In unserer Beitragsreihe "Düngung eines Pflanzenaquariums Teil 1 bis 3" haben wir bereits die Grundlagen zur Ernährung von Wasserpflanzen im Aquarium erläutert. Es gibt viele verschiedene Wasserparameter, wie zum Beispiel den pH-Wert und die Gesamthärte, welche durch entsprechende Wassertests ermittelt werden können. Liegt der Fokus auf der Haltung von Aquarienpflanzen, so empfehlen sich bestimmte Tests, die für diesen Bereich sinnvoll sind. Wir zeigen Euch hier, welche Wassertests man sich als Aquascaper oder Pflanzenaquarianer anschaffen sollte und welche eher unnötig sind.
Generell sollte es dem ambitionierten Aquarianer das Geld wert sein, auf qualitativ gute Einzeltests zu setzen. Diese basieren meist auf der Tröpfchenmessmethode. Schwer ablesbare Tests oder Streifentests eigen sich weniger gut, um exakte Ergebnisse zu ermitteln.
Es folgen nun Tests mit einer hohen Priorität. Diese sollte nicht im Repertoire fehlen, wenn man sich genauer mit dem Thema der Wasserpflanzenaquaristik auseinandersetzen möchte.
Kohlenstoff ist einer der wichtigsten Nährstoffe für Pflanzen, der im Aquarium oft nur in ungenügender Menge vorliegt. Um das Wachstum der Aquarienpflanzen zu beschleunigen, wird Kohlenstoff in der Regel durch den Betrieb einer CO2-Anlage zugeführt. Den Gehalt an gelöstem Kohlenstoff im Wasser kann man durch einen Schnelltest ermitteln. Da die CO2-Konzentration aber möglichst dauerhaft überwacht werden sollte, ist der Einsatz eines Dauertests mit passender Indikatorflüssigkeit sinniger.
Angestrebt werden sollte eine Konzentration von 20 bis 30 mg/l CO2, welche durch einen grünen Farbton der Testreagenz angezeigt wird. Nähere Informationen zum Thema CO2-Dauertest findest du in unserem Artikel "CO2 Gehalt richtig messen".
Stickstoff (N) ist einer der drei Haupt- oder Makronährstoffe (NPK) für Pflanzen. Stickstoff in der Form von Nitrat (NO3) wird durch einen Wassertest ermittelt. In einem Pflanzenaquarium sollte die Nitratkonzentration bei 10 bis 25 mg/l liegen. Mit einer Dünger-Einzelkomponente wie dem Aqua Rebell Makro Spezial N oder Advanced GH Boost N kann der Nitratgehalt gezielt angehoben werden. Liegt nicht genügend Stickstoff vor, können Mangelerscheinungen wie gelbe Blätter bei den Wasserpflanzen auftreten. Oft geht damit auch ein plötzliches Auftauchen von Grünalgen wie Fadenalgen einher.
Viele gängige Nitrattests sind leider nur schlecht ablesbar. Wir empfehlen daher den Nitrat-Wassertest von Macherey & Nagel. Dieser ist zwar etwas kostspieliger, aber wesentlich eindeutiger für die Bestimmung des Nitratgehaltes.
Phosphor (P) gehört neben Stickstoff (N) und Kalium (K) ebenfalls zu den sogenannten Makronährstoffen. Ein entsprechender Wassertest ermittelt den Gehalt von in Phosphat (PO4) vorliegendem Phosphor. Als grobe Richtlinie werden in einem Pflanzenaquarium Phosphatkonzentrationen von 0,1 bis 1 mg/l empfohlen. Nicht immer ist es zwingend notwendig, einen dauerhaft messbaren Gehalt an Phosphat im Wasser aufrecht zu erhalten. Je nach Situation kann die Phosphatkonzentration relativ schnell absinken. Da Pflanzen diesen Nährstoff aber gut speichern können, ist ein ständiges erneutes Aufdüngen nicht immer notwendig. Viele Pflanzenaquarianer benutzen daher das Prinzip der Stoßdüngung: Einmal wöchentlich wird PO4 mit einem Phosphatflüssigdünger auf einen bestimmten Zielgehalt (zum Beispiel 0,5 mg/l) aufgedüngt. Im Lauf der folgenden Woche lässt man die Konzentration dann gegen Null sinken. Bis entsprechende Mangelerscheinungen an den Pflanzen sichtbar werden, dauert es in der Regel recht lange. Dann kann stagnierendes Wachstum mit verkleinerten Triebspitzen auftauchen oder eine Dunkelfärbung der Pflanze. Das vermehrte Erscheinen von Punktalgen wird oft auch mit einem Mangel an Phosphor in Verbindung gebracht.
