Bei einem Australien-Aquarium geht es um den Themenschwerpunkt mit auf aus Ozeanien stammenden Zierfischen und auch Aquarienpflanzen. Dazu zählen etwa die Länder Australien, aber auch Neuseeland oder Papua-Neuguinea. Möchte man ein möglichst natürliches Ambiente für seine Aquarien-Insassen, ist in der Regel von einem Australien-Biotop-Aquarium die Rede. Oft werden darin Blauaugen oder Regenbogenfische gehalten, die äußerst farbenprächtig sind. Auch die Pastell-Grundel ist ein beliebter klassischer Zierfisch, der aus der Region um Australien stammt. Wir zeigen dir in diesem Beitrag, was man für ein solches Aquarium benötigt und wissen muss.
Zierfische wie Regenbogenfische und Blauaugen sind Gruppentiere, die in einem Schwarm oder losen Verbänden unterwegs sind. Gerade bei Pseudomugil-Arten sind das Balz- und Imponiergehabe der Männchen eine wahre Pracht. Dementsprechend groß sollte der freie Schwimmraum im Aquarium sein. Gerne kann die Strömung auch etwas kräftiger sein. Im Hintergrund ist eine dichte Bepflanzung hilfreich, um Versteckmöglichkeiten anzubieten. Vor allem feinfiedrige Wasserpflanzen werden dann gerne als Laichsubstrate genutzt, denn viele der Blauaugen und Regenbogenfische sind Dauerlaicher.
Die Wasserwerte in einem Australien-Aquarium
Die Haltungsbedingungen für ein Australien-Aquarium lassen sich nicht vollständig verallgemeinern, zu unterschiedlich können hier die Parameter der Habitate sein. Viele Regenbogenfische und Blauaugen bevorzugen jedoch neutrales bis leicht alkalisches Wasser mit einem pH-Wert von 7 oder darüber. Die Wasserhärte kann dazu passend gerne mittelhart sein. Oft ist unser deutsches härteres Leitungswasser für diese Zwecke bereits gut geeignet.
Einige Pseudomugil-Arten jedoch (wie etwa das Neon-Blauauge) sind an eher leicht saures und weiches Wasser gewöhnt. Hier ist dann eher eine geringe Gesamthärte und pH-Wert leicht unter 7 gefragt, um ideale Bedingungen schaffen zu können.
Im Gegensatz zu einem Südamerika-Aquarium braucht die Wassertemperatur nicht ganz so hoch sein. Oft sind hier Gradzahlen von 23 bis 27°C ausreichend.
Sollte ein leicht saurer pH-Wert gewünscht und das Aquarium auch mit Wasserpflanzen ausgestattet sein, bietet sich die Möglichkeit der CO2-Einspeisung an, die auch förderlich für den Pflanzenwuchs ist. Speziell für Arten, welche aus Weichwasser-Biotopen stammen, ist eine Zuführung von Huminstoffen im Aquarium außerdem sehr unterstützend für deren Wohlbefinden. In den natürlichen Biotopen spielen Huminstoffe eine nicht zu unterschätzende Rolle. Von daher ist die Huminstoff-Zugabe im Australien-Aquarium mit Weichwasserwerten für solche Zierfische durchaus von Belang.
Wasserpflanzen in einem Australien-Aquarium
Auch Australien bietet durchaus einige sehenswerte Wasserpflanzen an, die man in einem Australien-Aquarium sinnvoll einsetzen kann. Dabei sollten die Aquarienpflanzen das Ambiente nicht nur einfach aufhübschen, sie haben auch eine biologische Bedeutung. Vor allem eine hohe Randbepflanzung dient als Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten für schwächere Zierfische. Zusammen mit dem Hardscape sorgen Wasserpflanzen auch für die nötige Struktur im Aquarium. Die Pflanzen verwerten überschüssige Nährstoffe im Wasser und dienen als Sauerstofflieferant. Dieses lebenswichtige Gas wird im Rahmen der Photosynthese hergestellt. Ein Aquarium mit vielen und vor allem schnellwachsenden und gesunden Wasserpflanzen bietet außerdem eine widerstandsfähige natürliche Konkurrenz zu Algen und sorgt für stabile Verhältnisse im Ökosystem.
Es gibt durchaus einige renommierte Wasserpflanzen für ein normal bepflanztes Aquarium, aber auch Aquascape, welche ihren Ursprung in Australien haben. Wir listen hier einige Beispiele geordnet nach Gestaltungsebene auf.
Vor allem für eine einfache und schnell wachsende Hintergrundbepflanzung sind Vallisnerien absoluter Standard in der Aquaristik. Sie sind schnellwüchsig, robust und einfach zu halten. Und: viele der Arten wie Vallisneria australis kommen ursprünglich aus Australien. Diese grasartigen und länglichen Pflanzen sind sicherlich jedem Aquarianer schon einmal begegnet. Vallisnerien können recht hoch werden und sind ein tolle und einfache Art, um den Hintergrund im Aquarium zu begrünen.
