Neue Wasserpflanzen von Aqua Design Amano
Erstmalig Aquarienpflanzen aus dem Hause ADA

Als absolute Neuheit sind auf dem deutschen Markt nun auch Wasserpflanzen des renommierten japanischen Herstellers von Aquascaping-Zubehör, Aqua Design Amano (ADA), erhältlich. Wir zeigen euch im folgenden Artikel, was die Besonderheiten bei diesen Pflanzen sind.

In-vitro-Pflanzen

Die In-vitro-Produktreihe von ADA wird als "Bio Mizukusa No Mori" ("Bio-Wasserpflanzen-Wald") bezeichnet. Es handelt sich hierbei um steril angezogene Wasserpflanzen, frei von Algen, Parasiten, Keimen und Fremdpflanzen. Die Sterilbecher sind in zwei verschiedenen Größen erhältlich, S und M. Während die Grundfläche gleich ist, ist der Becher der Größe M deutlich höher, sodass sich vor allem hoch wachsende Pflanzenarten darin gut entwickeln können.

Besonders interessant sind an dieser Stelle einige Pflanzenarten und -formen, die auf dem europäischen Markt Raritäten oder Neuheiten sind. Wir geben euch hier ein paar Beispiele in einer Kurzvorstellung.

Ludwigia inclinata var. verticillata 'Pantanal'

Ludwigia inclinata var. verticillata 'Pantanal'

Eine eher anspruchsvolle Ludwigie, die vor allem ein sehr weiches und saures Milieu (Wasser und Bodengrund), eine ausreichende und konstante Kohlendioxidzugabe sowie Makro- und Mikronährstoffdüngung benötigt. Bei richtiger Pflege entwickelt diese Aquarienpflanze rote bis magentafarbene, quirlständige Blätter. Von Ludwigia inclinata var. verticillata 'Cuba' unterscheidet sie sich nicht nur durch intensive Rotfärbung, sondern auch durch kleinere Triebdurchmesser. Im Wasserpflanzen-Forum Flowgrow gibt es speziell zu dieser Pflanze einen sehr ausführlichen Thread.

Ludwigia inclinata var. verticillata 'Pantanal' submers

Rotala sp. 'Shimoga'

Rotala sp. 'Shimoga' - ADA In Vitro M

Diese neue, in Europa noch unbekannte Rotala aus Indien gehört wahrscheinlich zum Formenkreis von Rotala rotundifolia. Shimoga ist ein Distrikt im Bundesstaat Karnataka.
Die Haltungsbedingungen ähneln mit hoher Wahrscheinlichkeit denen der Rotala rotundifolia.

Rotala sp. 'Wayanad'

Rotala sp.

Eine weitere Rotala-Neuheit aus Indien. Sie entwickelt grazile Sprosse mit schmalen, hell- bis gelbgrünen, leicht nach unten gebogenen Blättern. An den Stängelknoten sitzen jeweils zwei bis drei Blätter. Bei starker Beleuchtung kann Rotala sp. 'Wayanad' etwas zu horizontalem Wuchs neigen. Diese Rotala konnte noch nicht bis zur Art bestimmt werden. Der Fundort befindet sich wahrscheinlich in dem im indischen Bundesstaat Kerala gelegenen Bezirk Wayanad.
Nach unserer bisherigen Erfahrung ist Rotala sp. 'Wayanad' eine recht einfache und schnellwüchsige Pflanze, vergleichbar mit Rotala rotundifolia. Wie diese entwickelt sie sich am besten bei ausgewogener Mikro- und Makrodüngung, Kohlendioxidzugabe und mindestens moderater Beleuchtungsstärke.

Pogostemon deccanensis

Pogostemon deccanensis - ADA In Vitro M

Pogostemon deccanensis stammt ebenfalls aus Indien und ist noch recht neu im Hobby, daher sind auch hier kaum Hinweise zu den Haltungsanforderungen zu finden. Offenbar gibt es jedoch einige Parallelen zu Pogostemon erectus. Ähnlich wie diese bekannte Aquarienpflanze bildet Pogostemon deccanensis quirlständige, nadelartige, hellgrüne Blätter aus. Der Wuchs der Pflanze ist aufrecht. Es wäre interessant herauszufinden, inwieweit sich diese Art in Aquarienkultur von Pogostemon erectus unterscheidet.

