stammen ebenfalls aus dem tropischen Asien und sind seit langem als robuste Aquarienpflanzen bekannt. Sie werden manchmal heute noch als Nomaphila-Arten geführt, etwa Nomaphila stricta oder N. siamensis. Es sind allgemein recht große Pflanzen mit teilweise sehr unterschiedlichem Aussehen, die jedoch in ihren Blütenmerkmalen übereinstimmen. Sie sind wohl alle am besten zur gleichen Art zu zählen, Hygrophila corymbosa. In der Landform entwickeln diese Wasserfreunde verzweigte, horizontale Blütenstände in den Achseln der Laubblätter mit vielen ansehnlichen lila Blüten. Die emersen Stängel sind aufrecht und werden mit der Zeit auch etwas holzig. Die Blätter sind ungeteilt (einfach), ganzrandig und gestielt. Die Blattformen reichen von breit-eiförmig oder elliptisch beim "Großen Kirschblatt" über lanzettlich, etwa bei Hygrophila corymbosa "Siamensis" und "Thailand", bis sehr schmal und lang, geradezu bandförmig bei Hygrophila corymbosa "Angustifolia". Diese Pflanze wird oft "Hygrophila angustifolia" gelabelt, doch damit ist ursprünglich eine Pflanze aus der Hygrophila ringens-Gruppe gemeint (siehe weiter unten). Überhaupt werden Pflanzen aus der H. corymbosa-Gruppe, aber auch solche aus der H. ringens- und der H. costata-Gruppe, oft falsch mit Artnamen aus anderen Gruppen benannt, und die Handelsbezeichnungen sind auch sehr uneinheitlich.

Hygrophila corymbosa 'Siamensis'

Eine submerse Hygrophila corymbosa 'Siamensis'.

Außer der Zwergform Hygrophila corymbosa "Kompakt", die sich gut als Busch im Vordergrund macht, haben die Pflanzen aus der H. corymbosa-Gruppe einen großen Platzbedarf und wirken am besten als Gruppe im Mittel- bis Hintergrund größerer Aquarien. Man kann sie auch aus dem Wasser herauswachsen lassen und dann mit ihren hübschen kleinen Blüten rechnen.

Hygróphila ríngens- oder H. salicifólia-Gruppe: Weidenblättriger, Lanzenblättriger Wasserfreund und andere

submerseHygrophila salicifolia - Narrow Leaf.

Auch hierunter fallen sehr unterschiedliche Pflanzen aus dem tropischen und subtropischen Asien, von Indien bis Japan und Neuguinea, sowie aus Nord-Australien. Ihre Blüten in der Landform erscheinen nicht wie bei der Hygrophila corymbosa-Gruppe in verzweigten Blütenständen, sondern sitzen zu mehreren dicht beisammen in den Achseln der Laubblätter. Ansonsten sind sie ebenfalls recht ansehnlich und hell-lila gefärbt. Die ursprünglich als Hygrophila angustifolia, H. salicifolia und H. lancea beschriebenen Pflanzen gehören hierher. In der „Flora of China“ werden sie zu einer einzigen Art gezählt, Hygrophila ringens. Unter dem Namen Hygrophila salicifolia, Weidenblättriger Wasserfreund, ist seit langem eine Aquarienpflanze mit langen, schmal-lanzettlichen, hellgrünen bis bräunlichen Blättern bekannt. Ohne Blüten ähnelt sie schmalblättrigen Pflanzen aus der Hygrophila corymbosa-Gruppe. Die Namen H. salicifolia und, wie schon erwähnt, H. angustifolia werden aber auch falsch für ähnliche Hygrophilas aus anderen Gruppen verwendet. Völlig anders sieht die gern im Aquascaping verwendete, niedrig und buschig wachsende Hygrophila lancea aus, die relativ langsam wächst und auch höhere Ansprüche an die CO2- und Nährstoffversorgung stellt. Sie wurde als Hygrophila sp. "Araguaia" eingeführt, stammt aber nicht vom Araguaia-Fluss in Brasilien, sondern aus Asien. Eine spektakuläre buntblättrige Auslese ist Hygrophila lancea 'Chai', die einen kräftigen pinken Farbakzent bildet. Hygrophila sp. "Green Olive" aus Indien mit rotbraunen, elliptischen Blättern und strikt aufrechten Stängeln sowie Hygrophila sp. "Red-Green" zählen wahrscheinlich ebenfalls zur H. ringens-Gruppe. Es gibt auch eine fälschlich Hygrophila lacustris gelabelte, sehr langsamwüchsige Pflanze aus der H. ringens-Gruppe, mit schmalen Blättern ähnlich H. lancea. Der Name H. lacustris gilt aber eigentlich für eine Pflanze aus der H. costata-Gruppe, die im Anschluss vorgestellt wird.