Eisen (Fe) ist wichtig für die Entwicklung des Blattgrüns (Chlorophyll) in einer Pflanze. Liegt ein Eisenmangel vor, zeigen die Pflanzen sogenannte Eisen-Chlorosen mit heller, blasser Blattfärbung bei grün bleibenden Blattadern. Am deutlichsten sieht man dies an den Neuaustrieben. Die Zugabe von Eisen erfolgt im Pflanzenaquarium durch die Zugabe eines Eisenvolldüngers. Zusammen mit anderen wichtigen Spurenelementen wie Mangan, Bor und Zink, aber auch Nährstoffen wie Kalium wird so der Mikronährstoffbereich und teilweise auch der Makronährstoffbereich abgedeckt. Mit einem Fe-Wassertest lässt sich der Gehalt an Eisen im Aquarienwasser bestimmen. Der Zielbereich liegt bei einer Konzentration von 0,05 bis 0,1 mg/l Eisen (Fe). Ähnlich wie der Makronährstoff Phosphor muss auch Eisen nicht permanent im Wasser nachweisbar sein. Dies hängt unter anderem mit der Nährstoffstabilisierung des jeweiligen Flüssigdüngers zusammen. Diese bestimmt, wie schnell das im Dünger enthaltene Eisen für die Pflanzen verfügbar gemacht wird. Wird der Aqua Rebell Mikro Basic Eisenvolldünger verwendet, sind die Nährstoffe stärker stabilisert, so dass sie den Pflanzen über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen. Dieser Dünger ist daher sowohl für eine Wochen- als auch für eine Tagesdüngung einsetzbar. Bei der Verwendung des Mikro Spezial Flowgrow sind die Nährstoffe hingegen schwächer stablisiert, somit sofort pflanzenverfügbar, aber auch schneller aufgebraucht beziehungsweise durch Mikroorganismen abgebaut. Hier bietet sich eine tägliche Düngerzugabe an. Gerade bei dieser Art Flüssigdünger kann das Eisen schon einige Stunden nach der Zugabe mit einem Wassertest nicht mehr nachweisbar sein.
Ob zuviel oder zuwenig Eisen vorliegt, kann man aber recht einfach mit dem bloßen Auge erkennen. Bei einem Eisenmangel zeigen die Wasserpflanzen die bereits oben beschriebenen Mangelerscheinungen. Ein zu hohe Dosis des Eisenvolldüngers hingegen löst oft ein verstärktes Rotalgenwachstum (Bartalgen oder Pinselalgen) aus. Ein Fe-Wassertest sollte daher vor allem für den noch unerfahrenen Pflanzenaquarianer oder als Sicherheitsreferenz für bereits fortgeschrittene Aquascaper zur Grundausstattung gehören.
Für den ambitionierten Pflanzenaquarianer wird zur Optimierung der Ernährung von Wasserpflanzen sicherlich das Verhältnis weiterer Makronährstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium interessant. Dies ist in dem Artikel "Das Calcium-Magnesium-Verhältnis" genauer umschrieben. Dazu ist das Anschaffen passender Wassertests für die jeweiligen Parameter natürlich sinnvoll.
Brauchbare Kaliumtests für Süßwasser sind erst seit einiger Zeit erhältlich. In einem Pflanzenaquarium liegt die empfohlene Kalium-Konzentration bei 5 bis 10 mg/l Kalium. Von diesem Stoff wird nicht besonders viel verbraucht, bei einem Mangel zeigen Pflanzen aber Nekrosen in Form von löchrigen Blättern. Viele Dünger wie zum Beispiel Eisenvolldünger, NPK-Fertigmischungen und auch einige Nitratdünger versorgen die Pflanzen nebenbei noch mit Kalium. Zur gezielten Anhebung des Kaliumgehaltes eignen sich reine Kaliumdünger wie der Aqua Rebell Makro Basic Kalium.