Pogostemon stellatus "Broad Leaf" ist ebenfalls eine aus Australien stammende Hintergrundpflanze. Diese Stängelpflanze bietet attraktive rötliche Töne und kann daher zu grünen Wasserpflanzen tolle Kontraste schaffen. Eine gute Flüssigdüngung, ausreichende Beleuchtung und CO2-Versorgung unterstützen diese Pflanze im Wuchs. Auch bei den typischen Gattungen Limnophila und Myriophyllum gibt es einige australische Vertreter. Myriophyllum tuberculatum, das Rote Tausendblatt, ist eine feinfiedrige rötliche Stängelpfanze, die in der Aquaristik recht bekannt ist. Limnophila brownii und Limnophila wilsonii sind weitere feinfiedrige Arten für den Hintergrund, jedoch in grünlichen Farbtönen.
Auch für den Mittelgrund sind einige Wasserpflanzen aus Australien vertreten. Eleocharis acicularis, die Nadelsimse, ist ein grasartige Aquarienpflanze mit länglichen dünnen Halmen, die etwa ca. 15 cm lang werden. Da die Vermehrung über Ausläufer erfolgt, kann diese rasenbildende Pflanze auch im Vordergrund verwendet werden. Hydrocotyle tripartita ist sehr beliebt im Aquascaping und in der Natur-Aquaristik und kommt sehr wahrscheinlich aus Australien. Es ist eine schnellwachsende und teppichbildende Pflanze, die an Kleeblätter erinnert, jedoch von hellgrüner Farbe ist.
Nelsonia canescens ist eine noch recht neue und unbekannte Art aus Australien, die eher mittelhoch wird und an eine Staurogyne erinnert. Sie besitzt eiförmige Blätter und hat eine hellgrüne Färbung.
Im Vordergrund eines Aquariums trifft man doch auf einige bekannte Bodendecker, welche ihre Heimat in Australien haben. Glossostigma elatinoides ist ein Klassiker in der Natur-Aquaristik und ein schnell wachsender hellgrüner Bodendecker mit tröpfchenförmigen Blättern. Diese Pflanze benötigt recht viel Licht und genügend Nährstoffe, um ausreichend zu wachsen. Wenn es etwas Grasartiges für den Vordergrund sein soll, kann man hier auf Eleocharis parvula zurückgreifen. Die dünnen Halme sind von grüner Farbe und mit genügend Düngung und ausreichend Licht bildet sich in recht kurzer Zeit ein toller Unterwasserrasen.
Marsilea hirsuta und crenata sind sehr genügsame und einfach zu haltendende Vordergrundpflanzen. Deren dunkelgrüne Triebe sind etwas variabel in der Blattform und können tröpfchenförmig sein oder einem Kleeblatt ähneln.
Ranunculus inundatus, der Große Fluss-Hahnenfuß, stammt aus dem Südosten Australiens und ist ein langestielte Pflanze für den Vordergrund eines Aquariums, kann aber auch im Mittelgrund verwendet werden. Er bietet eine hübsche gezackte Blattform und ist daher ein besonderer Blickfang unter den Bodendeckern.
Der Bodengrund in einem Australien-Aquarium
Pseudomugil luminatus mag eher weiches Wasser. Copyright: Chris Lukhaup.
Für Regenbogenfische und Blauaugen, welche sich eher in der oberen bis mittleren Wasserzone aufhalten, spielt der Bodengrund gar keine so große Rolle, da sie sich kaum in deren Nähe aufhalten. Von daher kann man ein wenig den Geschmack des Aquarianers entscheiden lassen. Manche Halter von Regenbogenfischen sagen jedoch, dass die Tiere bei dunklem Bodengrund besser zur Geltung kommen und die Farben besser hervorstechen. Auch die bevorzugten Wasserwerte spielen bei der Wahl des Bodensubstrates eine Rolle. Wird eher hartes und alkalisches Wasser benötigt, sollte man auf aktive Böden wie Soils verzichten, da diese konträr arbeiten und das Wasser wieder ansäuern. Soil-Bodengründe wären eher etwas für Fisch-Arten, die Weichwasserwerte und einen leicht sauren pH benötigen. in einigen seltenen Fällen kann es hier jedoch dazu passende Pseudomugil-Arten geben. Es kommt als hier sehr auf den Besatz an.
Einrichtungsgegenstände in einem Australien-Aquarium
Für ein Aquarium mit dem Themenschwerpunkt auf Australien beziehungsweise Ozeanien können neben Wasserpflanzen und dem passenden Bodengrund vor allem Wurzelhölzer und Steine verwendet werden, um eine naturnahe Umgebung zu schaffen. Dias sogenannte Hardscape sorgt für die nötige Struktur im Aquarium und schafft viele Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten für viele Aquarien-Bewohner. Für die sehr schwimmfreudigen Regenbogenfische und Blauaugen sollte jedoch auch der Schwerpunkt auf genügend Schwimmraum gesetzt werden. Sind alkalische Wasserwerte unsere Zielparameter kann der Aquarianer auf aufhärtendes Gestein setzen, wie etwa Minilandschaft. Diese erhöhen die Härte des Wassers uns sorgen somit für einen alkalischen pH-Wert.
