Kann man Wasserpflanzen für das Aquarium eigentlich auch für den Gartenteich benutzen? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns heute und gebe euch eine Menge Tipps und Hinweise.

Die Idee, Aquarienpflanzen für den Teich zu verwenden, ist eigentlich recht naheliegend. Viele Aquarianer erweitern ihr feuchtes Hobby mitunter auch auf den Außenbereich, sei es durch kleine bepflanzte Mini-Kübel auf der Dachterrasse oder gar größere fest angelegte Teiche im Garten.

Der Großteil der Wasserpflanzen sind im Prinzip Sumpfpflanzen. Das bedeutet, dass sie sowohl unter Wasser (submers) als auch über Wasser (emers) wachsen können. Insofern kann man Pflanzen für das Aquarium durchaus auch im Teich verwenden, und zwar sowohl für die Unterwasserzone, als auch für die Uferzonen, in denen die Pflanzen feucht stehen, aber auch aus dem Wasser herausragen. Wichtig hierbei ist es, dabei Arten auszuwählen die unsere europäischen Temperaturen aushalten und im besten Falle sogar winterhart sind. Die Verkaufsform wählt man dann abhängig davon, wo die Pflanze eingesetzt werden soll. Emerse Topfware eignet sich daher auch gut für flachere Wasserzonen. Vollständig unter Wasser getaucht können submerse Pflanzen verwendet werden.

Zusätzlich sollte es auch per Gesetz erlaubt sein, die jeweilige Pflanzenart quasi im Freien auszusetzen. Invasive exotische Arten können nämlich ansonsten heimische Arten verdrängen und ganze Biotope ins Ungleichgewicht stürzen. Solche gebietsfremden Arten nennt man Neobiota. Auf diesen Umstand sollte der Aquarianer Rücksicht nehmen. Es macht daher Sinn auf Pflanzen zurückzugreifen, die sowieso schon im mitteleuropäischen Raum vertreten sind.

Gut herausfiltern kann man für den Gartenteich geeignete Sorten, wenn man nach Kaltwasserpflanzen sucht. Wir geben nun folgend einige Beispiele für tolle Aquarienpflanzen, die du auch deinem Outdoor-Projekt einsetzen kannst.

Eleocharis acicularis

Die Nadelsimse ist ein Kosmopolit und überall auf der Erde verbreitet, so auch in Europa. Diese feine grasartige Pflanze verträgt auch Kaltwassertemperaturen und ist daher relativ gut für den Gartenteich geeignet. Winterhart ist sie aber sehr wahrscheinlich eher nicht. Eleocharis acicularis vermehrt sich durch Ausläufer und kann dann einen schönen dichten Teppich bilden. Emers werden die Halme bis ca. 10 cm hoch. Sie lässt sich daher gut in kleinen Teichen in der Flachwasserzone platzieren, so dass die Halme noch herausragen.

Wasserpest

Die Wasserpest, Egeria densa, ist ein wahrer Klassiker für Kaltwasseraquarien, aber auch für Gartenteiche. Es ist eine reine Unterwasserpflanze, die also demnach vollständig unter Wasser gesetzt werden sollte. Im Teich ist sie also für tiefere Wasserzonen prädestiniert. Diese recht schnell wachsende Stängelpflanze ist ein guter Sauerstofflieferant und bietet gute Versteckmöglichkeiten für Fische. Egeria densa ist nicht zuverlässig winterhart, denn sie stammt ursprünglich aus Südamerika. In wärmeren Länder gilt sie teilweise als invasive Art, in Deutschland (NRW und Bayern) jedoch als etabliert.

Hornkraut

Ceratophyllum demersum ist unter dem Namen Hornkraut oder Hornblatt bekannt. Sie kommt überall auf der Welt vor und ist eine allgegenwärtige Unterwasserpflanze. Hornkraut ist als Schwimmpflanze oder am Grund verankert in vielerlei stehenden oder langsam fließenden Gewässern anzutreffen. Diese Pflanze ist seit den Anfängen der Aquaristik eine etablierte Wasserpflanze, kann aber auch gut als Schwimmpflanze oder in der Tiefwasserzone im Gartenteich verwendet werden. Sie ist einfach zu halten und recht schnellwachsend.

Hottonia palustris

Hottonia palustris, die Wasserfeder, stammt aus Europa und kommt selbst in skandinavischen Ländern vor. Sie verträgt demnach gut auch kühlere Temperaturen. Diese feinfiedrige Stängelpflanze ist gesetzlich geschützt und darf nicht aus der Natur entnommen werden. Selbstverständlich kann man sie aber im Aquarien- oder Teichhandel käuflich erwerben. Sie wächst in natürlichen Gewässern oft submers, wobei die Blütenstände dann dekorativ aus dem Wasser ragen. Im Gartenteich kann sie daher gut im flachen Wasser und Uferzonen platziert werden.

Rotala rotundifolia

Die Rundblättrige Rotala wird auch gerne als Teichpflanze angeboten. Ursprünglich stammt sie aus Asien und ist in Länder wie Indien, Thailand und China weit verbreitet. Diese hübsche Stängelpflanze kann aber auch in unseren Breitengraden recht gut im Freien verwendet werden und übersteht gar milde Winter. Sie kann gut in Flachwasserzonen verwendet werden, wo sie unter Wasser submers wächst und über Wasser dann emerse Triebe bildet.

Litorella uniflora

Der Strandling ist in Europa weit verbreitet und wird in der Aquaristik gerne als grasartiger Bodendecker verwendet. Aufgrund seiner geringen Größe und dem langsamen Wachstum eignet sich sich auch für kleinere Mini-Teiche. Der Strandling ist eine Pflanze für die Flachwasserzone.

Lysimachia nummularia

Das Pfennigkraut ist eine beliebte Teichpflanze und wird aufgrund ihres kriechenden emersen Wuchses gerne im Randbereich des Teiches verwendet. SIe bildet hübsche gelbe Blüten und ist sogar winterhart. Das Pfennigkraut ist in Europa weit verbreitet und eine einfach zu haltende Pflanze, die teilweise sogar im Gartenbereich als Bodendecker (für feuchte Standorte) angeboten wird.

Ricciocarpos natans

Ricciocarpos natans, auch Schwimmlebermoos genannt, ist eine seltene kleine Schwimmpflanze mit einzigartigem Aussehen. Das Ricciocarpos natans ist als Kosmopolit überall auf der Welt verbreitet und kommt (wenn auch selten) in Deutschland vor. Es wird sicherlich nicht winterhart sein, aber dennoch recht gut auch kühlere Temperaturen vertragen. Überwintern sollte es im Gartenteich nicht. Vorzugsweise setzt man das Schwimmlebermoos nicht mit anderen Schwimmpflanzen wie etwa Wasserlinsen ein, die deutlich schnellwüchsiger sind. Ansonsten kann dieses seltene Moos durch die Konkurrenz in dieser Wasserzone verdrängt werden.

Riccia fluitans

Selbst Riccia fluitans, das Teichlebermoos, lässt sich im Gartenteich als Schwimmpflanze einsetzen. Denn dieses Lebermoos kommt überall auf der Welt vor, selbst in Deutschland. Es wächst in beschatteten Stillgewässern. Das Teichlebermoos kommt mit vielen verschiedenen Wasserparametern zurecht und kann unter guten Bedingungen recht schnellwüchsig sein. Dieses feine Lebermoos ist ein hervorragendes Versteck für Jungfische und andere Kleintiere. Es wird jedoch eher nicht winterhart sein und sollte in den kalten Jahreszeiten daher besser im Aquarium untergebracht werden.