Auch für Süßwasseraquarien geeignete Magnesiumtests sind erst seit kurzer Zeit im Handel erhältlich. Magnesium (Mg) ist ein oft unterschätzter wichtiger Nährstoff für Wasserpflanzen und ein gewichtiger Baustein für die Photosynthese der Pflanzen. In Leitungswasser ist Magnesium im Gegensatz zu Calcium oft nur in geringen Mengen enthalten. In einem Pflanzenaquarium sollte die Mg-Konzentration über 10 mg/l liegen beziehungsweise in Abhängigkeit von Calcium in ein bestimmtes Verhältnis gebracht werden. Der Nährstoff kann recht einfach über Bittersalz zugeführt werden.
Die Gesamthärte (GH) gibt die Gesamtsumme der vorliegenden Kationen von Erdalkali-Metallen an. Dazu gehören vor allem die Elemente Calcium und Magnesium. Beschäftigt man sich näher mit dem Calcium-Magnesium-Verhältnis, ist es natürlich wichtig, den Calciumgehalt ermitteln zu können. Passende Wassertests sind hierfür erhältlich. Auch ohne Test lässt sich die Konzentration von Calcium ableiten, wenn man den Magnesiumgehalt sowie die Gesamthärte des Wassers kennt. Insofern bietet sich der Kauf eines GH-Wassertests an. Auch ist eine regelmäßige Überwachung der Gesamthärte ist zu empfehlen, wenn zum Beispiel Weichwasser liebende Tiere wie Bienengarnelen gehalten werden oder aufhärtendes Gestein als Dekoration verwendet wird.
Eine nicht zu hohe Karbonathärte (KH) ist wichtig für die erfolgreiche Haltung von Wasserpflanzen. Wird in einem Aquarien-Layout aufhärtendes Gestein wie zum Beispiel Minilandschaft verwendet, stiegt die KH innerhalb einer Woche deutlich an. Daher sollte man den Gehalt mit einem Wassertest regelmäßig kontrollieren. Durch größere Wasserwechsel mit weichem Wasser lässt sich die Karbonathärte wieder herabsenken.
Folgende Tests sind für den Betrieb eines pflanzenbetonten Aquariums nicht ganz so bedeutsam. Im Einzelfall oder für ein normales Aquarium mit Fokus auf den Fischbesatz sind sie aber durchaus nützlich.
In der Einfahrphase eines frisch eingerichteten Aquariums müssen sich erst gewisse Bakterienstämme entwickeln, die den Schadstoffabbau im Ökosystem vorantreiben. Darunter fallen Stickstoffverbindungen wie Nitrit (NO2) und Ammonium (NH4), welche ab bestimmten Konzentrationen giftig für die Bewohner sein können. Das kann in der Einlaufzeit eines Aquariums durchaus der Fall sein. Die Schadstoffe können mit entsprechenden Wassertests (zum Beispiel mit dem JBL NO2 Test und JBL NH4 Test) ermittelt werden. Liegen zu hohe Konzentrationen während der Einlaufphase vor, sollte man mit dem Besatz von Tieren noch abwarten. In einem stabil laufenden Aquarium mit längerer Standzeit sind diese Stoffe in der Regel nicht mehr oder nur in ganz geringen Konzentrationen nachweisbar.
Der ph-Wert wird in einem Pflanzenaquarium meist durch den Einsatz von Soilbodengrund und dem Einleiten von CO2 in einem leicht sauren Bereich unter 7 gehalten. Diese grobe Zielangabe ist für die erfolgreiche Haltung von Wasserpflanzen und auch für die meisten tropischen Zierfische, die saures Wasser bevorzugen, erst einmal ausreichend. Der pH-Wert muss daher nicht zwingend ständig überwacht werden. Hat der Aquarianer hingegen Ambitionen in der Haltung und Zucht für bestimmte Fisch- oder Garnelenarten, spielt die genaue Einhaltung eines vorgegebenen pH-Wertes eine größere Rolle. Dann sollte ein entsprechender Wassertest natürlich vorhanden sein.
Ist der pH-Wert zu hoch? Möglichkeiten zur pH-Absenkung haben wir in diesem Artikel vorgestellt.
Andere Wassertests für bestimmte Parameter wie zum Beispiel Kupfer, Chlor und Silikat können angeschafft werden, wenn Probleme mit diesen Elementen vorliegen oder vermutet werden beziehungsweise, um Probleme damit von vornherein auszuschließen. Dies kann mitunter bei der Verwendung von Leitungswasser möglich sein. Abhilfe schafft die Verwendung eines Wasseraufbereiters oder von demineralisiertem Wasser (zum Beispiel durch Umkehrosmose).
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