Fische im Australien-Aquarium
Aus Australien findet man vor allem Regebogenfische und Blauaugen in der Aquaristik wieder. Pseudomugil furcatus, das Gabelschwanz-Blauauge (siehe Foto oben), ist ein schönes Beispiel für eine typische Pseudomugil-Art in einem Australien-Aquarium. Diese farbenfrohen Tiere werden ca. 6 cm groß, die Weibchen bleiben meist etwas kleiner. Herrlich anzusehen sind die Balztänze und das Imponiergehabe der männlichen Tiere, bei dem sie ihre Flossen aufstellen und sich umkreisen. Für einen Schwarm dieser schöner Gruppentiere sollten mindestens 80 Liter zur Verfügung stehen. Das Gabelschwanz-Blauauge benötigt mittelhartes Wasser mit einem pH-Wert um 7.
Es gibt noch weitere Arten von Pseudomugil, die von der Haltung her ähnlich und daher für die Aquaristik gut geeignet sind. Beispielhaft erwähnt seien Pseudomugil gertrudae oder Pseudomugil connieae.
Quelle und Copyright: Dirk Godlinski - Eigenes Werk über Wiki Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0.
Besonders farbenfroh ist die sogenannte Pastellgrundel (Tateurndina ocellicauda) aus Papua-Neuguinea. Diese Süßwasser-Grundel ist in der Aquaristik sehr beliebt und kann paarweise oder in einer kleinen Gruppe gehalten werden. Die Grundeln werden rund 6 cm groß und sind sehr ruhige Zierfische. Wichtig ist, dass die Tiere hauptsächlich mit Lebendfutter ernährt werden. Die Grundeln halten sich überwiegend in Bodennähe auf, geeignete Verstecke und Höhlen (Röhren) dienen als Rückzugsorte und eignen sich für die Fortpflanzung. Weiches bis mittelhartes Wasser mit einem pH-Wert um 7, sowie eine Wassertemperatur von 22 bis 25 °C sind gute Bedingungen für die Haltung von Tateurndina ocellicauda.
Quelle und Copyright: Eileen Kortright (Roan Art) - Eigenes Werk über Wiki Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0.
Der Harlekin-Regenbogenfisch (Melanotaenia boesemani ist ein beliebter Klassiker in der Aquaristik. Diese bis zu 10 cm groß werdenden und recht hochrückigen Schwarmtiere bestechen durch ihre besondere Färbung. Männliche Exemplare haben farblich gesehen den Körper aufgeteilt in eine rötlich-orange Hälfte hinten und einer rauchig-blaue vordere Hälfte. Diese Zierfische benötigen viel Platz und ein entsprechend großes Aquarium (500 Liter aufwärts). Es sind lebhafte Schwimmer, die freien Schwimmraum brauchen, aber auch eine dichte Randbepflanzung als Rückzugsräume. In der Ernährung sind sie unkompliziert. Weiches bis mittelhartes Wasser, sowie eine Gradzahlen von 24 bis 28 °C sind gute Haltungsbedingungen für diesen tollen Schwarmfisch.
Quelle und Copyright: Dirk Godlinski - Eigenes Werk über Wiki Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0.
Der Sechslinien-Regenbogenfisch (Melanotaenia sexlineata) ist ein ebenfalls populärer Schwarmfisch aus Australien mit einer interessanten Färbung. Die Tiere schimmern leicht bläulich-grün und besitzen zusätzlich fünf bis acht rötliche Längsstreifen. Die Zierfische werden rund 7 cm lang. Es gibt verschiedene Fundort-Varianten, die sich farblich leicht unterschieden. Hier auf dem Bild ist das Variante "Kiunga" zu sehen. Melanotaenia sexlineata ist vom Habitat eher weiches und leicht saures Wasser gewöhnt. Es sind typische Gruppentiere, die unter einer dezenteren Beleuchtung besser zur Geltung kommen. Dann können die Regenbogenfische ihr volles Farbpotenzial ausspielen.
Quelle und Copyright: Gianmaria Visconti - Eigenes Werk über Wiki Commons, Lizenz: CC BY-SA 2.5.
Eine besonders majestätische Erscheinung hat der Filigran-Regenbogenfisch (Iriatherina werneri) aus Australien. Die Körperfarbe ist eher silbrig, markant sind jedoch die langgezogenen Flossen bei den männlichen Tieren. Es sind eher ruhige und zarte Vertreter, die auch nur mit anderen sanften Gemütern an Beifischen vergesellschaftet werden sollten. Mit ca. 5 cm Endgröße bleibt Iriatherina werneri eher klein. Dieser Zierfisch sollte in einer Gruppe gehalten werden, das Aquarium kann gerne dicht bepflanzt sein. Bevorzugt wird weiches bis mittelhartes Wasser und eine Wassertemperatur von 24 bis 28 °C. Für die Ernährung ist wichtig, dass das Futter maukgerecht ist, denn die Mäuler der Filigran-Regenbogenfische ist äußerst klein. Feines Lebendfutter wie Artemia-Nauplien, aber auch feines Granulatfutter wird gerne gefressen.
Copyright Header-Foto: Chris Lukhaup