Hygróphila costáta-Gruppe: Wasserfreunde aus der Neuen Welt

Hygrophila costata

Diese Pflanzen sind nicht in Asien, sondern auf dem amerikanischen Doppelkontinent verbreitet – von den Südstaaten der USA, Mittelamerika und der Karibik bis nach Argentinien im südlichen Südamerika. So wie die Wasserfreunde aus der H. ringens-Gruppe sind ihre emersen Stängel aufrecht mit Gruppen von sitzenden Blüten in den Blattachseln. Die Blüten sind aber kleiner, unauffälliger und meistens weiß. Die Blätter sind lanzettlich und unterschiedlich breit. Im Aquarienhobby sind vor allem die Namen Hygrophila lacustris und H. guianensis bekannt. Sie werden von verschiedenen Autoren zu einer variablen Art, Hygrophila costata, vereinigt. Der Name H. lacustris wird im Handel auch falsch für Wasserfreunde aus anderen Gruppen verwendet. Im Handel ist eine Form von H. costata, die submers einer schmalblättrigen Hygrophila corymbosa ähnelt und auch irrtümlich als H. corymbosa "Angustifolia" bezeichnet wurde. Emers hat sie schmal-elliptische Blätter, doch die Unterwasserblätter sind sehr schmal-lanzettlich bis linealisch und hellgrün. Sie passt zum Beispiel gut zu Layouts, die Fließgewässern nachempfunden sind. In der Landform setzt diese Pflanze leicht Samenkapseln mit keimfähigen Samen an.

Hygrophila costata submers

Hygróphila diffórmis und H. triflóra: Indischer Wasserwedel und Dreiblütiger Wasserfreund

Hygrophila difformis

Dies sind zwei wüchsige und einfach zu pflegende Pflanzen aus dem tropischen Asien, die einander sehr ähnlich und oft zur gleichen Art gezählt worden sind. Seit langer Zeit ist der Indische Wasserwedel oder die Wasserwistarie, Hygrophila difformis, eine populäre Aquarienpflanze und fällt durch große, fiedrige, tief eingeschnittene, hellgrüne, manchmal auch etwas rötlich überlaufene Unterwasserblätter auf. Weniger bekannt dürfte Hygrophila triflora sein. Diese Pflanze wurde als Hygrophila difformis "Red" aus Indien eingeführt und unterscheidet sich submers von H. difformis durch gröber gelappte, weniger tief eingeschnittene Blätter, die oft hübsche rotbräunliche Töne zeigen. Die Stängel von beiden Arten wachsen unter Wasser aufrecht bis aufsteigend, teilweise auch über kurze Strecken kriechend. Sie bilden oft neue Triebe an der Basis. In der Landform ähneln diese beiden Hygrophilas einander noch mehr. Sie bilden dann lange, niederliegende bis aufsteigende, verzweigte Sprosse. Ihre dunkel- bis mittelgrünen emersen Blätter sind ungeteilt, kleiner als die submersen, rundlich eiförmig mit gesägtem Rand. Die emersen Pflanzen sind mit klebrigen Drüsenhaaren besetzt und duften streng. Ihre hell-lila Blüten mit violetter Äderung sind kurz gestielt; bei H. difformis sitzen sie in der Regel einzeln und bei H. triflora bis zu viert in den Blattachseln.

Hygrophila difformis

Hygróphila balsámica, der Balsam-Wasserfreund

Auch dies ist eine der unverwechselbaren Arten mit stark geteilten Unterwasserblättern. Der Balsam-Wasserfreund stammt aus Indien und Sri Lanka. In der emersen Form hat er aufrechte Sprosse und mehrere blassviolette Blüten in den Blattachseln. Die emersen Blätter sind länglich mit gezähntem bis gesägtem Rand. Sie sind klebrig behaart und geben ein intensives Aroma ab, wenn man sie zerreibt. Die Unterwasserblätter sind auffällig kammförmig fiederschnittig, mit feineren, schmaleren Fiedern als bei Hygrophila difformis. Hygrophila balsamica wurde etwa 1980 im Hobby bekannt und geriet zunächst etwas in Verruf, weil Vergiftungen von Fischen nach dem Einbringen von emersen Trieben ins Aquarium beobachtet wurden, und es wird empfohlen, sie vorher mindestens drei Tage lang zu wässern. Bereits submers gewachsene Sprosse sollen jedoch unbedenklich sein. Allerdings empfiehlt es sich allgemein, Wasserpflanzen aus dem Handel zu wässern, bevor sie ins Aquarium gepflanzt werden.
Der Balsam-Wasserfreund stellt höhere Ansprüche als die ähnliche Hygrophila difformis, gute Nährstoffversorgung und CO2-Zusatz sind sehr förderlich.