Lagenandra keralensis

Lagenandra keralensis - ADA In Vitro M

Diese Neueinführung ist besonders bemerkenswert. Der Name Lagenandra keralensis wurde im Handel bereits irrtümlich für eine schmalblättrige Lagenandra meeboldii-Form verwendet, doch es spricht viel dafür, dass die In-vitro-Pflanze von ADA echte Lagenandra keralensis ist. Diese Art aus dem Bundesstaat Kerala in Südwest-Indien ist seit 2001 wissenschaftlich bekannt, doch über ihre Kultur, geschweige denn ihre Aquarieneignung, lagen bisher keine Informationen vor. Wir kultivieren die Pflanze seit einigen Monaten testweise in unserer Submers-Anlage, und nach unserem bisherigen Eindruck ist es eine langsam, aber stetig wachsende, nicht allzu schwierige Aquarienpflanze, vergleichbar mit der bekannteren Lagenandra meeboldii. Offenbar bleibt die Pflanze kleiner als die letztere, bis über 30 cm hoch werdende Art, denn laut Originalbeschreibung sind sowohl die Blattstiele als auch die Blattspreiten von L. keralensis maximal 7 cm lang. Optisch erinnert Lagenandra keralensis an eine Cryptocoryne, nur dass sie keine dünnen unterirdischen Ausläufer, sondern ein dickes, kriechendes Rhizom bildet. Die ovalen, leicht herzförmigen Blätter zeigen olivgrüne bis bräunliche Töne und haben einen fein gekräuselten Rand.

Rotala macrandra 'Bangladesh'

Rotala macrandra

Die Handelsbezeichnung legt nahe, dass diese Rotala in Bangladesh gefunden wurde. Nach unserer Erfahrung handelt es sich um eine starkwüchsige, problemlose Stängelpflanze. Wir vermuten allerdings, dass sie nicht zu Rotala macrandra, sondern zu Rotala rotundifolia zählt, zumal die Art R. macrandra in Südindien, aber nicht in Bangladesh heimisch ist. Im Vergleich zu “normaler” R. rotundifolia entwickelt ‘Bangladesh’ breitere, größere Unterwasserblätter, die bei starker Beleuchtung hübsche rötliche Farbtöne annehmen. So wie praktisch alle Rotala-Arten zeigt sich diese Pflanze bei eher starkem Licht, CO2-Zufuhr und regelmäßiger Mikro- und Makronährstoffdüngung von ihrer schönsten Seite.

Hydrocotyle cf. tripartita 'Mini'

Hydrocotyle cf. tripartita

Eine neuartige Form des bekannten Dreiteiligen Wassernabels. Ihre Blätter werden offenbar nur halb so groß wie bei der bisher bekannten Hydrocotyle cf. tripartita. Somit ist diese Mini-Form vor allem für Nano-Aquarien interessant und kann dort als Bodendecker verwendet werden. Diese Wasserpflanze eignet sich aber auch gut dazu, an Dekoration befestigt zu werden, von wo sie leicht hängend herabwächst.

Cryptocoryne sp. 'Tiger'

Cryptocoryne sp. 'Tiger' - ADA In Vitro M

Dieser besonders attraktive, schmalblättrige Wasserkelch stammt wahrscheinlich aus Indien und wird als Cryptocoryne spiralis ‘Tiger’ gelabelt. Es gibt jedoch Hinweise, dass es sich um eine Form von Cryptocoryne retrospiralis handelt, weshalb wir sie vorläufig Cryptocoryne sp. ‘Tiger’ nennen. Diese neue, seltene Cryptocoryne-Form kann bis etwa 15 cm hoch werden und erinnert mit ihren sehr schmalen, braunen, dunkel gezeichneten Unterwasserblättern sehr an Cryptocoryne albida ‘Brown’. Nach unserem Eindruck entwickelt sie jedoch eine intensivere rötlichbraune Färbung mit deutlicherer, akzentuierter Tiger-Musterung. Die Ansprüche an Licht und Nährstoffe sind mäßig, doch ein heller Standplatz und nährstoffreicher Bodengrund sind zu empfehlen.

Cryptocoryne sp. 'Tiger' - submers

Wabi-Kusa Mats

Die Wabi-Kusa Mats gehören zur Reihe der DOOA-Produkte von ADA. Es handelt sich um dicht mit Moosen bewachsene dunkle Schaumstoffmatten mit einer stattlichen Größe von etwa 9 x 9 cm. Man kann auf Wabi-Kusa Mats mit verschiedenen bewährten Aquarienmoos-Arten zurückgreifen, wie etwa Christmas-Moos, Weeping-Moss, Javamoos und Spiky-Moos.

DOOA Wabi-Kusa Mat

Diese Matten sind ursprünglich dafür gedacht, auf schnelle Weise die Rückwand eines DOOA-Aquaterrariums zu begrünen. Dazu zählen zum Beispiel das System Terra 30 oder die Wabi-Kusa Wall 60. Hierbei werden die ursprünglich mitgelieferten Matten gegen die fertig bewachsenen Wabi-Kusa Mats ausgetauscht. So erhält man in Windeseile eine Begrünung im Hintergrund, ganz ohne lästiges Aufbinden. Die verwendeten Moos-Arten wachsen nicht nur unter Wasser, sondern auch emers. Die überrieselte Wabi-Kusa Wall der DOOA-Aquaterrarien bietet für die Entwicklung der Moose beste Bedingungen.

Natürlich lassen sich die Pflanzmatten auch konventionell im Aquarium verwenden, zum Beispiel als Bodendecker mit etwas Kies oder Sand beschwert. Oder man portioniert das Pad einfach nach eigenem Gutdünken durch Zerschneiden, um die Moose in kleineren Stücken auf dem Hardscape zu befestigen.