Hygróphila odóra, der Duftende Wasserfreund

Das tropische Afrika beherbergt eine Anzahl endemischer Hygrophila-Arten. Das wird Aquarianern wahrscheinlich kaum bekannt sein, und Hygrophila odora ist bisher anscheinend auch die einzige afrikanische Wasserfreund-Art im Aquarienhobby. Sie wurde vor über 10 Jahren als Hygrophila sp. "Guinea" und H. sp. "Afrika" eingeführt und ist eher eine Rarität geblieben. Der Duftende Wasserfreund ist eine bis fast einen Meter hohe Sumpfpflanze von Flussrändern und anderen Feuchtgebieten in mehreren Ländern Westafrikas. Die emerse Pflanze ist mit klebrigen Drüsenhaaren bedeckt und gibt bei Berührung einen strengen, harzigen Geruch ab. Ihre Blüten sind die größten und auffälligsten von allen Aquarien-Hygrophilas und sitzen in den Achseln von lanzettlichen Blättern. Ganz anders und viel graziler sieht die Unterwasserfom der Pflanze aus, ohne Behaarung und mit fiederschnittigen, schmalen, hellgrünen Blättern an relativ dicken, starren, ebenfalls hellgrünen Stängeln. Im Aquarium ist es eine etwas anspruchsvolle, nährstoffbedürftige, langsam wachsende Pflanze, die sich zu einem mäßig hohen, dichten Busch heranziehen lässt. Ähnlich scheint die ebenfalls westafrikanische Hygrophila senegalensis zu sein. Auch von dieser Art sind gefiederte Unterwasserblätter beschrieben worden, und eine Einführung als Aquarienpflanze wäre interessant.

Hygróphila pinnatífida, der Fiederspaltige Wasserfreund

Hygrophila pinnatifida

Diese Art ist mit ihrem eigentümlichen Habitus und geradezu ornamentalen, tief gelappten, einzigartig gefärbten und gezeichneten Blattwerk eine großartige Entdeckung für das Aquarienhobby. Schon vor über 150 Jahren wissenschaftlich beschrieben, wurde der Fiederspaltige Wasserfreund erst 2008 als Aquarienpflanze bekannt und erlangte rasch Beliebtheit im Aquascaping. Diese Art stammt aus schnell fließenden, steinigen Bächen und Flüssen am Fuße der Western Ghats in Indien. Ihre Anpassung an starke Strömung zeigt sich darin, dass sie sich mit ihren Wurzeln an festen Gegenständen festheftet und schmale, an Farnwedel erinnnernde Blätter an zähen Stängeln ausbildet. Neben aufrechten Stängeln bildet sie ausläuferartig kriechende Triebe, an deren Ende die Blätter oft rosettig gehäuft sind. Die emersen Triebe sind unscheinbarer als die submersen, haben kürzere, einfarbig grüne Blätter und kleine hellviolette Blüten in ährenartigen Blütenständen an den Triebspitzen.

Hygrophila pinnatifida

Hygrophila pinnatifida eignet sich als Aufsitzerpflanze für das Hardscape ebenso wie als "normale", im Bodengrund wurzelnde Stängelpflanze. Durch Schnitt lässt sie sich gut formen und niedrig halten. Sie stellt mittlere Ansprüche und sollte gut mit Nährstoffen und CO2 versorgt werden. Kaliummangel kann sich bei dieser Art schnell in „nadelstichigen“ älteren Blättern äußern. Eine Form mit tiefer gelappten Blättern ist als Hygrophila pinnatifida "UK" bekannt geworden. "UK" steht hier nicht etwa für das Vereinigte Königreich, sondern den Distrikt Uttara Kannada im indischen Bundesstaat Karnataka.

Hygróphila serpýllum

Auch diese Art ist in Indien heimisch und seit über 150 Jahren der Wissenschaft bekannt, dürfte aber vielen Aquarien-Hobbyisten noch ganz neu sein. Anders als man es von Hygrophilas gewohnt ist, wächst sie unter Wasser mit kriechenden, bodendeckenden Trieben. Sie erinnert mit ihren rundlichen, hellgrünen Blättern und auch in der Größe sehr an das in Europa heimische Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), das aber nur in der Landform kriecht und unter Wasser aufrecht wächst. In der Natur, auf feuchten Wiesen und in Überschwemmungsgebieten, bildet Hygrophila serpyllum, die auf Englisch passenderweise Marsh carpet heißt, niedrige Teppiche, die in der Landform mit vielen lila und weiß gezeichneten Blüten übersät sind.